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Flughafen Köln Butzweilerhof | |||||
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Die Architektur |
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Das Rollfeld Man muss unterscheiden zwischen dem Rollfeld und dem Vorfeld. Das Rollfeld umfasst den Bereich auf dem Flugzeuge starten oder landen - also ein Feld auf dem das Flugzeug rollt. Das Vorfeld bezeichnet einen Bereich - manchmal befestigt - der direkt vor den Abfertigungsgebäuden liegt. Dieses Vorfeld ist keine normale Betonplatte wie es oft so gesehen wird, sondern der zentrale Bereich eines Flughafens. Hier starten und enden die Flüge. Hier betritt bzw. verläßt der Passagier den Flughafen bzw. die Stadt. Hier werden Flugzeuge gewartet, hier werden Flugzeuge beobachtet. Die Betonplatte des Butzweielrhof ist eine technische Innovation der 1935er Jahre die heute auf allen Flughäfen üblich ist. Umso unverständlicher ist die Aussage der Kölner Politikerin Barbara Moritz - Vorsitzende der Grünen - und wahrscheinich auch anderer Politiker, die sich wunderte, warum eine Betonplatte unter Denkmalschutz steht. |
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Zu Beginn der zivilen Luftfahrt hielten die Flugzeuge auf dem Rasen vor den jeweiligen Empfangsgebäuden. Sowohl die Fluggäste als auch die Besatzungen bekamen bei Regenwetter nasse und/oder matschige Schuhe. So gab es auch in Köln zuerst keine Betonplatte. Bid rechts Dann kam man auf die Idee vor den Gebäuden eine Betonplattform anzulegen damit Fluggäste und Personal auch bei Regen ohne Probleme zu den Flugzeugen bzw. Empfangsgebäude kamen. Bild unten: Später ab ca. 1927 wurde etwa 50 Meter westlich vor dem Empfangsgebäude eine Art Betoninsel angelegt, zu der man über einen schmalen Betonpfad gelangen konnte. |
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Bau des Rollfeld 1936 durch die Firma August Lindemann aus Raderthal,
Brühlerstr. 298 |
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Die Rollfeldmitte wurde durch einen Rauchofen markiert, durch den die anfliegenden Piloten sowohl die Mitte des Platzes, als auch die Windrichtung erkennen konnten. Zusätzlich wurde rund um diesen Mittelpunkt ein Betonkreis gezogen, der einen Durchmesser von 30 m bei einer Breite von 2 Metern hatte. Zusätzlich wurde nördlich dieses Kreises in Betonbuchstaben der Name "Köln" gegossen. Die Buchstaben hatte eine Höhe von 10 Metern bei einer Breite von 2 Metern. Mit der Übernahme des Flughafens durch die Luftwaffe wurde der Name und der Betonkreis Ende August 1939 entfernt. |
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Rechts: Schon 1937 war die erste Erweiterung fällig. Das Rollfeld wurde erweitert. Vor der Halle 1 im Norden wurde das Rollfeld begradigt wodurch die Platte fast rechteckig wurde. Diese Naht konnte man auch auf Satellitenfotos sehen. Um diese Betonnaht besser zu sehen, bewegen Sie bitte den Cursor über das Satellitenfoto von 2003. Unten: Besuch des sowjetischen Langstreckenflugzeug Tupolew ANT-25 im November 1936 auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof. Deutlich kann man hier sehen, dass das Rollfeld noch nicht erweitert ist. |
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Links: Auf dem Hallenvorfeld stehen zwei Junkers Ju 52 D-AKUO "Paul Billick" und D-ADEK "Anton Schulz" dazwischen die Short L.17 "Scylla" die auf der Strecke Köln-London eingesetzt wurde. Rechts im Hintergrund der Turm der Luftaufsicht und die Halle 1. |
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Internationaler Flugbetrieb auf dem Vorfeld. Eine der Hauptfluglinie war u. a. die Linie London-Köln-London. Auf dieser Linie wurde die Short L.17 Scylla der Imperial Airways eingesetzt. Mit 4 Besatzungsmitgliedern konnten 39 Passagiere befördert werden. Die "Scylla" war der Prototyp dieses Flugzeugtyps, wobei aber nur zwei Maschinen gebaut wurden. Die Schwestermaschine trug den Namen "Syrinx". Auf Grund der geringen Geschwindigkeit wurden die beiden Maschinen 1940 ausgemustert. |
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Das Vorfeld um 2002 | |||||
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Beschädigung des Vorfeld | |||||
Vor dem Jahr 2005 gabe es Berichte über einen Schwerlastversuch, der vor der Halle 1 ausgeführt wurde. Hier darf die Frage gestellt werden, ob ein Schwerlastversuch auf einem denkmalgeschützten Rollfeld bzw. Betonplatte erlaubt wurde. War das schon der Versuch die Platte "aus Versehen" so schwer zu beschädigen, dass Sie abgerissen werden musste? |
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Aberkennung des Denkmalschutz | |||||
2006 wurde auf
Betreiben des Geschäftsführers
Helmut Raßfeld der
Eigentümerfirma
des Butzweilerhofs -
SKI Standort Köln-Immobilien GmbH & Co. KG - vor dem Verwaltungsgericht Köln die
Rücknahme des Denkmalschutz des Rollfelds eingeklagt. Das Amt des
Stadtkonservators hat dagegen Einspruch eingelegt. Vor
Gericht kam es am 31.10.2006 zu einem
Vergleichsvorschlag, was zur Rücknahme des
Denkmalschutz auf ca. 50% der restlichen
Fläche führte. Ob es einen Einspruch des Stadtkonservators gab, ist nicht
bekannt. Somit konnten die restlichen Teile abgerissen werden.
Zu dieser Zeit war Renate Kaymer Stadtkonservatorin. Später, als der Butzweilerhof zurück an die Stadt verkauft werden musste und somit alles wieder Eigentum der Stadt Köln war, gab es keine Bestrebungen den Denkmalschutz wieder vollständig herzustellen. Es ist traurig, dass es durch Profitgier und mangelndem Sinn für Historie zu einer solchen Entwicklung kam. Auch die Immobilienfirma SKI GmbH profitiert vom kulturellen Erbe der Stadt Köln und nutzt die Geschichte (z. B. den Butzweilerhof) um für Ihre Projekte zu werben und Kunden zu gewinnen. Um so rücksichtsloser und egoistischer ist daher die Einstellung dieser Firma bzw. der Geschäftsleitung. |
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1. Abriss des historischen Vorfeld -
Mai 2015 |
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2. Abriss des historischen Vorfeld
- April 2016 |
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Nachdem
Helmut Raßfeld als Geschäftsführer der
Eigentümerfirma
des Butzweilerhofs -
SKI Standort Köln-Immobilien GmbH & Co. KG -
2006 dafür gesorgt hatte, dass der Denkmalschutz des historischen
Rollfeld um 50% verringert wurde und im Mai 2015 der nördliche Teil des historischen Rollfeld
abgerissen wurde, erfolgte im April 2016 der nächste Teil. Diesmal lies der Eigentümer, die Butzweilerhof Grundbesitz-Gesellschaft (Geschäftsführer u. a. der ehemalige Kölner Baudezernent Bernd Streitberger), den Teil abreißen, der 1937 als Erweiterung angefügt wurde. Die Abbrucharbeiten fanden entang der Linie statt die das Rollfeld von 1936 umfassen. Die Planung wurden, lt. Kölner Stadtanzeiger vom 25.8.2015 "Neue Grünfläche in Ossendorf", von Marion Goerdt durchgeführt, die im Jahr 2003 als Stadtplanerin den Wettbewerb um die Gestaltung des Areals Butzweilerhof gewann. |
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Der nun frei werdende Teil soll wahrscheinlich mit Rasen belegt werden. Für ein bisschen Rasen wurde also eine technische historische Innovation abgerissen. Da hier ein Motel mit Autoausstellung, Restaurants, Geschäfte, Kongresszentrum und Werkstätten geplant ist und somit auch Besucherparkplätze bereit gestellt werden müssen, eine unverständliche Entscheidung. Auch wird hier deutlich gezeigt wie wenig Sinn für Geschichte in manchen Kreisen vorhanden ist. Dazu kommt noch die unmögliche Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe. Die Betonplatte wäre als Parkplatz und Veranstaltungsfläche dringend benötigt worden. sic transit gloria mundi |
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Bild unten: Panoramaansicht der Flugfeldseite vom 11. April 2016. Deutlich sind die großflächigen Abrissarbeiten am historischen Rollfeld zu sehen. Bitte klicken Sie für eine größere Ansicht auf das Foto. |
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