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     1910 - 1919    Europa im Krieg
                                         
                                         
Das Luftschifferbatallion 3
Cöln-Bickendorf
  Die Fliegerstation
Cöln Butzweilerhof
 
   
                                         
                                         
Richthofen auf dem Butzweilerhof Köln
Flieger Leo Müller V Butzweilerhof
 
                                         
Manfred von Richthofen
Flugschüler auf dem Butzweilerhof
  Mein Großvater Flieger Leo Müller V
Technikschüler auf dem Butzweilerhof
 
   
                                         
                                         
Angriff auf Lüttich 
Erster Luftangriff auf Antwerpen
 
Erster Luftangriff auf Deutschland 
                                         
  LZ 17 "Sachsen"
erster Luftangriff auf Antwerpen
  Erster Luftangriff auf Deutschland
                                         
Bericht des Kommandeurs Luftschiff M II
 
 
                                         
Bericht des Kommandeurs Luftschiff MII zum Luftschiffmanöver 1910   Die unsichtbaren Flugzeuge
des Kaiserreichs
  "Der eigentliche Zweck d. Fliegerei"
Hauptmann Oswald Boelke
                                         
 
Luftschifferkaserne Cöln-Bickendorf
 
                                         
Lt. Werner Dittmann
Flugschüler auf dem Butz
1916
  Die Luftschifferkaserne   Die Luftschiffrettung
des tapfere
Musketier Lipski
                                         
                                         
Ehepaar Joski 
 
 
                                         
Max Joski - Kölner Luftschiffer   4. Squadron des Australian Flying Corps
auf dem Butzweilerhof
  Die Geschichte von Henri Heremene
und Tim Tovell
   
                                         
                                         
 
  Die unterirdische Luftschiffhalle 
 
Flugmaschine REX GmbH   Die unterirdische Luftschiffhalle -
eine Idee aus Köln
  Promis der 1910er Jahre
auf der Fliegerstation Cöln
                                         
Gerhard Fieseler - der Kunstflugweltmeister aus dem Kreis Bergheim 
 
   
Kriegs-Luftflotten-Ausstellung in Köln-Riehl
                                         
Gerhard Fieseler - der Kunstflugweltmeister aus dem Kreis Bergheim   Das Gästebuch der
Fliegerstation Butzweilerhof
Kriegs-Luftflotten-Ausstellung
in Köln-Riehl 
                                         
Die Luftabwehr vin Köln im 1. Weltkrieg
     


         
Die Luftabwehr der
Festung Cöln im 1. Weltkrieg
      Russisch-Französische Spionage
im Kölner Festungsring?
         
 
   
                                         
1911
Flugtag in Cöln
  1912
1. Flugtag auf dem Butzweilerhof
   
                                         

 
Die Chronik der Kölner Luftfahrt
von Heribert Suntrop

  
Historisches Luftfahrtarchiv Köln 
Wenn Sie dieses Symbol anklicken, finden Sie weitere Informationen zu dem jeweiligen Tagesereignis.
    
Keine Haftung für unvollständige oder fehlerhafte Informationen.
Quellenangaben können gerne bei mir erfragt werden.
 
Diese Chronik ist Eigentum von Werner Müller.
Eine Kopie, auch auszugsweise, ist ausdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung erlaubt.
 
 
1910-00-00 Edmund Rumpler in Berlin - ab 1908 zunächst Flugzeuge fremder Konstruktionen bauend - stellt in Lizenz die östereichische „Etrich-Taube“ her. Die „Etrich-Rumpler-Taube“, bis zum 1.Weltkrieg das bekannteste Flugzeug, kostet 1913 ca. 22 000 Mark.
 
1910-00-00 Das lenkbare Pralluftschiff „CLOUTH“ macht Fahrten über Köln.
Es ist stationiert in der Luftschiffhalle der Gummiwarenfabrik Franz Clouth in Köln-Nippes, Niehler Straße.
 
1910-00-00 Der 27jährige Kölner Ingenieur Arthur Delfosse gründet in Köln-Riehl die erste Flugmotorenfabrik in Deutschland. Hier werden die sog. „Rotatif“-Motoren mit drei, fünf und sieben Zylinder, die ersten luftgekühlten Stern-Umlaufmotoren gebaut, aber auch verbesserte Eindecker von Delfosse konstruiert und geflogen. Der Flugmotorenbau verschaffte ihm internationalen Ruf in der Fliegerei der Vorkriegszeit.
 
1910-00-00 Der Freiballon „CLOUTH V“ landet nach fast 19stündiger Fahrt in Ungarn. Es ist die weiteste Fahrt eines deutschen Freiballons mit 820 km Entfernung.
 
1910-00-00 Der Kölner Jurist Dr. Josef Hoos gründet die Firma „Gesellschaft für Flugmaschinen und Apparatebau“ (Gefa), Köln-Bickendorf. Firmensitz ist in Köln-Ossendorf an der Rochusstraße.
 
1910-00-00 Der Kölner Polizeikommissar H. B. von Kösterlein baut und fliegt in Köln.
 
1910-00-00 Fliegerisch interessierte Kreise treten zwecks Schaffung eines eigenen Flugplatzes an die Stadtverwaltung heran.
 
1910-00-00
Sommer
Jean Hugot (*1880), der Kölner Flieger und Konstrukteur, bringt mit einem Pferdefuhrwerk seine Maschine von der Gumprechtstraße auf das Feld des landwirtschaftlichen Betriebes des Butzweiler Hofes und versucht dort einen Start, der jedoch misslingt.
Hugot führt Veränderungen -Verkleinerung der Tragflächen- durch und es gelingt ihm bei dem nächsten Versuch mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h die Maschine für wenige Sekunden auf eine Höhe von 1-2 Metern zu bringen. Neue bauliche Verbesserungen bringen immer größere Sprünge. Schließlich bewältigt er schwebend bis zu 60 Meter bei zwei Metern Flughöhe. Hugot hat schließlich seine Maschine so umgebaut, dass sie der ursprünglichen Form kaum noch ähnlich sieht. Die guten Start- und Landeverhältnisse dieses Geländes nutzen nach und nach auch andere Kölner Fliegern.
 
1910-01-01
Kölner Club für Luftschiffahrt e.V. gegründet am 6.11.1906:Logo Anstecknadel Kölner Club für Luftfahrt
Vorstand am 01.01.1910
Vorsitzender Studiendirektor Prof. Dr.Eckert, Cöln
Stellvertreter Oberingenieur U.Nottebrock, Cöln
Fahrtenausschuß (Vors.) Friedrich Grünberg, Cöln
Im Jahr 1909 wurden im Verein insgesamt 148 Ballonfahrten durchgeführt.
Korrespondierende Mitglieder: 3 *) Hildebrandt, A., Hauptmann a.D.,Berlin W 30
Mickel E., Oberleutnant, Charlottenburg
Rotch , Professor, Hyde Park, Massachusets
Ordentliche Mitglieder: 81 *) darunter: Clouth, Richard, Cöln (LSF)**),
Eckert, Prof. Dr.,Cöln (BFA)**),
Greven, Wilhelm R., Cöln,
Grüneberg, Friedrich, Cöln,
Hiedemann, Hans, Cöln,
von Kleist, Hauptmann, Cöln (LSF)**)
Moedebeck, Oberleutnant, Berlin,
Nottebrock, U., Cöln (BFA)**),
Röthe, Major, Verkehrsoffizier vom Platz Cöln,
Stollwerck, Gustav, Fabrikbesitzer, Cöln (BFA).
*) Es handelt sich hier lediglich um Ballonführer und -aspiranten unter den Mitgliedern
**) LSF = Luftschifführer; BFA = Ballonführeraspiranten
Der KCfL hat 700 Mitglieder.
 
1910-01-31 Das in den vergangenen Wochen in der Kölner Luftschiffhalle umgebaute Luftschiff „CLOUTH“ wird mit Gas gefüllt. Am -02-02 sollen dann die Probefahrten beginnen. Die Wetterlage lässt dies jedoch nicht zu (® -02-04).
 
1910-02-00 Der „Deutsche Luftfahrer-Verband“ in Berlin beginnt mit der Ausstellung der Zeugnisse (Pilotenscheine) für die in Deutschland fliegenden Luftfahrer. Dieses Dokument ist von jetzt an für alle fliegerischen Betätigungen erforderlich. Präsident des DLV ist Generalleutnant Freiherr v. d. Goltz.
 
1910-02-01 August Euler, der Fahrrad- und Automobilfabrikant, erhält den Flugzeugführerschein Nr.1. Er beschäftigt sich seit 1908 mit dem Flugzeugbau. Den Flugzeugführerschein Nr. 2 erhält der Ingenieur Hans Grade.
 
1910-02-04
9:27 Uhr
Clouth LuftschiffAufstieg zur 16. Fahrt des Luftschiffs „CLOUTH“, die über Köln-Bickendorf und Köln-Bocklemünd (18 Minuten) führt. Wegen der kurzen Fahrzeit konnte die Leistung des Schiffs nicht beurteilt werden.
 
1910-02-05
10:00 Uhr
Das Luftschiff „CLOUTH“ startet zu seiner 17. Fahrt von 40 Minuten Dauer von Köln-Bickendorf über Köln-Ehrenfeld zum Stadtwald und zurück. An Bord befinden sich von Kleist (Führer) und die beiden Ingenieure Hut und Lanz. Das Luftschiff erreicht eine Höhe von 250m und eine Geschwindigkeit von mehr als 25km/h.
 
1910-02-09 In der „Deutsche Zeitschrift für Luftschiffahrt“ erscheint eine ganzseitige Werbeanzeige der Firma Franz Clouth Rheinische Gummiwarenfabrik m.b.H.
 
1910-02-13
15.45h
17.00h
Von der Luftschiffhalle in Köln-Bickendorf startet das Luftschiff „CLOUTH“ an diesem Tag zu zwei Fahrten (18. u.19.)die erste von 45 Minuten führt über Stadtwald – Köln - Müngersdorf und zurück, die zweite von 1 Stunde nach Köln-
Bocklemünd und zurück.
 
1910-02-28 In der Aufsichtsratssitzung der „Deutsche Luftschiffahrts A. G.“ (DELAG) Frankfurt a. M. fasst die Mehrheit der Mitglieder den Beschluss, Düsseldorf in ihren Luftschiff-Verkehr einzubinden. Sie entscheiden sich damit gegen die großen Bemühungen Kölns, um Aufnahme seines Luftschiffhafens in Bickendorf in das Verkehrsnetz.
 
1910-02-28 Das Luftschiff „CLOUTH“ startet von Köln-Bickendorf zur Luftschiffhalle der Firma Clouth in Köln-Nippes. Nach einer halbstündigen (20.) Fahrt landet es glatt. Das Schiff soll hier mit einem neuentworfenen Höhensteuer ausgerüstet werden.
 
1910-03-04 Das Fahrprogramm des Luftschiffs „CLOUTH“, welches sich auf dem Gelände der Firma Clouth in Köln-Nippes befindet, erhält eine Verzögerung, als das Gas des Luftschiffs auf den Ballon „CLOUTH V“ übertragen wird. Der Ballon wird von einem Windstoß erfasst, weggetragen und landet dann in Belgien.
 
1910-04-00 Das Luftschiff Parseval P III wird nach Änderungen (größere Ballonetts) in Bitterfeld verpackt und per Bahn nach Köln transportiert. Nach Füllung und Aufrüstung macht es dort Anfang des Monats zwei Abnahmefahrten. Nachdem der P III hiermit die Bedingungen erfüllt hat, wird er unter dem Namen „Militärluftschiff P II“ der Militärluftflotte einverleibt. Danach erfolgen zusammen mit den Militärluftschiffen M I und Z II Manöver, die eine Reihe von Übungsfahrten zur Ausbildung von Offizieren, Steuerleuten und Maschinisten umfasst, die nach Koblenz ins Siegtal und die Eifel führen. Nach ca. drei Wochen findet eine Besichtigung durch den Inspekteur der Verkehrstruppen, Se. Excellenz Frhr. v. Lyncker statt.
Beschlossen wird dabei eine Fahrt der gesamten Luftflotte nach Homburg v. d. Höhe, um sie dort dem Kaiser vorzuführen.
 
1910-04-22 Luftschiff Z II in Köln2. Kölner Luftschiffmanöver:
Die vier Luftschiffe, Zeppelin Z II, Parseval P I (M I → *) und P III (richtig: P II → 04-Anfang des Monats) sowie das Militärluftschiff M II, starten in Köln zu einer Manöver-Geschwaderfahrt nach Homburg v. d. H. Dort wird zwischengelandet. Ein großes Aufgebot von Militärmannschaften hält die Luftschiffe. Der Nordwind frischt derart auf, dass Gefahr für die Halteleute besteht.
 
1910-04-23 Nur der Parseval P III kann mit seinen stärkeren Motoren am 23. um 18.30h den Wiederaufstieg wagen. Er landet am 24.04. um 1.30h wieder glücklich in Köln. Bei dem Luftschiff M I muss das Gas herausgelassen werden, dann wird es verpackt und mit der Bahn nach Köln transportiert.
 
1910-04-25
+)-24
Absturz Z II bei WeilheimDer Zeppelin Z II steigt am 24.04. in Homburg wieder auf, erreicht wegen zunehmendem Westwind jedoch nur Limburg a. d. Lahn, wo es aus der Verankerung gerissen und bei Weilburg strandet und gänzlich zerstört wird. Das Luftschiff hat insgesamt 16 Fahrten mit 2.478 km durchgeführt.
 
1910-05-09
8:55h
Aufstieg des Luftschiffs „CLOUTH“ zu einer Werkstattfahrt (21.) von 12 Minuten, die das sichere Zusammenwirken aller Teile zeigt.

 
1910-05-12 Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Köln schließt mit der „Deutsche Luftschiffahrt A.-G.“, „DELAG“ in Frankfurt a/Main einen Vertrag dahin, dass sie während bestimmter Fristen in den Jahren 1910 und 1911 in Köln ein Zeppelin-Luftschiff stationieren solle. Als Luftschiff-Ankerplatz*) wird für 25 000 Mark das Gelände des Butzweiler Hofs (am Ossendorfer Weg) hergerichtet  1909-04-01 (?). *) Luftschiff-Notankerplatz
 
1910-05-13
6.56h
Aufnahme der regelmäßigen Fahrten des Luftschiffs „CLOUTH“. Bei der heutigen (22.) Fahrt, die 82 Minuten dauert, führt Kapitän v. Kleist das Schiff über Köln-Vogelsang nach Lövenich, Köln, Rath und Widdersdorf. An Bord sind: Ing. Dilg und Oberleutnant Masius.
 
1910-05-14
5:19 Uhr
23. Fahrt des Luftschiffs „CLOUTH“, bei der das Schiff fast 5 Stunden in der Luft bleibt. Die Versuche mit dem neuen Höhensteuer sind erfolgreich: es werden 450m Höhe erreicht. Die lange Fahrt geht über Schlebusch, Köln, Pulheim, Grevenbroich, Geilenkirchen, Rheydt, Elfgen, Grevenbroich und zurück.
 
1910-05-15 -
1910-05-20
Außer am -05-16 macht das Luftschiff „CLOUTH“ pro Tag eine/mehrere Fahrt(en): (am -05-17 drei), über die westlichen Kölner Vororte (24. -30.). Bei der letzten Fahrt (27.) am -05-17 hat von Kleist F. W. Clouth mit an Bord. Bei der Fahrt Nr.29 am -05-19 bleibt das Schiff 4 Std./24 Min. in der Luft.
 
1910-05-20 -
1910-05-25
Der Kölner Flieger Leutnant Hans Coler korrespondiert mit Bürgermeister Moldenhauer von Wyk auf Föhr wegen Durchführung von Schauflügen am Strand im kommenden Juni.
 
1910-05-25
10:21 Uhr
Start des Luftschiffs „CLOUTH“ zu einer Geschwindigkeitsversuchsfahrt (31.) von der Halle Köln-Bickendorf über Bickendorf und Köln-Bocklemünd. Es wird -bei Erhöhung der Tragkraft- eine Geschwindigkeit von mehr als 32 km/h erreicht.
 
1910-05-26
9.10 Uhr
Bei der Fahrt am -05-26 (32.) fährt das Luftschiff „CLOUTH“ in 4 Std./5 Minuten von Köln-Bickendorf über Grevenbroich, M.-Gladbach, Krefeld und zurück.
 
1910-05-28 Unter Kapitän von Kleist startet an diesem Tag das Luftschiff „CLOUTH“ zu zwei Fahrten (33. u.34.) über Köln.
 
1910-05-30 August Euler *) macht vom Feld des Butzweiler Hofes einen Flug von einer Stunde und 19 Minuten.
Hinweis: Euler besitzt den Flugzeugführerschein Nr.1 (® 1910-02-01).
 
1910-05-31 Besichtigung des Luftschiffs „CLOUTH“ durch Se. Kgl. Hoheit Prinz Leopold.
 
1910-06-02
4:02 Uhr
Bei seiner 35. Fahrt, die von Köln-Bickendorf über Godorf und zurück führt, bleibt das Luftschiff „CLOUTH“ 2 Std./26 Minuten in der Luft.
 
1910-06-03
5:03 Uhr
Das Luftschiff „CLOUTH“ startet zu seiner 36. Fahrt. In 2 Std./27 Minuten führt von Kleist das Schiff von Köln-Bickendorf über Wesseling, Bonn, Bornheim, Brühl nach Bickendorf zurück.
 
1910-06-03
8:30 Uhr
Bei der 37. Fahrt des Luftschiffs „CLOUTH“, die in 80 Minuten von Köln-Bickendorf nach Köln-Niehl, Köln-Longerich, Glessen und zurück führt, fährt von Kleist auch über den Niehler Exerzierplatz, wo die Truppen von Prinz Leopold inspiziert werden.
 
1910-06-04
11:20 Uhr
Das Luftschiff „CLOUTH“ startet von der Zeppelinhalle in Köln-Bickendorf zu seiner 38.Fahrt nach Köln-Niehl. Bei dieser einstündigen Fahrt besichtigt der an Bord befindliche Generalstabsoffizier, Major Frhr. von Ledebur, die Truppen auf dem Exerzierplatz.
 
1910-06-07
4:30 Uhr
Das Luftschiff „CLOUTH“ startet von Köln-Bickendorf zu seiner 39. Fahrt. Diese führt in 2 Stunden über den Rhein, Sürth, Spich, Troisdorf, Siegburg, Troisdorf, Spich, Zündorf, Rodenkirchen nach Bickendorf zurück.
…“fährt auch über das Wahner Gebiet, von wo aus es über Spich, Siegburg, Siegtal und Bensberg zurück nach Köln fährt.“
…“fährt über Libur, Porz, Spich, Siegburg, Bensberg und Köln.“ _
Anm.: In der Quelle S119 wird das Luftschiff (fälschlich) als „CLOUTH II“ bezeichnet.
Ursache dafür ist, dass man s. Zt. dieses ballonartige Luftschiff auch.als „Lenkballon“ bezeichnete und somit mit den (wirklichen) Ballonen verwechselte → 1910-08-00.
Es wurde nur ein Luftschiff „CLOUTH“ gebaut.
 
1910-06-08 -
1910-06-19
In dieser Zeit machte das Luftschiff „CLOUTH“ seine 40. bis 42. Fahrt. Die Fahrten am -18 und -19 dauern je 3 Stunden und führen nach Düsseldorf (41.) und nach Königsdorf, Vorgebirge (42.)
 
1910-06-13 -
1910-06-23
Die seit dem -05-20 laufende Korrespondenz zwischen dem Kölner Flieger Leutnant Hans Coler und dem Bürgermeister von Wyk auf Föhr, Moldenhauer, wird fortgesetzt. Die Schauflüge finden vom → -07-10 bis -07-30 statt.
 
1910-06-19 Übergabe des Luftschiffs Zeppelin LZ 7 „Deutschland“ an die „DELAG“ durch Graf Zeppelin in Düsseldorf. Es wird bereits neun Tage später so beschädigt, dass es abgewrackt werden muss. Es ist möglich, dass es bei seinen wenigen Fahrten auch auf dem Luftschiffhafen Köln landete.
Vermerk: Es kann sich auch um LZ 8(?) „Deutschland“ (II-als Ersatz) gehandelt haben→ 1911-03-30!
 
1910-06-20
00.05h -
06.20h
Die berühmteste Fahrt (43.) des Luftschiffs „CLOUTH“ zur Weltausstellung in Brüssel. Aufstieg von der Bickendorfer Militär-Halle, gefolgt von zwei Automobilen mit Ersatzteilen, Benzin und Hilfsmannschaften. An Bord sind außer Kapitän v. Kleist, Ingenieur Dilg und Eugene Clouth. Bald nach Sonnenaufgang wird Brüssel erreicht. Da keiner erwartet hat, dass das Schiff Brüssel erreichen wird, ist der Exerierplatz von Etterbeck leer. Die Landung wird verschoben und zunächst eine Rundfahrt über der Stadt gemacht. Durch Abwurf einer Meldung wird die Mannschaft einer Gendarmeriekaserne von der beabsichtigten Landung unterrichtet; die erbetene Hilfe wird dann auch gegeben: Das Schiff landet glatt vor der Halle der „Avia“-Gesellschaft.
 
1910-06-21 -
1910-08-01
Das Luftschiff „CLOUTH“ befindet sich seit dem ® -06-20 in Brüssel. Es macht hier je eine Rundfahrt (44. – 46.) am -06-21, -07-30 und -08-01. Bei den letzten beiden Fahrten erfüllt das Schiff die vorgeschriebenen Bedingungen und erwirbt vom Flugkommittee den Preis für Luftschiffe. Das Schiff wird Anfang -08-00 nach Köln überführt. Dort werden weitere Änderungen durchgeführt.
 
1910-07-10 -
1910-07-30
In dieser Zeit finden in Wyk auf Föhr für die Gäste Schauflüge statt. Leutnant Hans Coler aus Köln führt täglich nachmittags von 5 bis 7 Uhr auf seinem selbstkonstruierten Eindecker Flüge aus. Hans Coler verzichtet auf sein Honorar.
 
1910-08-00 Das Luftschiff „CLOUTH“ wird von Brüssel, wo es am -06-20 eintraf, nach Köln überführt. Dort werden dann weitere Änderungen durchgeführt.
Hinweis: Das Luftschiff hat insgesamt 46 Fahrten ausgeführt, fast 2.000 km zurückgelegt und 113 Personen mitgeführt, ohne einen ernsten Unfall erlitten zu haben. Schiffe dieser Bauart kann die Firma Clouth für 70.000 Mark herstellen. Über eine weitere spätere Entwicklung des Luftschiffes „CLOUTH“ gibt es keine Unterlagen. 1910 als die Luftschiffabteilung Clouths mit der Luftfahrzeuggesellschaft mbH Berlins vereint wurde, gab eine gewisse Quelle den Eindruck, dass die Fa. Clouth ein zweites Luftschiff gebaut hat.
 
1910-09-01 Der Kölner Club für Luftschiffahrt (KCfL) nimmt seinen 8. Ballon, den „DEUTZ“ mit 300 cbm Inhalt, in Betrieb.
 
1910-09-07 Franz ClouthDer Inhaber der Firma „Franz Clouth Rheinische Gummiwarenfabrik m.b.H. Cöln-Nippes“, Franz Clouth, verstirbt plötzlich im Alter von 72 Jahren. Er wurde am 1838-02-18 in Köln geboren. Er und seine Firma, die am 1862-09-10 gegründet wurde, erwerben sich Weltruhm in der Entwicklung der Luftfahrt. Der Produktionsbetrieb in Nippes an der Niehler Str. wurde 1868 eröffnet -20 Jahre vor der Eingemeindung durch Köln.
 
1910-09-04 -
1910-09-11
August Euler bleibt in der 2. Flugwoche in Köln (1. Flugwoche vom 22.-26.05. in München-Puchheim) mit seinem Doppeldecker 1 Stunde und 19 Minuten in der Luft.
 
1910-11-05 In der Zeitschrift „Luftschiffahrt, Flugtechnik und -sport“ erscheint eine Werbeanzeige der Firma Heinrich Knebel Köln, Kaiser-Wilhelm-Ring 41 Aeroplanfabrik. Sie baut Flugmaschinen, Tragflächen Steuerungen, Fahrgestellen und speziell Holzpropeller sowie Aeroplan-Motore. Im zugehörigen Text heißt es, dass diese Firma „Die ersten Propeller in Deutschland .s. Zt. …fabriziert“…
 
1910-11-19 Prinz Heinrich von Preußen erwirbt, 49 Jahre alt, das Flugzeugführerzeugnis Nr. 39.
 
1910-11-25 Der 17jährige Bruno Werntgen (geb.1893-03-18) macht als jüngster Pilot in Deutschland auf dem Flugplatz Johannisthal auf einem Dorner-Eindecker den Pilotenschein.
 
1910-12-13 Bruno Werntgen erhält als jüngster Pilot Deutschlands (der Welt?) den Pilotenschein Nr. 40.
 
1911-00-00 Der jüngste Pilot Deutschlands, Bruno Werntgen, der am → 1910-12-13 vom Deutschen Luftfahrer=Verband den Pilotenschein Nr.40 erhielt, gründet mit seiner Mutter auf einem Gelände in Köln-Merheim, mit Unterstützung des sehr rührigen Kölner Clubs für Luftschiffahrt, ein Flugunternehmen, die Fliegerschule „Werntgens Flugunternehmen“. Mit vielen Städten Rheinland-Westfalens werden Verträge für Flugtage abgeschlossen. Deutschland möchte den Vorsprung Frankreichs einholen, und die Werntgens wollen dazu beitragen. Es wird eine Dorner-Maschine angeschafft, die über die Straße nach Köln gebracht wird.
 
1911-00-00
Sommer
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Zweiter großer Flugtag in Köln (wohl identisch mit der Veranstaltung am → -06-29!) Bei dieser Veranstaltung sind nun auch einige Kölner Flieger vertreten. Vor allen zeigt Bruno Werntgen wohlgelungene Flüge und Signos Apparat erhält für zweckmäßige Konstruktion einen Preis.
 
1911-00-00 Die Dominanz französischer Flieger mit ihren französischen Konstruktionen bei den Veranstaltungen -den sogenannten „Flugtagen„ - ist darin begründet, dass Frankreich seit Jahren erhebliche finanzielle Mittel in die Entwicklung von Flugmaschinen einsetzt und somit auf diesem Gebiet führend wurde.
In Deutschland wird dagegen in der Luftfahrt vorrangig auf die Entwicklung und den Bau von Luftschiffen, hauptsächlich der Zeppeline gesetzt. Besonders das Militär und auch die Industrie unterschätzen noch die Fähigkeiten des Flugzeuges und unterlassen auf diesem Gebiet die notwendigen Schritte, auch finanzieller Art. Erst in den kommenden Jahren erfolgt ein Umdenken, und man bemüht sich, den technischen und fliegerischen Rückstand aufzuholen. Private Flugzeugbauer arbeiten jedoch engagiert auf diesem Gebiet -so auch in Köln- und halten somit in bescheidenem Rahmen den technischen Anschluss.
 
1911-00-00 In den Städten Darmstadt, Straßburg i. Elsaß und Metz, -im Westen des Reiches,- werden Fliegerstationen errichtet, die unter dem Befehl von Major Siegert stehen. Die Armee ruft zur Freiwilligenmeldung für die Fliegertruppe auf, aufgrund dessen sich viele Offiziere und Unteroffiziere begeistert melden.
 
1911-00-00 Der Franzose Adolphe Pégoud veranstaltet auf der Pferderennbahn in Köln-Merheim (Weidenpesch) einen Flugtag. Zu Tausenden kommen die Zuschauer mit Kutschen und Fahrrädern nach dort geströmt. Die Polizei ist machtlos gegenüber diesen Menschenmassen. Pégoud erscheint verspätet und landet auf der Reitbahn vor der Tribüne. Dann startet er wieder und zeigt seinen Kunstflug.
 
1911-00-00 Karl Jatho, Flugpionier aus Hannover, verbessert seine Eigenbauten und bringt nach dem Doppeldecker-Gleiter Jatho 2 → 1907-00-00 die „Stahltaube“ heraus, mit der er in diesem Jahr als erster um Hannover fliegt. Seiner Firma sowie der von ihm gegründeten Fliegerschule ist jedoch kein Erfolg beschieden. Aufgrund des fehlenden Interesses beim Militär werden beide 1914 geschlossen.
Anm.: Wichtige Elemente des jetzigen Fliegens sind untrennbar mit dem Namen Jatho verbunden:
Pilotenkanzel, Flugzeugfahrwerk sowie nicht zuletzt der Flugplatz.
 
1911-00-00 Flugzeugbauer, Motorenhersteller und Flugpioniere zieht es zum Butzweiler Hof, so REX-Flugzeugbau, Köln-Ossendorf; GEFA – Gesellschaft für Flugmaschinen- und Apparatebau, Köln-Ossendorf; W. J. Plück; Arthur Delfosse; Abelmann & Laufenberg, Köln-Ehrenfeld; John Wenskus u. a.
 
1911-00-00 Deutschlandflug des Deutschen Aero-Clubs (DaeC). uf den Strecken Münster - Köln sowie Köln - Dortmund wird der Butzweiler Hof berührt. Der Kölner Flughafen ist Ziel des historischen Deutschlandrundfluges.
 
1911-00-00 Fast an jedem Sonntag macht Bruno Werntgen in einer westdeutschen Stadt Schauflüge. Die ganze Woche wird in Köln-Merheim geflogen und geschult.
 
1911-00-00 Die Stadtverwaltung erwägt und plant ernsthaft, in Köln einen Flugplatz auf Dauer zu schaffen. Der Platz Butzweiler Hof wird als Landeplatz für Passagierflugzeuge bestimmt. Diese Platzanlage ist jedoch nur ein kleiner Ausschnitt des späteren Flughafens. Die Fläche war mit einem Kostenaufwand von 35 000 Mark hergerichtet und an einen Landwirt verpachtet worden. Die Stadtverwaltung beabsichtigt nun, den Pachtvertrag mit diesem Landwirt zu kündigen, um das Feld für die Fliegerei uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen. Die endgültige Unterbringung des Flugplatzes ist jedoch damit noch keinesfalls entschieden.
 
1911-00-00
Herbst
Der „Kölner Club für Luftschiffahrt“ (KCfL) verhandelt mit der Stadt wegen pachtfreier Überlassung größeren städtischen Grundbesitzes nordwestlich Köln-Volkhovens, um an dieser Stelle einen geeigneten Flugplatz zu erhalten. Die Sache verzögert sich jedoch, bis der Plan durch andere Ereignisse überholt wird. Die Militärverwaltung hat nämlich inzwischen in Verfolg des Aufbaues des militärischen Flugwesens die Schaffung eines Militärflugplatzes in Köln beschlossen.
 
1911-00-00
Herbst
Bruno Werntgen überfliegt mit seinem Schüler Heinz Dohmen aus Krefeld häufig den Köln-Niehler Exerzierplatz und bietet dort mit seiner Maschine den übenden Infanterieregimentern für Ziel- und Anschlagübungen das Zielobjekt.
 
1911-00-00
Herbst
Der Flugbetrieb Werntgens bekommt Schwierigkeiten, weil der Gouverneur die Geheimnisse der Festung Köln aus der Luft bedroht sieht. Frau Werntgen besucht den Gouverneur, aber ohne Erfolg. Am nächsten Morgen erhält sie ein Schreiben mit dem Verbot der Flugübungen über dem Festungsgebiet von Köln. Das bedeutet für das Flugunternehmen Werntgen der Zusammenbruch. Mitglieder des rheinischen Adels vermitteln Frau Werntgen die Vorsprache beim Kriegsminister Herr von Einem im Kriegsministerium in Berlin. Der Besuch hat Erfolg; es kann in Köln einstweilen weitergeflogen werden.
 
1911-01-00 Bei einem der Flüge Bruno Werntgens -Richtung des Butzweiler Hofes - den er mit seinem Onkel Wilhelm von Köln-Merheim aus macht, um den 40-PS-Körting-Motor zu überprüfen, setzt plötzlich der Motor aus und Werntgen muss im Gleitflug auf dem großen Weidegelände für Rindvieh notlanden. Es gelingt ihm eben über den Zaun hinwegzuschweben und die Dorner-Maschine ohne Bruch aufzusetzen. Da kommt auch schon der Gemeindeflurschütz angelaufen und brüllt: „Habt ihr denn nicht gelesen, dass das Betreten des Butzweiler Hofes wegen Maul- und Klauenseuche verboten ist?“ Die Mutter Werntgens bekommt bald danach einen Strafbefehl mit der Aufforderung zugeschickt, drei Mark Geldstrafe wegen verbotswidrigen Betretens verseuchten Geländes mit einer Flugmaschine an die Gemeindekasse zu zahlen. Dieser Schildbürgerstreich der Behörde sorgt in den laufenden närrischen Sitzungen zum Karneval für Heiterkeit.
Der landwirtschaftliche Betrieb Butzweiler Hof wird → 1914-00-00 abgerissen.

Auch Jakob Möltgen, der spätere Fluglehrer auf dem Butzweilerhof, landet zu dieser Zeit als einer der ersten Flieger auf  der Wiese in Nähe des Bauernhofs Butzweiler Hof. Ein Polizist macht ihn auf das aufgestellte Schild mit der Aufschrift „Betreten wegen Maul- und Klauenseuche verboten“ aufmerksam. Möltgen und sein Begleiter sollen sich auf Anweisung des Polizisten von einem Veterinärarzt untersuchen lassen, aber es gelingt ihnen, sich aus dem Staub zu machen.
Jakob Möltgen und Bruno Werntgen sind befreundet.
 
1911-01-00 Der „Kölner Club für Luftschiffahrt“ (KCfL) macht eine Eingabe gegen das Verbot des Überfliegens von Festungen für Luftschiffe. Er argumentiert, wenn man das Fotografieren von Festungen verhindern wolle, müsste das Verbot auch für Freiballone gelten. Es genüge indessen vollständig, ein Fotografierverbot von Festungen für Luftfahrzeuge aller Art auszusprechen. Die einzelnen Vereine würden dann schon ihre Mitglieder in dieser Hinsicht beaufsichtigen. Das geplante Verbot habe zur Folge, dass die Stadt Köln, die ohnehin als Festung große Opfer zu bringen habe, bei Überlandflügen als End- und Zwischenstation ganz ausscheide. Die großen Opfer der Stadt bei der Gründung der Deutschen Luftschiffahrts-Gesellschaft (DELAG) seien dann vergeblich gewesen.
 
1911-01-21 Zwischen dem Preußischen Kriegsministerium in Berlin und der Zeppelingesellschaft finden Verhandlungen zwecks Ankaufs eines neuen Zeppelins statt. Dieses Luftschiff ist für Köln bestimmt. Auf Grund von neuen Flugvorschriften, die z. Zt. nach den vorjährigen Erfahrungen erarbeitet werden, sollen nach Ergänzung des Kölner Luftgeschwaders dann neue Übungen stattfinden, möglichst unter Teilnahme von Fliegern.
 
1911-01-31
Nachmittag
Der Kölner Flieger Dr. Josef Hoos („GEFA“) unternimmt mit seinem Mechaniker von der Halle in Köln-Merheim einen Überlandflug bei Köln. Er fliegt in 100 Meter Höhe über Köln-Merheim, Köln-Niehl und Köln-Fühlingen. In den nächsten Tagen sollen weitere Flüge folgen.
 
1911-02-15 Vertragsabschluss über die Lieferung eines neuen Zeppelins zwischen dem Preußischen Kriegsministerium in Berlin und der Luftschiffbau-Zeppelin-Gesellschaft in Friedrichshafen. Dieses Luftschiff, das LZ 9, wird das dritte an die Militärbehörde gelieferte Fahrzeug sein, das als Z II/Ersatz für das am → 1910-04-25 bei Weilburg verunglückte Z II (LZ 5) dann in Köln eingesetzt wird.
Das Luftschiff Z I ist bei der 2. Kompanie/Luftschiffer-Bataillon 3 in Metz stationiert.
 
1911-03-00 Die Kölner Gesellschaft für Maschinen- und Apparatebau G.m.b.H. („GEFA“) bemüht sich um Anmietung des Platzes Butzweiler Hof zur Benutzung für Flugversuche. Durch die ablehnende Haltung des Kriegsministeriums Berlin tritt die Gefa von ihrem Vorhaben zurück.
 
1911-03-03 Die Luftschiffhalle in Köln-Bickendorf, in der sich (bis 1910-04-25) drei Luftschiffe (Z II, M I und P II) befanden, ist leer. Zwecks Umbaus geht heute das Luftschiff M I mit der Bahn nach Berlin in die Werft des Luftschiffer-Bataillons zurück. Das Luftschiff P II befindet sich bereits in Berlin zur Reparatur und soll nächsten Monat wieder nach Köln kommen.
 
1911-03-08 Über die Anlage eines zivilen Luftschiffhafens in Köln laufen Verhandlungen zwischen dem Preußischen Kriegsministerium und der Stadt Köln.
Diese scheinen einen günstigen Abschluss zu finden. Das Berliner Ministerium wird gestatten, dass der Luftschiffhafen außerhalb des Festungsrayons angelegt wird, unter der Voraussetzung, dass das Festungsgelände in einer für die Luftschiffer erkennbaren Weise bezeichnet wird.
 
1911-03-22 Nach Rückstellung des Nationalen Überlandflugs Aachen - Berlin (1911-04-28/ 2.Absatz) planen mehrere größere rheinische Städte - einer Anregung Kölns folgend - einen Rheinischen Überlandflug durchzuführen, der im Anschluß an das Gordon-Bennett-Fliegen (→ -10-04) stattfinden soll. Der Flug soll von Köln aus über Aachen mit Stationen in Krefeld und Düsseldorf gehen und in Essen enden. Man rechnet mit 12 Teilnehmern.
 
1911-03-30 Das Luftschiff Zeppelin LZ 8 wird als Ersatz für das abgewrackte LZ 7 „Deutschland“ als „Deutschland II“ an die „DELAG“ übergeben.
Es unternimmt bis zu seiner völligen Zerstörung in Düsseldorf am 1911-05-16 vierundzwanzig Fahrten und landet mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf dem Kölner Luftschiffhafen. An Bord wird der erste runde Bordstempel ,mit Datumsangabe in Gebrauch genommen, dessen Muster auf allen Luftschiffen -auch nach dem 1. Wk.-das gleiche bleibt.
Vermerk: Dieses Luftschiff trägt auch nur die Bezeichnung „Deutschland“ - also ohne den Zusatz „II“.
 
1911-04-14 Ballon Koeln Koelner Klub für Luftfajrt KKfLUnmittelbar vor der Abfahrt des gefüllten Ballons „CÖLN“ verbietet ein Polizeikommissar im Namen des Gouvernements den Aufstieg. Der „Kölner Club für Luftschiffahrt“ (KCfL) wendet sich mit Schreiben vom 1911-04-22 an den Oberbürgermeister der Stadt Köln, Wallraf.
 
1911-04-19 Der Oberbürgermeister von Köln veröffentlicht wegen der großen Missstimmung die darüber besteht, dass das Luftschiff Zeppelin LZ 8 „DEUTSCHLAND II“ die Festungsstadt Köln meiden muss, den Schriftwechsel mit dem Berliner Kriegsministerium. Auf das erste Überflugverbot hin hat der OB dem Kriegsministerium klargelegt, wie sehr ein derartiges Verbot Köln schädige. Die Stadt würde dadurch nicht nur aus den Linien des neuen (DELAG-) Luftschiffverkehrs ausgeschlossen, nicht nur hätten zahlreiche Bürger erhebliche Summen zur Förderung des Kölner Luftsports vergeblich geopfert, sondern würden auch in Köln bestehende Luftschiffvereine sich auflösen müssen. Darauf hat der Kriegsminister geantwortet, er würde mögliche Milde walten lassen. Das Verbot an sich müsse sich Köln als Festungsstadt aber nun einmal gefallen lassen. Für einzelne Ballonaufstiege, bei denen die Mitfahrer bekannt seien, könne man Ausnahmen gestatten. Nicht zulassen könne man die Fahrten der Zeppeline und anderer größerer Luftschiffe über Köln, denn bei dem stetigen Wechsel der Passagiere sei eine Kontrolle der eigenen Person unmöglich. Ein Zeppelin darf also Köln nicht überfahren. Über diesen neuen Schaden sind die Kölner sehr erbost.
 
1911-04-22
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Brief des Kölner Oberbürgermeister Wallraf an das preussische KriegsministeriumSchreiben des Kölner Clubs für Luftschiffahrt E.V. Geschäftsstelle Bischofsgartenstr. 22 an den Oberbürgermeister Wallraf. In diesem Schreiben beschwert sich der Vorstand des KCfL -Prof. Dr. Eckert und ……?- darüber, dass dem Ballon CÖLN am 1911-04-14 durch einen Polizeikommissar im Namen des Gourvernements der Aufstieg verboten wurde. Man sieht durch ein generelles Aufstiegsverbot für Cöln alle zukünftigen Ballonfahrten zugunsten der Nachbarstädten in Frage gestellt. Man bittet das Stadtoberhaupt beim Gouvernement zu veranlassen, den Ballonfahrten des KCfL in Zukunft keine Schwierigkeiten mehr zu machen.
 
1911-04-24
10:35 Uhr
Da der Aufstieg in der Festung Köln nicht erlaubt ist, startet der Ballon „Hardefuß“ des Kölner Clubs für Luftschiffahrt (KCfL) unter Führung von Hiedemann in Godesberg. Mit an Bord sind die Führeraspiranten Hegel und Bierth sowie Herr Benn. Der Ballon landet nach vierstündiger Fahrt glatt im Siegerland.
 
1911-04-26 Angesichts der am -05-14 von Köln aus geplanten Ballon-Wettfahrt zwischen dem „Kölner Club für Luftschiffahrt“ (KCfL) und dem Niederrheinischen Verein für Luftschiffahrt hat der KCfL sich mit Unterstützung der Stadtbehörde an den Gouverneur der Festung Köln gewandt mit der Bitte zu gestatten, dass sämtlichen Führern und Mitgliedern des Clubs erlaubt werde, Aufstiege innerhalb des Festungsgeländes zu unternehmen. Eine diesbzgl. Zusage soll schon gemacht sein. An der Wettfahrt nehmen acht Ballone teil.
 
1911-04-28 Besprechung zwischen dem Oberbürgermeister von Köln, Wallraf, und den Herren Heimann, Hiedemann, Clouth jun. und Schade vom „Kölner Club für Luftschiffahrt“ (KCfL) bzgl. Genehmigung des Festungs-Gouvernements zur Teilnahme an der für den -05-14 geplanten Ballon-Wettfahrt.
 
1911-04-28 Für den Überlandflug Aachen-Berlin soll ein Erster Fliegerpreis von 80.000 bis 100.000 Mark und zwei weitere Preise von 40.000 und 20.000 Mark ausgesetzt werden. Alle vom Flug berührten Städte sollen dazu beihelfen bzw. Preise stiften.
In einer Sitzung des offiziellen Ausschusses für den Nationalen Überlandflug Aachen-Berlin vor dem -03-15, die in der TH in Hannover in Anwesenheit von Vertretern der Städte Aachen, Köln, Düsseldorf, Essen, Osnabrück, Minden, Hannover, Braunschweig und Berlin stattfindet, wird beschlossen, den Flug auf das nächste Jahr zu verschieben. Für diesen Beschluss ist maßgebend die Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit und die Tatsache, dass vom Kriegsministerium bis jetzt eine Entscheidung hinsichtlich des Überfliegens von Festungen und damit der Berührung von Köln nicht zu erhalten war. Die gestifteten Gelder bleiben zur Verfügung.
 
1911-05-05 Das Festungs-Gouvernement erteilt einigen namentlich aufgeführten Herren des Kölner Clubs für Luftschiffahrt (KCfL) Genehmigungen zur Teilnahme der am 05-14 vorgesehenen Ballon-Wettfahrt. „Es wird hierbei vorausgesetzt, dass sie die Gewähr dafür übernehmen, dass in den Ballons des Cölner Clubs keine photographischen Apparate mitgeführt werden.“
 
1911-05-07
10:00 Uhr
Aufstieg des Ballons „CÖLN“ mit zwei Personen, Landung glatt bei Aachen um 16.00 Uhr. Für diese Fahrt liegt die Genehmigung des Gouverneurs vor.
 
1911-05-13 Das Kriegsministerium hat nunmehr für den Nationalen Flug 1911 die Erlaubnis zum Überfliegen der deutschen Festungen erteilt. Es müssen jedoch vier Wochen vor Antritt der Fahrt Name und Stand der Teilnehmer dem Kriegsministerium gemeldet werden.
Für Köln müssen die Fahrten voraussichtlich verschoben werden, die Flugzeuge treffen (voraussichtlich.) am -06-20 ein, der Weiterflug erfolgt (voraussichtl.) am -07-02 über Aachen, M.-Gladbach und Dortmund. Am -07-01 soll in Köln (voraussichtl.) ein Schaufliegen stattfinden, an dem sich voraussichtlich 20 Flieger beteiligen werden. Die Stadt Köln wird zur Deckung der Kosten 50.000 Mark aufzubringen haben, dessen Bereitstellung durch erste Finanzkreise der Stadt in sicherer Aussicht stehen.
 
1911-05-14 Freiballon-Wettfahrt in Köln.
Neun Ballone sind gefüllt, als die Wetterwachte Aachen für den Nachmittag Gewitterbildung ankündigt. Der Start wird auf 18 Uhr verschoben. Aufstieg von nur sieben Ballone, da durch das lange Warten und die Böen zwei Ballone Schäden am Ventil erlitten und aufgerissen wurden. Der von Heimann und M. J. Stelzmann geführte Ballon steigt -durch Verschulden der Bedienungsmannschaft- mit geschlossenem Füllansatz ab. Trotz der Gefahr eines gefährlichen Überdrucks, landet der Ballon, wie die anderen auch, glatt.
Für diese Fahrten lag eine Genehmigung des Festungs-Gouvernements vor. Trotzdem ereignete sich ein Kuriosum, das so recht das Verbot des Überfliegens von Festungen kennzeichnet. Einem etwas später angemeldeten Fahrtteilnehmer aus einer anderen rheinischen Stadt wird die Mitfahrt unter Androhung von Gewalt untersagt. Dabei ist er aktiver Oberleutnant und Regimentskamerad des Ballonführers. Durch das Eingreifen von anderer Seite gelingt dann doch die Mitfahrt. Die Kölnische Zeitung schreibt, dass man sich bei solchen Umständen wundern muss, dass wir in Köln überhaupt noch eine Luftfahrt haben.
 
1911-05-20 -
1911-05-27
Erster Deutscher Zuverlässigkeitsflug-Überlandflug am Oberrhein in 7 Etappen, an dem auch Bruno Werntgen mit seinem Dorner-Flugzeug teilnimmt. Er erringt einen Frühpreis sowie einen Ehrenpreis, muss aber wegen Beschädigung der Maschine aufgeben. Sieger Hellmut Hirth auf Rumpler-Taube erhält 60 000 Mark.
 
1911-06-00 Der in Bensberg tätige Fritz von Buchka beantragt beim Militär-Gouvernement zu Köln die Genehmigung für einen Flugplatz mit Pilotenschule auf der Steinbreche bei Refrath. Der Antrag wird nicht genehmigt.
 
1911-06-03

Historisches Luftfahrtarchiv Köln

 
Der Kölner Ballonfahrer Wilhelm R. Greven (Greven-Verlag) unternimmt mit seiner Frau eine wissenschaftliche Ballonfahrt, die sie auf 8000 m Höhe führt (ab 6000 m Höhe Sauerstoffbeatmung). Beide werden dadurch weltweit bekannt.
 
1911-06-11 1. Deutscher Rundflug um den „B. Z.-Preis der Lüfte“ auf der Merheimer Heide
100 000-Mark Preis der Berliner Zeitung/Ullstein-Verlag sowie Geldpreise des Preußischen Kriegsministeriums, von Flugsportvereinen, Städten und Gemeinden.- (400 000 Mark nach PC C:\....\1911-1912: 005 s.rechte Spalte) Bei dieser Veranstaltung, bei der nur deutsche Flieger zugelassen sind, werden insgesamt 13 Tagesstrecken mit 1854 km beflogen. Start- und Zielpunkt ist Berlin-Johannisthal.
Gemeldete Teilnehmer: 32*) nach der Quelle L136: 24 Teilnehmer
 
1911-06-19 Deutscher Rundflug 1911 Köln-WeidenpeschGroßes Schaufliegen in Köln auf der Rennbahn in Köln-Merheim. Diese Veranstaltung ist Bestandteil des größten Motorflugwettbewerbs dieser Art vor dem Krieg  -06-11. Tausende Besucher bevölkern den Platz. Einige Kölner Flieger nehmen teil. Bruno Werntgen, jüngster Pilot Deutschlands (Pilotenschein Nr.40), macht den ersten Preis für Höhenflug, den 2. Preis für Dauerflug und den 2. Preis für die Mitnahme eines Begleiters. Er gewinnt 4 335 Mark.
 
1911-06-19 1. Deutscher Rundflug um den „B. Z.-Preis der Lüfte“ auf der Merheimer Heide
Die achte Tagesstrecke von Münster berührt Köln bei den Zwischenlandungen.
 
1911-06-21 Das Festungs-Gouvernement Köln macht den Luftschiffern ein großes Zugeständnis, in dem sie dem „Kölner Club für Luftschiffahrt“ (KCfL) die Erlaubnis erteilt, Aufstiege im Freiballon und im Flugzeug im Festungsbereich vorzunehmen. Die Erlaubnis ist an die Bedingung geknüpft, dass photographische Apparate überhaupt nicht mitgeführt werden dürfen. Der Club muss die Befolgung dieser Vorschrift damit überwachen, dass zu jedem Aufstieg ein Vorstandsmitglied anwesend ist.
 
1911-06-22 Der Fahnenjunker Oswald Boelcke (*19.05.1891) ist mit elf seiner Kameraden in Koblenz stationiert. An diesem Tag reist er mit seinem Kamerad Frey mit der Bahn nach Mainz. Dort steigen die beiden um 9 Uhr mit Freys Eltern auf den Schnelldampfer und fahren bis 17 Uhr nach Köln.
 
1911-06-23 „Deutscher Rundflug um den B.Z. Preis der Lüfte“ Postkarte mit diesem Stempelaufdruck, Handschriftlich: „Besten Gruß vom Fugplatz“ und Poststempel: Cöln 23.6.11
 
1911-06-23

Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Frau Claire Greven, eine der ersten Freiballon-Pilotinnen des KCfL, startet mit dem Ballon „Busley“ vom Startplatz am Lindentor zu einer wissenschaftlichen Hochfahrt, die sie in fünf Stunden und 40 Minuten bis nach Leeste bei Bremen führt. Mit im Korb sind Prof. Dr. Bernbach und Privatdozent Dr. Selter sowie der Ehemann von Frau Greven. Die Fahrt soll darüber Aufklärung geben, ob und inwieweit der menschliche Organismus in dünnsten Luftschichten noch einwandfrei funktioniert. Nach weniger als drei Stunden Fahrt erreicht der Ballon eine Höhe von 7600 m. Da nur eine Sauerstoffmaske an Bord ist, muß diese in den größeren Höhen ständig herumgereicht werden. Körperliche Anstrengungen bereiten keine Schwierigkeiten, wohl dagegen das Ablesen von Instrumenten und das Umrechnen von Tabellen. Die Temperatur beträgt bis zu -22 Grad Celsius. Es werden auch Experimente über den Keimgehalt in verschiedenen Lufschichten durchgeführt. Die Fahrt kann nicht als Rekordfahrt angemeldet werden, da in den Statuten des Deutschen Luftschiffer-Verbandes (DLV) noch keine Höhenfahrten für Frauen vorgesehen sind. Im Zusammenhang mit wissenschaftlichen Fahrten des KCfL zur Erforschung des Luftraumes werden in dieser Quelle noch die Namen Prof. Dr. Bermbach und Gustav Stollwerck sowie der Unterstützer Professoren Dr. Moldenhauer, Dr. Selter und dem Meteorologen Dr. Polis.

Trotz entsprechender Vorschläge hielt die Stadt Köln es im Jahr 2008 für nicht angebracht Frau Greven für ihre Pioniertaten durch eine Straßenbenennung am Butzweilerhof zu würdigen. Mehr dazu auf der Themenseite: "Straßenbennung". 
 
1911-06-26 Die Deutsche Luftschiffahrt A.-G., Frankfurt wählt in ihrer Generalversammlung den Kölner Oberbürgermeister Wallraf zum Aufsichtsrat-Mitglied.
 
1911-06-28 -
1911-06-30
„Örtliches Schaufliegen Cöln A. Rhein (Deutscher Rundflug 1911) Rennbahn Cöln-Merheim“
 
1911-06-23 1. Deutscher Rundflug um den „B. Z.-Preis der Lüfte“ auf der Merheimer Heide
In den Kölner Zeitungen erscheinen Presseankündigungen für den Wettbewerb am 29. Die B.Z.-am Mittag gibt eine Sondernummer zum Deutschen Rundflug 1911 heraus.
 
1911-06-29 1. Deutscher Rundflug um den „B. Z.-Preis der Lüfte“ auf der Merheimer Heide
Auf der Merheimer Heide finden die örtlichen Wettbewerbe, bestehend in Dauer-, Passagier- und Höhenflügen statt.
 
1911-06-30 1. Deutscher Rundflug um den „B. Z.-Preis der Lüfte“ auf der Merheimer Heide
Verspätete Ankunft (planmäßige am -06-28) nur eines Piloten, Hans Vollmoeller, auf der Rennbahn Köln-Merheim.
 
1911-07-01 1. Deutscher Rundflug um den „B. Z.-Preis der Lüfte“ auf der Merheimer Heide
Nachdem das Teilnehmerfeld wieder aufgefüllt ist, geht es auf die neunte Tagesstrecke nach Dortmund. Es starten in Köln: Hans Vollmoeller, Benno König, Dr.Oskar Wittenstein und Siefried Hoffmann. Sieger wird Benno König auf Albatros-Doppeldecker._
*) u.a. Bruno Büchner, Hans Vollmöller, Raimund Eyring, Siegfried Hoffmann, Dr. Josef Hoos, Benno König, Felix Laitsch, Otto Erik Lindpaitner, H. Oelerich, Theodor Schauenburg, Erich Schmidt, Schulz-Burg, Bruno Werntgen, Eugen Wieneziers und Dr. Oskar Wittenstein.
Sieger: 1. Preis: Benno König, 2. Hans Vollmöller, 3. Bruno Büchner
 
1911-07-01
Der „Kölner Club für Luftschiffahrt“ (KCfL) nimmt seinen 9. Ballon, den „WALLRAF“ mit 500 cbm Inhalt, in Betrieb.
 
1911-07-10
Bruno Werntgen nimmt am Zuverlässigkeitsflug in Köln teil. Bei turbulentem Wetter dauert sein Flug 42 Minuten. Der „Kölner Club für Luftschiffahrt“ (KCfL) schreibt ihm unter diesem Datum: „Wir bestätigen hiermit gerne, dass sie am Mittwoch dem 10.Juli in Gegenwart von Sachverständigen des Kölner Clubs für Luftschiffahrt einen äußerst sicheren Flug von 42 Minuten Dauer bei verhälnismäßig windigem Wetter ausgeführt haben.
Auf dem großen Schaufliegen in Köln am → 29. Juni 1911 wurde von Ihnen der 2. Preis für einen Dauerflug und der 1. Preis für einen Höhenflug und ein 2. Preis für Mitnahme eines Begleiters zugesprochen. Sie gewannen hierbei von den ausgesetzten 10 000 Mark insgesamt 4 335 Mark.“
 
1911-07-13 Der Ballon „CLOUTH I“ des Kölner Clubs für Luftschiffahrt (KCfL) steigt bei einem Gartenfest der Kurdirektion Aachen vom Lousberg zu einer Ballonnachtfahrt auf. Führer des Ballons ist Hauptmann Schüler aus Jülich. Mitfahrer sind Prof. Dr. Rötscher von der TH Aachen und Oberleutnant Dufft vom 25. Inf.-Regiment. Der Ballon fährt über Belgien und landet glatt um 2 Uhr in Amonin an der Küste Frankreichs.
 
1911-07-16 Anlässlich der Vaterländischen Festspiele in Köln findet eine Ballonfuchsjagd statt. Fünf Ballone beteiligen sich an dieser Veranstaltung. Der Fuchsballon wird von einer großen Anzahl von Automobilen verfolgt, die von Mitgliedern des Kölner Clubs für Luftschiffahrt (KCfL) gestellt werden. Der Start erfolgt vom Jugendspielplatz am Lindentor. Die Fahrtdauer soll drei Stunden nicht überschreiten. Außer den Diplomen der Stadt gelangen zwei Ehrenpreise zur Verteilung.
 
1911-07-23
14:00 Uhr
Der Kölner Flieger Jean Hugot (*1880) unternimmt mit seinem Flugzeug*) einen Start. Dabei gerät die Maschine in Brand und wird vollständig vernichtet. Hugot kann sich durch einen Sprung retten und bleibt unverletzt.
 
1911-08-10
22:00 Uhr
Der Ballon „CLOUTH III“ - ein Ballon mittlerer Größe mit 900 Kubikmeter Inhalt - startet unter Führung von M. J. Stelzmann (Mitfahrerin Frau Stelzmann) vor der Nippeser Fabrik Clouth, Gummiwaren und landet morgens 6.00 Uhr glatt in Andenne /Belgien.
 
1911-09-01 Auf dem Flugplatz Köln-Merheim werden bemerkenswerte Flugversuche unternommen. Der Kölner Flieger Dr. Josef Hoos, Inhaber der Firma Gesellschaft für Flugmaschinen- und Apparatebau GmbH (GEFA)*), unternimmt mit Leutnant Dreyer vom Inf.-Regiment 68 in Koblenz einen Überlandflug nach Mülheim, Köln Deutz, dem Deutschen Ring entlang nach Köln-Longerich und zurück zum Merheimer Exerzierplatz. Der Mitflieger konnte während des Flugs sehr gute Beobachtungen und Feststellungen machen. In einer durchschnittlichen Höhe von 270 Metern wird die 39 Kilometer lange Strecke in 22 Minuten zurückgelegt.
 
1911-09-18 -
1911-09-19
Bruno Werntgen nimmt als Zivilist an den Herbstmanövern des VIII. Armeekorps in der Gegend von Jülich teil. Er führt militärische Erkundungsflüge durch und erhält von Hauptmann Koeppen, der mitflog, eine glänzende Beurteilung.
 
1911-10-01 Bildung des Luftschiffer-Bataillons 3 in Köln.
Kommandeur: Major Walter von Schulz (LH1_010)*)
Adjutant: Oberleutnant Schlüter
Stationierung: Stab und 1. Kompanie in Köln,*)
2. Kompanie in Düsseldorf und
3. Kompanie in Metz.
Der bereits im → 1909-04-01 vom Luftschiffer-Bataillon in Berlin mit der Vorausabteilung nach Köln versetzte und dem Verkehrsoffizier vom Platz unterstellte Schirrmeister Erich Gensicke wird dem Luftschiffer-Bataillon 3 eingegliedert.
Die Soldaten der 1. Kompanie werden vorerst im alten preußischen Fort IV bei Köln-Bocklemünd untergebracht.
 
1911-10-01
1.30 Uhr
Der Ballon „Dunlop I“ startet unter Führung des Mitglieds des KCfL, Gustav P. Stollwerk (37. Fahrt), in London, Battersch? Park und landet um 5.00 Uhr in Upham bei Southampton. Erreichte Höhe: 11500 feet, Luftlinie 98 km, Fahrtdauer 3 Std. 30 Min. Eine abgeworfene Karte wurde gefunden und abgesandt.
 
1911-10-04 Gordon-Bennet-Rennen in Amerika. Sieger der Deutsche Gericke.
 
1911-10-15
15:00 Uhr
Der Kölner Bruno Werntgen (18) führt zum ersten Mal auf der Hangelarer Heide in einem Dorner Hochdecker mit 40PS-Körting-Motor vor Tausenden von Zuschauern das Schaufliegen vor. An dieser Veranstaltung der Sektion Bonn des Niederrheinischen Vereins für Luftschiffahrt (NVfL) -das erste Schaufliegen mit „Passagierflügen“-nimmt auch der Kölner Flieger Dr. jur. Joseph Hoos, auf Hoos-Eindecker, teil.
 
1911-10-20 Die Verwaltungs-Konferenz der Stadt fasst den Beschluss, ein 400 Morgen umfassendes Gelände südwestlich von Volkhoven dem Kölner Club für Luftschiffahrt (KCfL) auf zunächst 15 Jahren unentgeltlich zum Betriebe eines Flugplatzes zur Verfügung zu stellen.
 
1911-11-17 Auf einer Eigenkonstruktion der Firma „Gesellschaft für Flugmaschinen & Apparatebau m.b.H. GEFA Cöln“ erwirbt der Firmeninhaber Dr. Josef Hoos den Pilotenschein Nr. 48. In der „Deutsche Luftfahrer-Zeitung“ XVI. Nr.1 Seite 30 vom 10.01.1912 erscheint eine Annonce der Firma, in der sie eine breite Palette von Erzeugnissen anbietet: Flugzeug-Anlauf- und Landungsgestelle, Flugzeugsteuerungen, Kühler, Luftschrauben, Spannschrauben sowie Benzin und Ölbehälter, Aeroplanstoff, Gummiringe und sämtliches Flugzeugzubehör und Baumaterial. Für Hilz-Flugmotoren hat sie das Verkaufsmonopol.
In weiteren Ausgaben der o. g. Zeitschrift erscheinen am 26.06. und 13.11. Annoncen, in denen die GEFA den Ausverkauf ihres Aeroplan-Zubehörs bekannt gibt.
 
1911-11-21 Der 25jährige Kölner Konstrukteur und Flieger Heinz Falderbaum (Pilotenschein Nr. 138 vom heutigen Tag), der bei Hans Schade geschult hat, fliegt u. a. auch in Köln.
 
1911-11-00 Das Luftschiff Zeppelin LZ 9 kommt, nach beendetem Umbau am -11-23 und nach Abnahme durch das Heer, von Baden-Oos unter Führung von Hauptmann Horn (?) als Ersatz für Z II nach Köln.
 
1911-11-24 Jean Hugot, der Köln-Bickendorfer Flugpionier, versucht mit seiner umgebauten, verbesserten Maschine (die zweite?) einen „größeren“ Flug und scheitert. Beim Start fängt sie Feuer und verbrennt. Hugot kann sich durch einen Sprung unverletzt retten. Er gibt sich sofort an den Bau einer neuen, dritten Maschine.
 
1911-12-03 Cläre Greven, die Gattin des Mitglieds des Kölner Clubs für Luftschiffahrt (KCfL), Willhelm R. Greven (Greven-Verlag), erwirbt nach neun Fahrten ebenfalls den Ballonfahrerschein.
 
1912-00-00 Die Kölner Stadtverordneten-Versammlung bewilligt den Verkauf von weiteren 8.249 qm städtischen Geländes an die Militär-Verwaltung zum Bau einer Luftschiffer-Kaserne.
 
1912-00-00 Bruno Werntgen hat in den beiden vergangenen Sommern in 47 Städten Westdeutschlands Schauflüge durchgeführt.
Der Andrang der Flugschüler kann kaum bewältigt werden. Werntgen will bis Ende 1913 hundert Piloten ausbilden.
 
1912-00-00 Rumpler-Taube Fliegerstation Köln-Butzweilerhof Cöln I - VAufruf des deutschen Reichskomitees zur „Nationalen Flugspende des Jahres 1912“:
Aus dieser Spende sollen Gelder für die Ausbildung von zahlreichen Mittellosen zu Flugzeugführern sowie Geldpreise für Flugleistungen bereitgestellt werden. Die Kölner spenden für das militärische Flugwesen rund 101 000 Mark (76.150 Mark nach LH6_277), die Kaiser Wilhelm II. für die Militär-Fliegerstation Köln bestimmt.
Gekauft werden fünf „Albatros-Tauben“, die auf dem Butzweilerhof stationiert werden
→ 1913-08-15.
Die Maschinen werden gekennzeichnet mit: „Cöln I“, Cöln II“, „Cöln III“, „Cöln IV“ und „Cöln V“.
 
1912-00-00
Frühjahr
Jean Hugot erreicht mit seiner neuen dritten Maschine geradezu sensationelle Leistungen: 70 km/h, 10 Meter Flughöhe und eine Strecke von 1000 m. Er kauft auf dem Butzweiler Hof einen Schuppen, der einsam im Gelände steht und hat somit eine „Flugzeughalle“ für sein zweites Flugzeug und seine Geräte. Andere Kölner Flieger errichten ebenfalls dauerhafte Unterstellmöglichkeiten für ihre Flugzeuge. In der „Deutsche Luftfahrer-Zeitung“ XVI. Nr.1 vom 10.01.1912 wirbt er mit einer Annonce unter der Firmenbezeichnung „Köln-Ehrenfelder Mech. Modellfabrik Hugot Köln-Ehrenfeld“ für seine Produkte: „Modell für Maschinenbau“, „Modell für Lehrzwecke“ und „Holzpropeller“. Darunter verweist er mit Zusatz „Bau von Flugapparaten nach eigener u. fremder Konstruktion sowie sämtlicher Zubehörteile“, dass er auch im Flugzeugbau firm ist.
Anm.: Erstaunlich ist, dass in der Annonce weder eine Straßenangabe noch eine Telefonnummer angegeben ist.
 
1912-00-00 Wegen der Sperrung des Butzweiler Hofs für die zivile Luftfahrt richtet der „Kölner Club für Luftschiffahrt“ (KCfL) ein Protestschreiben an die Deutsche-Nationalversammlung.
 
1912-00-00 Reichsluftschiffhafen Bickendorf, Reservistenbild
„Zur Erinnerung an meine Dienstzeit Luftschiffer-Btl. Nr. 3 1. Kompagnie Cöln 1912.
Major v. Schulz, Hauptm. Horn, Schoof, Oblt. v.d. Leyen, Lt. Brickenstein, v.d. Haegen, Stapelfeldt, Uffz. Mauritz, Bock, Segt. Rathgeber, Schröder, Voigt, Uffz. Galle, Kürte, Srgt. Utgenannt, Uffz. Doelling, V.F. Tups, Fw. Barleben, Srgt. Arning, Kretz, Uffz. Poley und 50-60 Mannschaftsgrade.
 
1912-00-00 Der „Kölner Club für Luftschiffahrt e. V.“ ändert seinen Namen in „Kölner Club für Luftfahrt e. V.“
 
1912-00-00 Die Sportler des Deutschen Ballon-Sport-Clubs und des Kölner Clubs für Luftfahrt (KCfL) dürfen das aus den Luftschiffen abgelassene Wasserstoffgas zum zivilen Aufstieg ihrer Ballone benutzen. Insgesamt 616 Mal klappt die freundschaftliche Zusammenarbeit mit den Soldaten, nicht zuletzt auch dadurch gefördert, dass der Schirrmeister des Luftschiffer-Bataillons 3, Erich Gensicke, auch der Ballonmeister der Clubs ist.
 
1912-00-00 Der Kölner Fritz Höper (geb. Okt.1891) tritt als Einjährig-Freiwilliger seinen Dienst bei der 1. Kompanie des Luftschiffer-Bataillons 3 Köln - Reichsluftschiffhafen Bickendorf - an. Drei seiner Kameraden heißen: Denthe, Perthes, Bastian und Weber. Die Luftschiffer tragen auf ihren Schulterklappen die Kennung: „L 3“. Höper bleibt bis ca. August 1914 (Kriegsanfang) in Köln. Er wird dann zum Luftschiffer-Bataillon 2/Luftschifftrupp 14 nach Dresden versetzt. Die Luftschiffer werden ausgebildet an Ballonen (des Militärs und des CCfL) sowie an Luftschiffen wie Parseval (P II (PL 3) und Zeppelin Z II/Ersatz (LZ 9).
 
1912-00-00 Aus dem Luftschiff Z II/Ersatz (LZ 9) wird auf dem Schießplatz Wahn zum ersten Mal mit sogenannten „Festungsselbstladegewehren“ auf markierte Schützengräben geschossen. An Bord ist auch der Kölner Luftschiff-Obermaschinist Karl Schuster vom Luftschiffer-Bataillon 3.
 
1912-02-00 Die Stadt Köln tritt von dem am → 1911-10-20 gefassten Beschluss, ein 400 Morgen umfassendes Gelände südwestlich von Volkhoven dem Kölner Club für Luftschiffahrt (KCfL) auf zunächst 15 Jahren zum Betriebe eines Flugplatzes unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, zurück, weil das Festungs-Gouvernement eine Reihe von mit einem regelrechten Flugplatzbetrieb unvereinbaren Bedingungen gestellt hat: Überwachung der Aufstiege, besondere Erlaubnis für die Aufstiege von Klubfremden in jedem einzelnen Falle, Fernhalten der Flugplatzgrenzen von den nächsten Festungswerken um mindestens 600 m, Innehalten der Platzgrenzen bei Flügen u. a. m.
 
1912-02-00 Die Stadt Köln bietet der Heeresverwaltung ein am Gabelpunkt Frohnhofstraße und Ossendorfer Mühlenweg gelegenes Grundstück kostenlos zur Errichtung der bis dahin in Aachen befindlichen Wetterstation an. Dieser Plan scheitert jedoch an folgendem Bescheid des Gouervernements: „Die Generalinspektion des Militärverkehrswesens sieht von der Verlegung des Observatoriums von Aachen nach Köln ab, da der Nutzen einer solchen Anlage in Köln in keinem Verhältnis zur Höhe der aufzuwendenden Mittel steht.“
 
1912-02-14 Die Firma Henkell stiftet 100 000 Mark zur Förderung der Flugtechnik (Kaiserpreis).
 
1912-02-19 Das Luftschiff-Zeppelin LZ 11 „VIKTORIA LUISE“ wird der „DELAG“ übergeben und macht seine erste Fahrt. Bis zum 1914-07-31 macht es 489 Fahrten mit insgesamt 9 783 Personen. An Bord befinden sich oftmals Ausbildungspersonen von Heer und Marine. Dieses Luftschiff, das am 1914-08-01 dem Heer zu Ausbildungszwecken übergeben wird, landet bei seinen Fahrten auch auf dem Luftschiffhafen Köln. Am 1915-10-08 wird es so schwer beschädigt, dass es demontiert wird.
 
1912-03-31 Während des großen Luftballonwettfliegens fahren etwa 13 Ballone über den Wahner Raum, von denen der Ballon „NEUSS“ (Führer Theodor Thywissen aus Neuß) wegen Gas- und Ballastmangel zwischen Libuer Maar und Siegburger Straße niedergehen muss.
 
1912-04-00 Briefmarke Bruno Werntgen Bonn-HangelarBruno Werntgen verlässt die Merheimer Heide und zieht mit seiner(n) Maschine(n) nach Hangelar um, weil ihn auf der Heide (Merheim) die vielen Radfahrer, Hunde und Zuschauer verärgern. Nach dieser Quelle, weil ihn die einzwängenden „Festungsbestimmungen“ in Köln, die Schulungs- und Passagierflüge fast unmöglich machten, dazu zwingen. Für die Flugzeuge gibt eine provisorische Unterstellmöglichkeit in einem von den Bonner Husaren zur Verfügung gestelltem Pferdezelt.
Werntgen plant den Bau einer eigenen Flugzeughalle. Mit Unterstützung des Bonner Magistrats und der Gemeinde Hangelar wird im Juni mit dem Bau begonnen. Er verlegt seine Werkstatt nach Hangelar und eröffnet am Kaiserplatz in Bonn ein Büro der „Werntgens Flugunternehmen GmbH“.
 
1912-04-03 In Berlin findet die „Allgemeine Luftfahrzeug-Ausstellung“ statt Die Kölner Firma August Arthur Delfosse jun. in Köln-Riehl stellt auf dem Stand Nr. 46 ihre Rotatif-Motoren aus. Zu sehen sind drei verbesserte Rotatifmotoren: ein kleiner 4 Zyl.-Motor, ein 3 Zyl.-Motor und ein 7 Zyl.-Motor, die beiden letztgenannten mit Zweiblattluftschrauben und an Stahlrohrgestellen aufgehängt. Auf der Rückwand des Standes befindet sich ein großes Schild mit der Aufschrift: Rotatif-Motor-Delfosse Köln a. Rhein.
 
1912-04-06 Der 25jährige Kölner Friedrich Müller erhält den Pilotenschein Nr.177.
 
1912-04-14
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Cläre Greven, die Frau des Kölner Ballonfahrers und Mitbegründers des KCfL, Wilhelm R. Greven, erregt allgemeines Aufsehen, als sie als erste Frau eine Ballon-Alleinfahrt wagt.
 
1912-04-25 Das Luftschiff-Zeppelin LZ 12 wird als Z III dem Heer übergeben. Es ist bis zu seiner Abwrackung am 1914-08-01 auch auf dem Luftschiffhafen Köln stationiert.
 
1912-05-12
Pfingstsonntag
Der in diesem Jahr stattfindende „Prinz-Heinrich-Flug 1912“ endet in Köln. Der 2. deutsche Zuverlässigkeitsflug am Oberrhein. Hellmuth Hirth erhält für die beste Gesamtleistung den neu gestifteten „Prinz-Heinrich-Preis der Lüfte“
 
1912-06-04 Maximilian Hantelmann macht in Johannisthal seinen Pilotenschein Nr. 223. Hantelmann wird zum → 1912-12-01 nach Köln zwecks Errichtung einer Fliegerstation beordert und zum ersten Flughafenleiter des Kölner Flughafens ernannt → 1926-05-13.
 
1912-06-10 Erste Luftpostbeförderung Frankfurt a. M. -Darmstadt-Worms.
 
1912-06-18 Leutnant August Joly erhält in Johannisthal den Pilotenschein Nr. 235.
 
1912-06-29
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Flugtag 1912 Butzweiler HofAn diesem Peter-und-Paul-Tag organisiert Hugot, der Köln-Bickendorfer Flugpionier, den ersten Flugtag auf dem „Großen Flugplatz in Butzweiler“ (noch kein offizieller Flugplatz) an dem zum ersten mal vor 100.000 Zuschauern Flugübungen vorgeführt werden.
Im Vorverkauf kostet eine Karte am Startplatz 2,50 Mark ein Außenplatz 50 Pfennig. Auf dem Programm sind „Großes Konzert und Restaurant“ angepriesen.
Gleich in der ersten Kurve sackt Hugot mit seiner dritten selbstgebauten Maschine, die er „Morane“ nennt, aus 10m Metern Höhe ab. Die Maschine geht zu Bruch, weil der Pilot das Höhensteuer zu stark gebraucht. Hugot hat Glück, ihm passiert nicht viel.
Die nächste Konstruktion kostet ihn 7000 Mark. Der wiederum von Arthur Delfosse gebaute Motor mit 50 PS bringt eine Geschwindigkeit von 80 km/h. Hugot hält sich mit 10 Minuten und länger in der Luft.
Erstmals wagt er sich jetzt an Rundflüge.
Hugot stellt in seinem 15 Mann-Betrieb nun Flugzeuge und Flugzeugteile her.
Techniker beim ihm ist Herr Merscheidt Köln-Bickendorf, Nagelschmittgasse.

Jean Hugot geboren 1880, Besitzer einer Maschinenfabrik und Eisengießerei in der Gumprechtstraße in Ehrenfeld.
 
1912-07-04 Schütte-Lanz 1Fahrt des Schütte-Lanz-Luftschiffs SL 1 von Rheinau-Koblenz-Bonn nach Köln.
 
1912-07-06 Rundfahrt des Schütte-Lanz-Luftschiffs SL 1 über Bonn.
 
1912-07-07
vor
Kölner Club für Luftschiffahrt. - Im DLV seit 1907. --700 Mitglieder.
Sitz: Cöln a. Rh. -Gegründet: 6.11.1906 als „Kölner Aero-Klub“.
Geschäftsstelle und Clubhaus: Cöln a. Rh., Kattenbug 1-3. (Tel. 4892)
Telegramm-Adresse: Luftschiff, Cöln.
Geschäftsführender Vorstand.
Vorsitzender: Studiendirektor Prof. Dr. Eckert.
Stellv. Vorsitzender: Oberingenieur U. Nottebrock
Schriftführer: Albert Heimann jun.
Schatzmeister: Ludwig Sprung.

Vorsitzender der Sportkommission: Hans Hiedemann.
Beisitzer: Max Clouth, -Konsul J. H. von Stein jr.

Fahrtenausschuss
Vorsitzender: Friedrich Grüneberg.
Stellv. Vorsitzender: H. Marten
Mitglieder: W. R. Greven -Hauptmann von Kleist.
-L. Hölterhoff jr.

Materialverwaltungsausschuss.
Vorsitzender: Leutnant Rönneberg
Stellv. Vorsitzender: Carl Bau
Mitglieder: Reg.-Assessor Griebel.-Dr. C. Heimann.
-R.-.Leyendecker.

Wissenschaftlicher Ausschuss.
Vorsitzender: Professor Dr. Bermbach.
Mitglieder: Dipl.-Ing. Oberlehrer A. Lippmann.
-Professor Dr. Siegert.

Meteorologischer Beirat: Professor Dr. Polis, Aachen.
Flugtechnischer Ausschuss:
Vorsitzender: Oberingenieur F. Schade.
Mitglieder: Leutnant H. Coler. - Gustav P. Stollwerck.

Der KCfL hat 63 Ballonführer und 10 Freiballone:
„Busley”, “CLOUTH II” „CLOUTH III”, „CLOUTH IV”, „CLOUTH V”, “Hardefust”, „KÖLN”, „Overstolz” und „X”. *) **)
Ballonplatz: Jugendspielplatz vor dem Lindentor, Cöln a. Rh. (Tel.10134);
mit 36 Füllstellen; 7 750 qm groß.
2 Luftschiffe: „CLOUTH I“ und „CLOUTH II“. +)
2 Flugzeuge: Eindecker ANTOINETTE und Eindecker COLER.
Flugplatz: Truppenübungsplatz zu Merheim bei Köln.

Bis zum Weltkrieg beschränken sich die Aktivitäten des Clubs im Wesentlichen auf die Ballonfahrt. Bei den Mitgliedern des Clubs handelt es sich in den ersten Jahren um eine exklusive Gruppe der Kölner Gesellschaft, also ein Club gutsituierter Bürger, die einem kostspieligen und abenteuerlichen Vergnügen nachgehen. Die Teilnehmer vieler Angehöriger des Offizierskorps des in Köln stationierten Luftschiffer-Bataillons 3 verstärken den Eindruck einer elitären Besonderheit noch.
 
1912-07-07 Der „Kölner Club für Luftschiffahrt“ (KCfL) nimmt seinen 11. Ballon, den „GODESBERG“ mit 389 cbm Inhalt, in Betrieb.
 
1912-07-09 Das Schütte-Lanz-Luftschiff SL 1 begibt sich auf die Rückfahrt von Köln nach Rheinau.
 
1912-07-20 Das Porz-Urbacher Volksblatt wirbt in seiner heutigen Ausgabe für die Ausbildung in der vom „Cölner Club für Flugsport“ gegründeten Fliegerschule.
 
1912-07-20 -
1912-07-21
Unter dem Protektorat der Sektion Bonn des Niederrheinischen Vereins für Luftschiffahrt (NVfL) findet die Bonner Flugwoche statt. Vor einer großen Zuschauermenge zeigt Bruno Werntgen in Hangelar wiederum ein großartiges Schaufliegen. Mit in seiner Maschine sitzt seine Mutter.
 
1912-08-08 Aus Richtung Köln kommend fliegt der französische Flieger Brindejonc des Moulinais mit seinem Eindecker Richtung Wahn. Die Bürger Porz und Umgebung sehen zum ersten Mal ein Flugzeug. Der Franzose befindet sich auf einer Luftreise von Paris nach Berlin und unternimmt nach einem vierstündigen Flug in Hangelar eine Zwischenlandung.
 
1912-09-15
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Es wird der „Grundstein“ zum Flughafen Köln Butzweilerhof gelegt.

Zu den im Westen des Deutschen Reiches im Vorjahr in Darmstadt, Straßburg i. Elsaß und Metz errichteten Militär-Fliegerstationen soll eine weitere in Köln errichtet werden.

Nach diesem Beschluss setzt man sich wegen der Anlage eines Flugplatzes mit der Stadt Köln in Verbindung. Zwischen dem Reichs-(Militär)-Fiskus, vertreten durch die Intendantur des VIII.Armee-Korps, und der Stadt Köln, vertreten durch den Beigeordneten Dr. Matzerath, wird ein Vertrag über Verpachtung eines Geländes am Butzweiler Hof abgeschlossen, der die Genehmigung des Kriegsministeriums und der Körperschaften der Stadt Köln erhält. Das Gelände Butzweiler Hof wird von der Stadt Köln auf 20 Jahre an den Militärfiskus verpachtet (S38/S.10), der hier eine Fliegerstation (mit zwei Flugzeughallen, einer Werft, Tankanlagen und Unterkunftsbaracken pp. → LH14_680/S.13)
errichtet.
→ 1913-05-29
Das Flugfeld liegt für die Fliegertruppe besonders günstig, da es unmittelbar an die in Köln-Ossendorf erbaute Militär-Luftschiffhalle und an die Unterkünfte des am 1911-10-01 aufgestellten Luftschiffer-Bataillons 3 angrenzt.
Der Butzweiler Hof wird demnächst für den zivilen Flugbetrieb gesperrt. _
Auf Anregung des „Cölner Clubs für Luftschiffahrt“ (CCfL), behält sich aber die Stadtverwaltung das Recht vor, im Einverständnis mit dem Kommandeur der Fliegerstation, Flugveranstaltungen auf dem Platz durchführen zu können. Die Stadt sichert vertraglich die Schaffung einer Straßenbahnverbindung bis Ossendorf zu. Viele Flieger wandern ab nach einem Platz in Köln-Merheim, so Arthur Delfosse. Die Flugschule Bruno Werntgen geht nach Bonn-Hangelar.
 
1912-10-00 Auf dem Butzweilerhof findet der 2. Flugtag statt.
Die Eintrittspreise liegen bei 2,50 und 3,00 Mark, Außenstehplätze 0,50 Mark, -sie sind sehr hoch!
 
1912-10-00 Auf dem Flugplatz Johannisthal machen im Rahmen der Pilotenausbildung 71 Flieger an 28 Tagen 1036 Flüge. Die Bedingungen für das Führerzeugnis erfüllten mit ihren Überlandflügen u. a. Krueger und Joly.
 
1912-10-00 Parseval Stollwerck im Luftschiffhafen Köln-BickendorfZu Ehren der Kölner Schokoladenfabrik Stollwerck wird in Johannisthal das Parseval Luftschiff P.L. 6, dass bereits bis jetzt erfolgreich 300 Fahrten durchführte und hier eine neue Hülle erhielt, auf den Namen „Stollwerck“ getauft. Diese Ehrung erfolgt in Anerkennung der hochherzigen Förderung der deutschen Luftfahrtunternehmungen, die seit jeher von der Kölner Firma geleistet wurde. Nach der feierlichen Taufe erhebt sich das Luftschiff mit 16 Gästen (mit Besatzung 21 Personen) in die Luft und macht in 1½ Stunden einen Rundflug. „Stollwerck“ bleibt in Johannisthal und unternimmt von da aus Passagierfahrten.
 
1912-10-15 LZ 11 „Viktoria Luise“ führt im Rahmen ihrer Fahrten heute und am 11-07 zu Gunsten der Nationalflugspende Postabwürfe über dem Flugplatz Wiesbaden durch.
 
1912-11-07 LZ 11 „Viktoria Luise“ führt(e) im Rahmen ihrer Fahrten heute und am 10-15 zu Gunsten der Nationalspende Postabwürfe über dem Flugplatz Wiesbaden durch.
 
1912-12-01 Auf Befehl der Inspektion der Luft- und Kraftfahrtruppen (Iluk) trifft ein Flieger-Vorkommando in Köln ein, um mit den ersten Arbeiten für den Aufbau und die Errichtung einer Fliegerstation zu beginnen. Hierzu werden von der Lehr- und Versuchsanstalt für Militärflugwesen in Döberitz Oberleutnant Maximilian Hantelmann und Vizefeldwebel Willy Jentsch und von der Fliegerstation Darmstadt zwei Gefreite - einer Namens Weyprecht kommandiert. Das Vorkommando trifft ohne Flugzeuge in Köln ein.
Vermerk: Hantelmann wird später, von 1926 – 1934 erster Kölner Flughafendirektor.
 
1912-12-00 Der Kölner Club für Luftschiffahrt (KCfL) bemühte sich, Köln in ein deutsches Blinkfeuernetz für den Luftverkehr einzureihen. Er erhält die Mitteilung, dass die Schaffung einer solchen Anlage in Köln mit Rücksicht auf seinen Festungscharakter unmöglich sei.
 
1912-12-20 Bekanntgabe des Ergebnisses der Nationalflugspende 7.234.806 Mark.
 
1913-00-00 Das Parseval-Luftschiff PL 8 (8000cbm) wird als Ersatz für das Parseval-Luftschiff P II (PL 3) im Auftrag des preußischen Kriegsministeriums in Dienst gestellt und in Köln stationiert. Das P II wird abgewrackt.
 
1913-00-00
Frühjahr
In Köln wird der „CÖLNER CLUB für LUFTSPORT e. V.“ (C.C.F.F.) gegründet. Die Geschäftsstelle ist in Köln in der Jülicher Straße 30.

1913-00-00 Beginn des Flughafen Köln-Wahn
Auf der Wahner Heide schlägt die Stunde der Fliegerei, als mit Oberleutnant Maximilian Hantelmann eine Rumpler-Taube stationiert und verschiedene Flüge durchgeführt werden.
 
1913-00-00 Heinz Falderbaum überquert mit seiner Maschine erstmals seine Vaterstadt Köln.
 
1913-00-00 Abnahmefahrt des Luftschiffs LZ ?? von Friedrichshafen nach Köln. An Bord ist das Mitglied der Abnahmekommission, der Kommandeur des Luftschiffer Bataillons 3 Köln, Major Walter von Schulz. Ebenfalls anwesend ist Graf Zeppelin, der sich von der Bewährung einiger wichtiger Neuerungen am Schiff während einer längeren Luftreise persönlich überzeugen will.
Anmerkung: Graf Zeppelin ist zum 3. Mal in Köln.
 
1913-00-00
Sommer 
Das Luftschiff Zeppelin Z II/Ersatz (LZ 9) macht in dieser Zeit ausgedehnte Fahrten über Wesseling, Siebengebirge, Godesberg, Andernach, Koblenz, Ems, Nassau, Limburg Darmstadt sowie Aachen, Trier, Bensberg, Leverkusen, Neuß, Geldern und Barmen. Die Besatzung macht Luftaufnahmen. 
 
1913-00-00  Létert und die russische Fliegerin Ljuba GalantschikovaAuf der „Fliegerstation Cöln“ sind der französische Flieger Létert und die russische Fliegerin Ljuba Galantschikova mit ihrer zweisitzigen Maschine. Auf dem Rückflug von Paris nach Berlin müssen die beiden im Nebel im Kölner Festungsring landen. Da es sich um einen Spionageflug handeln könnte, werden die Flieger vom Butzweilerhof gerufen. Die beiden ausländischen Flieger werden freundlich behandelt,das Flugzeug auseinander genommen und zum Butzweilerhof gebracht. Dort werden die bekannten Flieger bewirtet, das Flugzeug wieder zusammen gesetzt (und auf Kameras kontrolliert) und nach ein paar Tagen bei schönem Wetter wird der Flug nach Berlin fortgesetzt. 
Die russische Fliegerin erlernte das Fliegen in ihrer Heimat auf einem Farman-Doppeldecker. Sie ging dann nach Deutschland, wo sie am 22.11.1912 mit ihrem Fokker-Eindecker vom Typ „Spinne“ den Höhenflugrekord für Frauen mit 2200 m errang. 

1913-00-00  Der Kölner Flieger Max Holtzem startet auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof mit seiner „Dorner-Parasol“ zu einem Alleinflug über Köln. Holtzem hat den Mitgliederausweis Nr. 11 des KCfL. 
 
1913-00-00
 Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Die bisher beim Verkehrsoffizier vom Platz in Köln befindlichen Pläne und Aufzeichnungen für die vorgesehene Fliegerstation am Butzweiler Hof werden vom am 1912-12-01 eingetroffenen Vorkommando übernommen, und in gemeinsamer Arbeit mit den militärischen und baubehördlichen Dienststellen werden die Aufträge zum Bauen vergeben. Es entstehen: eine Flugzeugwerft, eine Kraftwagenhalle und vier freitragende Flugzeughallen*) in den Ausmaßen von je 22 x 60 Meter, zwei unterirdische Betriebstoffanlagen und ein Bremsstand. Für die Unterkunft der Truppe werden errichtet: eine Wirtschaftsbaracke, eine Geschäftzimmerbaracke und zwei Wohnbaracken für Unteroffiziere und Mannschaften.
 
1913-02-00 Bruno Werntgens neue Maschine 102 PK ist fertiggestellt. Werntgen setzt auf dieses Flugzeug große Hoffnung: Es soll der Fliegertruppe in Döberitz angeboten werden.
 
1913-02-24 Frau Werntgen befindet sich in Berlin, um dort für die neue Maschine 102 PK einen noch stärkeren Argus-Motor zu kaufen.
 
1913-02-24 Leutnant Schulz landet mit seiner Maschine auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof. An Bord ist Major Siegert, der zweite Stabsoffizier der Fliegertruppe und Kommandeur der Fliegerstationen des Westens (Darmstadt, Straßburg und Metz. Siegert inspiziert wahrscheinlich den Platz in seiner Aufbauphase.
 
1913-02-25 Bruno Werntgen stürzt - fünf Wochen vor seinem 20. Geburtstag - mit seiner Maschine 102 PK in Hangelar tödlich ab. Bruno Werntgen ist der erste Pilot, der auf dem Hangelarer Flugplatz tödlich verunglückt. Auf dem Hangelarer Flugplatz sind anwesend: Brunos Mutter, einige Schüler, die Monteure und als Gäste einige Offiziere mit Leutnant Bernert, der wohl von seiner Dienststelle den Auftrag hat, die privaten Flugzeugschulen zu besuchen, die irgendwie für militärische Zwecke gebraucht werden können.
Bruno Werntgen wird auf dem Bonner Nordfriedhof beigesetzt.
Anm.: Alle anderen Darstellungen von Werntgens Tod in den nebenstehenden Quellen wie der Absturz bei einer Schauveranstaltung; Flugzeug mit 102-PS-Motor; Abfall eines Rads vom Fahrwerk und einer Windbö dürften falsch sein, da das Buch -Quelle S126- von der Mutter Werntgens geschrieben wurde.
 
1913-02-25 Nach dem Tode Werntgens zieht es den jungen Jakob Möltgen (24) nach Johannisthal bei Berlin. Er lernt dort den bekanntesten Motorflieger Deutschlands, Helmuth Hirth, kennen und macht mit diesem seinen ersten Flug in einer Rumpler-Taube.
 
1913-00-00  Erste Versuche mit „Luftpost“: Das Zeppelin-Luftschiff Z III taucht über Porz auf. Aus ihm wird eine Postkarte zur Weiterbeförderung hinausgeworfen, die in einem großen, mit Sand gefüllten bzw. beschwerten Couvert steckt. Das Gleiche wird aus Urbach gemeldet. 
 
1913-03-00 Rumpler-Taube Fliegerstation ButzweilerhofDie inzwischen fertiggestellte Flugzeugwerft wird mit modernsten Werkstattmaschinen und Werkzeugen ausgestattet und wird von Werkmeister Gentzmann und sechs Spezialhandwerkern in Betrieb genommen. Die ersten Flugzeuge -Gotha- und Rumpler-Tauben- treffen in Köln ein) und werden in die fertiggestellte Halle I untergebracht.
Im Lauf der nächsten Jahre werden Rumpler-Taube mit den folgenden Werknummern geflogen:
A 5, A 41, A 43, A 46, A 47, A 50, A 52, A 53 und A 124
.

Oberleutnant Zimmer-Vorhaus, der mit zu den ersten Flugzeugbeobachtern gehört, richtet auf Grund seiner reichen Erfahrungen, die er sich in Döberitz bei Leutnant Fink erworben hat - der als Erster die Vorteile des Lichtbildwesens für die Fliegertruppe erkannt und die erste Bildstelle bei der Fliegertruppe einführte - eine Lichtbildabteilung ein. Er wird dabei von seinem Bildgehilfen, Gefreiter Hölzer, unterstützt. Von den verschiedensten Truppenteilen treffen die abkommandierten Offiziere und Unteroffiziere auf der Fliegerstation Köln ein.
 
1913-04-00 Fliegerstation Cöln Theophil CipaDer „Fliegerstation Cöln“ wird eine Unteroffizier-Fliegerschule angegliedert, in der u. a. als Fluglehrer tätig sind: Uffz. Hermann Steindorf (Flzgf´schein Nr. 335), Thornak, Stephan (Flgf’schein Nr.?, Theophil Cipa*) (Flzgf‘schein Nr. 277). Diese sind bis Kriegsausbruch tätig.
Vizefeldwebel Willy Cymera kommt von der 11. Komp. Inf. Regt. 53 (Köln-Kalk) zum Flugplatz Köln Butzweilerhof.
 
1913-04-00 Die Leutnante August Joly (Flzgf.´schein Nr. 235) und Hans Jochen Siber (Flzgf.´schein Nr. 236) sind mit Oberleutnant Maximilian Hantelmann (Flzgf.´schein Nr. 223) (ab 1926 Flughafenleiter auf dem Kölner Flughafen) an den nun einsetzenden Vorbereitungen für die Errichtung einer Flieger-Nebenstelle auf dem Schießplatz Wahner Heide beteiligt. Vom Butzweilerhof sollen Flugzeuge als Beobachter zur „Artilleriefliegerstation Wahn“ entsandt werden.
 

1913-04-00 Der „Kölner Club für Luftfahrt“ (KCfL) wendet sich nun auch dem Motorflugsport zu. Fast alle in Köln stationierten Militärflieger treten dem Club als Mitglieder bei und nehmen auch an mancher Freiballonfahrt teil.
 
1913-04-00 Der Flughafen Köln Butzweilerhof wird zum Militärischen Sperrgebiet und die Zivilisten, unter ihnen Jean Hugot mit seinem vierten selbstgebauten Flugzeug, müssen nach Köln-Merheim auf den Exerzierplatz ausweichen. Von hier macht er nun „Ausflüge“ über den Rhein, die bis zu zehn Minuten dauern.
 
1913-04-00 -
1913-05-00
Zu dieser Zeit sind auf dem Luftschiffhafen in Köln die Offiziere: Major Walter v. Schulz, Hauptmann v. Müller, Hauptmann Lohmüller, Hauptmann Gaissert, Hauptmann Lange, Oberleutnant v. Quast, Oberleutnant Schlüter, Oberleutnant von der Leyen, Oberleutnant Pochhammer, Leutnant Brickenstein, Leutnant von der Haegen, Leutnant Kröschel, Leutnant? Kölzer, Unteroffizier Wöstmann. Schirrmeister: Erich Gensicke (spater stellv. Flughafendirektor.)
 
1913-04-00 -
1913-06-00
Die Kölner Luftschiffer der 1. Kompanie/Luftschiffer-Bataillon 3 haben einen Gasballon „Bocklemünd“ und einen mit dem Namen „Bickendorf“.
 
1913-04-01
 Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Teile des Flieger-Bataillons 3, und zwar die 1. Kompanie (2. Kompanie in Hannover, 3. Kompanie in Darmstadt), treffen auf dem neu errichteten Kölner Fliegerstation Butzweilerhof ein.

Die „Fliegerstation Cöln“ nimmt ihren Dienst auf.

Fliegerstation ButzweilerhofDie Fliegerstation ist mit ihrem Führer, Hauptmann der Flieger Wilhelm Goebel, den vier  Stammoffizieren Leutnant August Joly 2, Leutnant Pfeifer und Leutnant Hans Jochen Siber sowie 30 Unteroffizieren und Mannschaften sowie sechs Zivilarbeitern besetzt.
Gleichzeitig treffen Mannschaften der Infanterie, vor allen der Garde ein. Die Rangliste der preußischen Armee vom 1913-05-06 nennt nur Maximilian Hantelmann 1 und August Joly 2 als in Köln stationierte Offiziere, Hans Jochen Siber ist nicht genannt. Die Fliegerabteilung untersteht dem zweiten Stabsoffizier der Fliegertruppe und Kommandeur der Fliegerstationen des Westens (Darmstadt, Straßburg, Metz), Major Siegert, in Metz. Major Siegert ist am 17.04.1914 bereits Kommandeur des Flieger-Bataillons 4. Unter Leutnant August Joly 2, der 1912 seine Flugausbildung in Johannisthal erhielt*) (Flf.-Schein N. 235), setzt nun in Köln der große Flugbetrieb ein.
Hier werden Heeresangehörige zu Flugzeugführern und Beobachtern ausgebildet. Unter den zahlreichen nach Köln kommandierten Offizieren und Unteroffizieren sind u. a.: von Borcke, v. Blomberg, Behrenz, die sich durch gute Leistungen auszeichnen.
 
1913-04-02 Als erste Gäste treffen auf der „Fliegerstation Cöln“ aus Metz ein: Leutnant Pretzel mit Leutnant Körner (Beobachter) mit der Maschine A 13.13.
 
1913-04-05
 Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Leutnant Jolly Köln-Wahn ButzweilerhofLeutnant August Joly vom Flieger-Bataillon 3, Köln Butzweilerhof, landet als erster mit seiner Rumpler-Taube auf einem kleinen Platz zwischen der Kommandantur und einem Munitionsschuppen auf der Wahner Heide, da noch kein Flugzeugschuppen vorhanden ist. Er soll einen geeigneten Landeplatz erkunden. Zum Rückflug nach Köln startet Joly jedoch von einem größeren Platz im Süden der Kommandantur. Joly fliegt noch mehrere Male von Köln nach Wahn zum Fotografieren von Scharfschießen.
 
1913-04-17 Dem englischen Piloten Hamel gelingt erstmalig der Direktflug von Großbritannien nach Deutschland. Er startet gegen Mittag in Begleitung eines Journalisten in Dover, überquert den Ärmelkanal und fliegt über Belgien. Durch stürmische Witterung bedingt verliert er für einige Zeit die Erdsicht und somit die Orientierung. Erst in der Nähe von Emmerich ist es Hamel möglich, mit Hilfe des Rheins sich wieder zurechtzufinden. Er fliegt rheinaufwärts bis nach Köln und landet auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof. Anm.: Erst einen Tag zuvor gelang es dem französischen Flieger Dancourt zum ersten Mal die Strecke Paris - Berlin allerdings mit Zwischenlandungen - zu fliegen.
 
1913-04-22 Das Militär-Luftschiff Z II Ersatz (LZ 9) führt eine Postfahrt von Düsseldorf nach Köln durch, zu der eine graue Sonderluftpostkarte und eine blaue Sondermarke zu 10 Pfg. Verwendung finden und mit einem Sonderstempel: Luftpost am Rhein -20.4.13- Düsseldorf versehen werden.
 
1913-05-00 Lehrer an der „Artilleriefliegerstation Wahn“ ist Oberleutnant Niemöller.
 
1913-05-00 In der Aufbauzeit der „Fliegerstation Cöln“ melden sich beim Flieger-Bataillon 3 bereits zahlreiche junge Offizierspiloten und Beobachter; der Betrieb wird dadurch erheblich belastet. Die Ausbildung dieser Soldaten sowie Mobilmachungsarbeiten obliegt Leutnant Hans Jochen Siber.
 
1913-05-00 Oberleutnant Maximilian Hantelmann, der Leiter der „Fliegerstation Cöln“, fliegt, begleitet von Hauptmann Wilhelm Goebel, dem Kommandeur des Flieger-Bataillons 3 (1. Kompanie/Fl. Btl. 3 in Köln → 1913-10-01), vom Flugplatz Köln Butzweilerhof in einer Stunde über Düren nach Aachen zum dortigen Exerzierplatz. Auf dem 35minütigem Rückflug am Abend begleitet ihn Oberleutnant Hermann Kastner vom Infanterie-Regiment 25.
Anm.: Kastner ist später Personalamtschef Görings im RLM in Berlin.
 
1913-05-00 Erst ab dieser Zeit können vom Flugplatz Köln Butzweilerhof aus ein bis zwei Flugzeuge zu den Schießübungen bei Wahn fliegen. Dort ist inzwischen eine kleine Halle (Maße 18x22 m mit Anbau von 7x10 m auf bei den Längsseiten) für zwei Flugzeuge und eine Startbahn von 150 m Länge, in nordsüdlicher Richtung verlaufend, fertiggestellt. Die Monteure werden jedes Mal vom Butzweilerhof aus im Flugzeug mitgebracht und Abends nach Beendigung des Flugdienstes wieder mit zurückgenommen; denn die Flugzeuge können nur auf dem Butzweilerhof aufgetankt und gewartet werden.
Die Verständigung zwischen der schießenden Artillerie und dem von ihr gestellten Beobachter im Flugzeug ist mit Funksprechgeräten noch nicht möglich. Die Beobachter geben ihre Meldungen an die schießende Batterie durch Leuchtpistolen mit verschiedenen Farben weiter. Nach einiger Zeit funktioniert das Schießen mit Beobachter reibungslos.
 
1913-05-10 Beginn des ersten Prinz-Heinrich-Fluges.
 
1913-05-11 Nach der Quelle L134 findet dieser erste „Prinz-Heinrich-Flug“ in dieser Zeit statt. Sieger: Leutnant Canter.
 
1913-05-12 An dem am Oberrhein stattfindenden Zuverlässigkeitsflug, den „Prinz-Heinrich-Flug 1913“, nehmen auch die in Köln auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof stationierten Leutnante August Joly und Maximilian Hantelmann sowie Oberleutnant Hermann Kastner (F) teil. In Koblenz befindet sich der dort als Fahnenjunker stationierte Oswald Boelcke. Er ist bei dieser Veranstaltung als unparteiischer Zeitnehmer eingesetzt. Er erlebt alles aus nächster Nähe mit und lernt auch die meisten Flieger kennen.
 
1913-05-12 Es treffen die ersten Prinz Heinrich-Flieger aus Kassel ein. Nachmittags großes Schaufliegen. Der Rest der Prinz Heinrich-Flieger trifft ein.
 
1913-05-13 Nachmittags wieder Schaufliegen, wozu auch das Zeppelin-Luftschiff Z II aus Köln kommt. Es finden Passagierflüge für 50 Mark! statt.
 
1913-05-14
morgens
Start der Flieger nach Karlsruhe, zu dem der Zeppelin „Viktoria Luise“ aus Frankfurt erscheint. Sieger: Leutnant Canter auf Rumpler-Taube erhält den Ehrenpreis des Kaisers.
 
1913-05-14
 
Luftaufnahmen von Köln aus einem LuftschiffDas Zeppelin-Luftschiff Z II/Ersatz (LZ 9) fährt über Köln; die Luftschiffer machen aus 250 - 300 m Höhe Luftaufnahmen der Stadt. Aufgenommen wird auch die Reichsluftschiffhalle aus 200 m Höhe. Führer des Luftschiffs ist Hauptmann Lohmüller.
Anmerkung.: Es sind die ersten Luftaufnahmen von Köln überhaupt, da Köln Festungsstadt ist. Den zivilen Ballonfahrern ist streng untersagt, solche Aufnahmen zu machen.
 
1913-05-16 Das Zeppelin-Luftschiff Z II/Ersatz (LZ 9) macht seine 100. Fahrt. Soldaten des Luftschiffer-Bataillons 3 - Offiziere in der Gondel, Mannschaften vor der mit der Zahl „100“ und Girlanden geschmückten Gondel - lassen sich fotografieren.
 
1913-05-19 -
1913-05-23
Fahnenjunker Oswald Boelcke (* 19.05.1891), stationiert in Koblenz, hat ein Kommando auf fünf Tage nach Bonn und Köln. Das Kommando - ein Hauptmann und fünf Leutnants - besichtigen die Telegraphenämter der beiden Städte. In Köln sind dies die Ämter in Flittard, Zündorf und auf St. Pantaleon.
 
1913-05-20 Luftbild Köln Der Kölner Luftschiffer Fritz Höper vom Luftschiffer-Bataillon 3 macht aus einem Freiballon aus 900 m Höhe eine Aufnahme von Dom, Bahnhof, Hohenzollernbrücke und Umgebung.
 
1913-05-20
8:35 Uhr
Das Militärluftschiff Z II ist heute Morgen um 8 Uhr 35 Minuten an der Halle in Bickendorf aufgestiegen und hat die Richtung über Lövenich, Brauweiler genommen; nach 10 Uhr ist es glatt gelandet.
 
1913-05-20 „Auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof hat Leutnant August Joly heute Morgen um 11 Uhr einen Aufstieg mit einem „Taube-Apparat“ unternommen.“

1913-05-20 Der Ballon „Overstolz“ (vom KCfL) ist heute Morgen gegen 11 Uhr am Aachener Tor mit vier Einjährigen vom Luftschiffer-Bataillon 3 aufgestiegen. Der Ballon trieb in nordöstlicher Richtung über Berg.-Gladbach, das in 1600 m Höhe überquert wurde (Höper macht hier eine Aufnahme), auf Wipperfürth zu. Um 13.10 Uhr landet er in der Nähe von Unterlichtinghagen bei Kaiserau, Kreis Wipperfürth. An Bord ist der Kölner Luftschiffer Fritz Höper.
 
1913-05-29 Der abgeschlossene Pachtvertrag über das Gelände Butzweilerhof vom 1912-09-15 wird durch einen Kaufvertrag abgelöst, in dem der Stadt Köln ein Rückkaufsrecht zugesichert wird.
 
1913-05-31 Oblt. Maximilian Hantelmann wird zu einer Schießübung der Fußartillerie auf dem Schießplatz Wahn kommandiert. Dort macht er zahlreiche Flüge mit Beobachtern sowie verschiedene Flüge zwischen Wahn und Köln, davon ein Überlandflug mit Generalmajor Ilse, dem Kommandeur der 5. Fußartillerie-Brigade, von Wahn nach Köln.
 
1913-06-00 
oder
1913-07-00
 
Hauptmann i. Großen Generalstab Ludwig Osius trägt sich als erster Beobachtungsoffizier der Fliegerstation Köln in das aufgelegte Gästebuch ein. 
1913-06-00  Oberleutnant Maximilian Hantelmann macht ein Überlandflug Wahn - Koblenz - Köln.
 
1913-06-03  Bei einer Freifahrt macht der Ballon „Bickendorf“ vom Luftschiffer-Bataillon 3 auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof eine Zwischenlandung. 
 
1913-06-15  Der „Kölner Club für Luftfahrt e.V.“ Köln (KCfL) veranstaltet aus Anlass des silbernen Regierungsjubiläums Kaiser Wilhelm II. das „Kaiser Wilhelm Jubiläums-Wettfliegen zu Köln“ um den Oberbürgermeister Wallraf-Wanderpreis. Die Aufgabe besteht darin, das gleichzeitig aufgestiegene Zeppelin-Luftschiff Z II/ Ersatz (LZ 9) zu überfliegen. Dabei gewinnen die Kölner Stammoffiziere Leutnant August Joly den ersten und Leutnant Hans Jochen Siber den zweiten Preis. Der Kölner Club für Luftfahrt (KCfL) bringt eine Plakette heraus. 
 
1913-06-28  Oberleutnant Maximilian Hantelmann und Leutnant Kuck (Beobachter) starten vom Flugplatz Köln Butzweilerhof zu einem Flug nach Döberitz bei Berlin. Nach einer Zwischenlandung in Höxter (Benzinaufnahme) treffen sie gegen 6 Uhr (18 Uhr) in Berlin ein.
 
1913-06-29  Leutnant August Joly startet mittags vom Flugplatz Köln Butzweilerhof, besucht sein Pionier-Bataillon Nr. 24 auf der Mülheimer Heide und kehrt darauf wieder zurück. Nachmittags werden verschiedene Platzflüge ausgeführt.
 
1913-07-00  Der 25-jährige Jakob Möltgen fliegt als Fluggast mit Helmuth Hirth über Berlin.
  
1913-07-01
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
 
Erster Spatenstich für die Luftschiffer Kaserne des Luftschiffer=Bataillons 3 an der Frohnhofstraße in Köln-Ossendorf in Höhe der Emilstraße. Die Bauleitung liegt in den Händen des „Militär-Bauamtes“. Die ausführende Firma ist Maar & Pöttchen (muss heißen: Pöttgen Ende 1909-07-00), Köln-Ehrenfeld. Die Kaserne erhält ein Offizier-Kasino, eine Kantine sowie alle erforderlichen modernen Einrichtungen. 
1913-07-11  Auf der „Fliegerstation Cöln“ trifft der vierte Stammoffizier, Leutnant Zimmer-Vorhaus, ein. Er bleibt bis zum Kriegsausbruch hier.
 
1913-07-22  Fernflug vom Flugplatz Köln Butzweilerhof nach Königsberg/Opr. und zurück. Auf der Strecke Köln - Berlin - Königsberg (8 Stunden)/ Königsberg - Berlin - Köln (2500 km) wird in 17 Stunden, 35 Minuten ein neuer Rekord auf „Rumpler-Taube“ geflogen. Führer der Maschine ist Leutnant August Joly und sein Begleiter und Beobachter Hauptmann Osius.
  
1913-07-24 Bei dichtem Nebel landet der Franzose XXX und die russin XXXXXX auf dem Flug von (Berlin) Hannover nach Paris in der Nähe des Stadtwalds. Wegen des Flugverbots über der Festung Cöln werden die beiden von Soldaten der Fliegerstation Butzweilerhof und des Luftschiffbataillons Nr.3
 
1913-08-00  Auf der „Fliegerstation Cöln“ landet aus Hamburg kommend Leutnant Schulz mit seinem Beobachter v. Tenbern? mit der Maschine L. V. G., Kz: B 47/13.
 
1913-08-00  Als erster zur „Fliegerstation Cöln“ kommandierter Arzt trifft Dr. Hohorst ein.
  
1913-08-13  Auf der „Fliegerstation Cöln“ landet aus Metz kommend Leutnant Wentscher mit Oberleutnant Klaes mit seiner Maschine B 6.13.
 
1913-08-15  Einem Piloten des Flieger-Bataillons 3 misslingt bei den militärischen Übungen in Spich das Landungsmanöver. Die Maschine wird erheblich beschädigt und wird auf dem Bahnhof Wahn verladen. Der Pilot bekommt nur geringe Verletzungen.
 
1913-08-15  Auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof finden zahlreiche Übungsflüge statt. U. a. nehmen auch zwei Offiziersflieger aus Metz auf Doppeldecker teil. Leutnant Hans Jochen Siber vom Flieger-Bataillon 3 fliegt auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof die erste von der Stadt Köln geschenkte Albatros-Taube „Cöln I“ zum ersten Mal. Auf Grund der Nationalflugspende von → 1912-00-00 schenkte die Stadt dem Bataillon fünf Albatros-Tauben. Sie werden beschriftet mit „Cöln I“, Cöln II“, „Cöln III“, „Cöln IV“ und „Cöln V“. 
 
1913-08-28  Die Stadtverordneten-Versammlung Köln bewilligt dem Kölner Club für Luftschiffahrt (KCfL) für die Westdeutsche Flugwoche im 1916-09-00 -für den Fall des Zustandekommens dieses Unternehmens in Köln- den Betrag von 40.000 Mark.
  
1913-09-01  Der Unterarzt d. Res. Dr. Simon tritt seinen Dienst auf der „Fliegerstation Cöln“ an, ebenfalls sein Kollege Unterarzt d. Res. Dr. Neckarsulmer. 
 
1913-09-06  Eine für diesen Tag angesetzte Luftschiffübung über der Wahner Heide muss ausfallen, weil das Wetter eine Schießübung (MG-Schießen auf Bodenziele) nicht zulässt. 
 
1913-09-15  Leutnant Hans Jochen Siber von der 1. Kompanie/Flieger-Bataillon 3 wird nach Graudenz zum Flieger-Bataillon 2 (neu) versetzt.
 
1913-09-20  In Porz erregt der Vorbeiflug des ersten Wasserflugzeugs, mit dem der Ingenieur Dahm aus Friedrichshafen rheinabwärts kommend auf seiner Fahrt nach Köln und Kiel unterwegs ist, großes Aufsehen. Der Doppeldecker fliegt in ganz geringer Höhe und landet um 19.05 Uhr am Bootshaus des „Cölner Clubs für Wassersport“. 
 
1913-09-21  Wegen Schwimmerundichtigkeit wird die Maschine unterhalb Westhovens aufs Land gebracht und am Sonntag von vielen Hunderten Neugierigen besucht. 
 
1913-10-01  Schaffung einer Fliegertruppe mit vier Flieger-Bataillonen.
Mit Aufstellung der Flieger-Bataillone wird der Stab des Flieger-Bataillons 3 und die 1. Kompanie nach Köln verlegt. Kommandeur des Fl.-Bataillons ist Major Friedel, Hauptmann beim Stabe Hauptmann Kirch, Adjutant Oberleutnant Hermann Kastner. Ab 1914-04-01 abkommandierten Hptm. Wilhelm Goebel übernimmt Oberleutnant Maximilian Hantelmann die Führung der 1. Kompanie, zu der auch Leutnant August Joly gehört. Bei der Etatisierung des Flieger-Bataillons 3 wird der Vizefeldwebel Willy Cymera etatsmäßiger Feldwebel bei der 1. Kompanie. In seiner Freizeit schult er ohne Wissen seines Kompaniechefs auf Rumpler- und Gotha-Tauben. Seine Fluglehrer sind Sergeant Thornak und Vizefeldwebel Steindorf. Die Unterbringung der Mannschaften erfolgt entweder in Baracken oder in den Forts II  Köln-Longerich, Fort III Mengenich oder Fort IV Bocklemünd, in dem auch die Kölner Luftschiffer untergebracht sind. 

1913-10-27  Langstreckenflug mit Heinkel-Eindecker von Köln nach Posen. Oberleutnant Hermann Kastner, der Adjutant des Kölner Flieger-Bataillons 3, legt zusammen mit seinem Begleiter, Leutnant Böhmer (S216), auf der Strecke Köln - Berlin - Posen eine Entfernung von 1600 Kilometer zurück. Oblt. Kastner gewinnt mit diesem Rekordflug aus der Nationalspende 25 000 Mark.
 
1913-11-12  Das Flugunternehmen Werntgen wird vor dem Amtsgericht Siegburg zwangsversteigert. Durch den Tod Werntgens am → 1913-02-25 seiner Seele beraubt, konnte seine Mutter ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Werntgens Fliegerschule wird von seinem Freund Reinhold Hoos, dem jüngeren Bruder von Dr. Josef Hoos - der sein Unternehmen von Köln nach Hangelar verlegt - bis zu Beginn des Weltkrieges weitergeführt. 
 
1913-11-27  Rumpler-Tauben Notlandung in Köln-Porz-Langel 27.November 1913Eine Militärmaschine muss bei Langel notlanden und kippt um. Die beiden Insassen sind unverletzt; die Maschine hat kleinere Schäden. 
1914-00-00  Auf eine Bitte des Präsidenten des Deutschen Luftfahrerverbandes (DLV), Generalleutnant Freiherr v. d. Goltz, an die Stadt Köln, sie möge sich an einer Zeichnung für eine Luftfahrer-Stiftung beteiligen, teilte diese mit: „…bei den außerordentlich großen Schwierigkeiten, die der Betätigung der Luftfahrt in der Stadt Köln durch die Festungseigenschaft entständen, sei es leider nicht möglich, die Stadtverordnetenversammlung zu einer Bereitschaft geneigt zu machen.“
  
1914-00-00  Bauernhof Butzweiler HofDer landwirtschaftliche Betrieb Butzweiler Hof wird abgerissen. Das Wohnhaus ist noch auf Fotos aus den 1920er Jahren zu sehen und wird wahrscheinlich im Lauf der Errichtung des Neubaus um 1935 abgerissen.
  
1914-00-00  Vom Flugplatz Köln Butzweilerhof starten Maschinen des Flieger-Bataillons 3 mit Beobachtern, die bei dem Scharfschießen der Artillerie (in Wahn) zu fliegenden Artillerie-Beobachtern ausgebildet werden.
  
1914-00-00  Bruch einer Albatros-Taube mit der Kennzeichnung „Cöln II“ am Rumpf. Es ist eine der fünf Maschinen, die auf Grund der Nationalspende von 1912 von der Stadt Köln dem Flieger-Bataillon 3 geschenkt wurden.
 
1914-00-00
Sommer 
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
„Ein Flugzeug ohne Besatzung“: Stadtanzeiger Nr. 170 vom 03.04.1930:
Reger Betrieb in der Militärfliegerschule Köln Butzweilerhof.
Ein Unteroffizierflugschüler landet mit der Rumpler-Taube A 50/12, einer 95PS-N.A.G.-Maschine vor der Halle I. Wohl durch zu viel Gas beim Rollen, bleibt der Motor stehen, obwohl die Zündung noch eingeschaltet ist. Der Schüler springt aus der Maschine, um sie selbst wieder zu einem neuen Start gegen den leichten Westwind zu stellen und den Motor „saugen lassen“, ohne dabei zu wissen, dass die Zündung noch eingeschaltet ist. Bei der ersten Umdrehung des Propellers springt der Motor an, der Schüler springt nun, um nicht verletzt zu werden, zur Seite und die Taube setzt sich In Bewegung. Dem Schüler gelingt es nicht mehr sich auf den Führersitz zu schwingen, oder den Motor auszuschalten. Die Taube A 50/12 rollt 120 bis 150 Meter und erhebt sich dann führerlos langsam in die Luft, macht dort eine Linkskurve und nimmt dann Kurs nach Süden. Nach der Meldung an den diensttuenden Offizier, nehmen sofort ein Flugzeug sowie Autos, Motorräder und Fahrräder die Verfolgung auf. Nach ca. 20 Minuten kommt die Meldung, dass die Maschine wegen Benzinmangels in einem Kornfeld bei Müngersdorf glatt gelandet sei. Am Spätnachmittag wird das Flugzeug durch einen Flugzeugführer wieder auf den Butzweilerhof gebracht. Es ist ein Glück, dass die Maschine nicht über der Stadt abstürzte. Die Landung ist als Wunder zu bezeichnen, gerade die Taube gehört zu den Flugzeugen, die sich am schwersten landen lassen.
 
1914-00-00 
Sommer
Der Flugschüler Zannettel ist im Begriff auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof seine Taube-Schulmaschine nach erfolgter Landung wieder zur Halle zurückzurollen. Zannettel verlässt den Führersitz, um den Propeller mit der Hand anzuwerfen. Durch eine Erschütterung muss der
Gashebel auf Vollgas gegangen sein: die Maschine setzt sich plötzlich führerlos in Bewegung. Nach tadellosem Start verschwindet sie in der diesigen Luft … Fluglehrer Steindorf erhält den Auftrag, der Maschine zu folgen, er kann sie aber nicht sichten. Um 2 Uhr nachmittags kommt die Meldung, dass ein Flugzeug in der Nähe des Forts Müngersdorf niedergegangen sei. Die Fluglehrer Jentsch und Steindorf setzen sich mit Betriebsstoff, Ersatzteilen, Werkzeugen und Bedienungspersonal zur Landestelle in Bewegung. Dort sucht man die mutmaßliche Leiche des Piloten in einem Teich. Steindorf startet die Maschine und bringt sie glatt zum Flugplatz Köln Butzweilerhof zurück.
Hinweis: ↑ Anm.: Die dortige Darstellung des Ereignisses scheint authentischer.
 
1914-00-00  Auf dem Flugplatz Hangelar wird die kleine Flugzeughalle geschlossen, Werntgens Pilotenschule liquidiert und Flugzeuge und Material der Festung Köln unterstellt (zum Butzweilerhof verlagert??). 
 
1914-00-00  Der Leutnant d. R. Edmund Weber, der am 25. April d. J. das Flugzeugführer- und Feldpilotenexamen (FAI-Patent D.L.V. Nr.734) bestand, wird dem Flieger-Bataillon 3 Köln Butzweilerhof zugeteilt.
Anm.: Er fliegt im Kriege zunächst in Ostpreußen und wird anschließend zu der in Frankreich stehenden Feldflieger-Abteilung 61 und 1915 als Oberleutnant zu der an der galizischen Front eingesetzten Feldflieger-Abteilung 54 beim Armeepark Süd versetzt.
 
1914-00-00  Der „Kölner Club für Luftfahrt e. V.“ (KCfL) hat ca. 1000 Mitglieder.
 
1914-00-00  Vor Ausbruch des Weltkrieges stehen von 138 deutschen Ballone 11 dem „Kölner Club für Luftfahrt“ (KCfL) zu. Die Kölner Freiballonfahrer im KCfL besitzen über 15 Ballone. Mit diesen wurden bisher weit über 500 Fahrten durchgeführt. Besonders bekannt als Kölner Freiballonführer sind Stollwerck, Hiedemann (S216), Clouth (S216) und Meckel. 
 
1914-00-00  Der seit 1817 bestehende und in den Jahren 1860, 1875, 1891 erweiterte Truppenübungs- und Schießplatz auf der Wahner Heide hat nun nach einer weiteren bedeutenden Vergrößerung in den letzten Jahren eine Fläche von 5465 Hektar.
 
1914-00-00  Verlängerung der Luftschiffhalle in Köln Bickendorf von 160 m auf 200 m, wegen der größeren Maße der neuen Luftschiffe.
 
1914-00-00  Köln plant die Einrichtung einer Rheinflugbootlinie Köln - Königswinter. Einschränkungen des Festungs-Gouvernements wie z. B.: Vorherige Begutachtung der Flugzeuge, Innehaltung einer Flughöhe von 10 m über dem Wasserspiegel des Rheins innerhalb des Weichbildes der Festung, Verbot einer Mitnahme von fotographischen Apparaten usw. verhindern dies.
 
1914-00-00  Auf dem Fußartillerie-Schießplatz Wahn befinden sich eine Ballonhalle West und eine Ballonhalle II Ost von je 13x32 m.
 
1914-00-00  An den Flügen um die Nationalspende nehmen die Flieger des Flieger-Bataillons 3, Oberleutnant Hermann Kastner und Leutnant August Joly teil.
 
1914-00-00  Der Adjutant des Stabes/Flieger-Bataillon 3, Oberleutnant Hermann Kastner, führt vom Flugplatz Köln Butzweilerhof aus die ersten Nachtflüge im Pendelverkehr Köln - Neuß und zurück mit Erfolg durch, was eine besondere fliegerische Leistung ist und sich später im Kriege als sehr nutzbringend erweist.
 
1914-00-00  Zur 1. Kompanie/Flieger-Bataillon 3 gehört auch Leutnant Klein.
  
1914-00-00 
Über selbstständige zivile Aktivitäten von Motorfliegern des Kölner Clubs für Luftfahrt (KCfL) vor dem Weltkrieg sind
Einzelheiten kaum bekannt.
 
1914-00-00  Das Luftschiff-Zeppelin LZ 19 (2. Ersatz für Z I) ist zweimal in Köln stationiert unter Hptm. Horn oder Hptm. Kleinschmidt (?). Bei seiner letzten Fahrt von Köln aus muss es nach einer Gewitter-Notlandung am 1914-04-13 bei Diedenhofen abgewrackt werden.
 
1914-00-00 -
1918-00-00 
Auf der „Fliegerstation Cöln“ werden eine große Anzahl von Feldluftschiffer-Abteilungen und Ballonzügen aufgestellt und von hier zur Front geschickt. Auch das erforderliche Material geht über Köln dorthin. In dieser Zeit ist nur geringe Bautätigkeit auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof.
 
1914-00-00 -
1918-00-00
  
Während des Krieges befindet sich auf dem „Mauser-Haus“, an der Lessing-/Marienstraße, ein Flakgeschütz. 
1914-01-01  Der Kölner Club für Luftschiffahrt e. V. ist im Besitz folgender Ballone:
1. seit dem 1.4.1907 KÖLN cbm: 450 ? Fahrtenzahl: 107
2. 1.5.1908 CLOUTH I cbm: 300 ? 30
3. 1.9.1908 BUSLEY cbm: 550 ? 41
4. 1.9.1908 OVERSTOLZ cbm: 450 ? 84
5. 1.5.1909 CLOUTH III cbm: 275 ? 19
6. 1.5.1909 HARDEFUST cbm: 475 ? 84
7. 1.9.1909 CLOUTH IV cbm: 425 ? 14
8. 1.9.1910 DEUTZ cbm: 300 10
9. 1.7.1911 WALLRAF cbm: 500 41
10. 1.9.1911 CLOUTH II cbm: 100 ? 24
11. 7.7.1912 GODESBERG cbm: 389 55
Anm.: Die mit Fragezeichen versehenen Angaben weichen von denen in der Auflistung unter → 1909-00-00 gemachten erheblich ab!
 
1914-02-01  Leutnant Rudolf Kleine kommt von der Herzog-Karl-Eduard-Fliegerschule in Gotha zum Flieger-Bataillon 3 nach Köln (Eintrag im Gästebuch).
Anm.: Am 1917-10-04 erhält Hauptmann Kleine als Kommandeur des Kampfgeschwaders 3 den Orden Pour le mérite.
 
1914-02-18  Leutnant August Joly von der 1. Kompanie /Flieger-Bataillons 3 der Fliegerstation Cöln fliegt mit Leutnant Türk als Passagier in 3 Stunden von Köln nach Leipzig.
 
1914-03-14  Die am 1913-08-28 von der Stadtverordneten-Versammlung dem Kölner Club für Luftschiffahrt (KCfL) für die Westdeutsche Flugwoche im 1916-09-00 bewilligte Summe von 40.000 Mark, kann für den am 1914-05-24/25 stattfindenden „Prinz Heinrich-Flug“ verwendet werden.
  
1914-03-23  Hauptmann Kirch, seit dem 1913-10-01 beim Stab des Flieger-Bataillons 3 auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof, beendet seine Tätigkeit und wird ab 1914-05-04 Kompanieführer in Metz.
  
1914-03-25  Oberleutnant Maximilian Hantelmann fliegt mit seiner Maschine, Kz: A 153/13, vom Flugplatz Köln Butzweilerhof über Siegburg usw. nach Wahn zu einer Übung.
  
1914-04-01  Der Führer der „Fliegerstation Cöln“ (der 1. Kompanie/Flieger-Bataillon 3), Hauptmann Wilhelm Goebel, wird abkommandiert. Sein Nachfolger wird Oberleutnant Maximilian Hantelmann → 1913-05-00 Ende. 
 
1914-04-05
12:23 Uhr 
Der Ballon „Hardefust“ (1600 cbm) des Kölner Clubs für Luftschiffahrt startet unter Führung von Hans Hiedemann mit zwei Passagieren in Köln zu einer Fahrt. Um 3 Uhr wird in einer Höhe von 3000 m eine „Ballon=Postkarte“ geschrieben, die eine Anschrift in Berlin trägt. Die Karte wird am 6.4. in einen Briefkasten geworfen. Die Briefmarke von 5 Pfennige ist mit dem Rundstempel CÖLN -6-4-14 …? entwertet. 
 
1914-04-23  Auf der „Fliegerstation Cöln“ trifft von Metz kommend die Aviatik, Kz. B 9, mit Pilot Prestien (I.R.142) und Leutnant Wolfgang Plüschow  (I.R.92) ein. Die Besatzung trägt sich ins Gästebuch ein.
Am 18.2. erreichte Linnekogel mit Lt. Plüschow auf Rumpler-Eindecker mit 4500 m Deutscher Höhenrekord. Leutnant Wolfgang Plüschow ist der jüngere Bruder von Kapitän Gunther Plüschow. Dieser wird 1915 als „Flieger von Tsingtau“ und ab 1926 als Erforscher von Feuerland (Argentinien) weltweit bekannt. Am → 28.01.1931 stürzt Gunther Plüschow mit seiner Heinkel He HD 24 „Tsingtau“, Kz: D-1313, auf Feuerland - mit seinem Begleiter Ernst Dreblow - tödlich ab.
Ende 1930 - kurze Zeit vor seinem Tod - ist Gunther Plüschow auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof. Plüschow lässt sich mit dem Chef der Fliegerschule des KKfL, Jakob Möltgen, sowie Liesel Bach und Vera von Blissing (?) fotografieren.
 
1914-04-23  Leutnant Kleinwie vom Flieger-Bataillon 3 hat mit seiner Rumpler-Taube A 47 auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof
Bruch gemacht.
 
1914-05-20  Luftschiffer des Luftschiffer-Bataillons 3 machen aus einem Freiballon aus 400 m Höhe eine Aufnahme über Köln.
  
1914-05-17 -
1914-05-23 
Prinz-Heinrich-FlugPrinz Heinrich-Flug vom 17.5. – 25.5.1914: Darmstadt – Frankfurt – Hamburg – Cöln. Nach der Quelle L134 findet der zweite „Prinz-Heinrich-Flug“ am 24.und 25.5. in Köln statt. Sieger: Leutnant von Thüna.
 
1914-05-24  Unter Mitarbeit -bei Vorbereitung und Durchführung- auch des (zivilen) „Cölner Clubs für Luftfahrt“ findet der zweite „Prinz-Heinrich-Flug“ 1914 auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof statt. Es handelt sich um einen großen internationalen Wettbewerbsflug für Militär-und Zivilflieger. Teilnehmer u.a.: Oberleutnant Hermann Kastner, Oblt. Maximilian Hantelmann, August Joly, Pfeifer, Zimmer-Vorhaus, von Borcke, Aumann und Rohde. Auf der Fliegerstation ist anwesend Prinz Heinrich von Preußen. Er trägt sich in das Gästebuch ein. Weiter anwesend sind -neben hohen Stabsoffizieren auch Kriegsminister v. Falkenhayn - sowie der Inspekteur des Militärischen Verkehrswesens, Generalleutnant Messing? (unleserlich). 
 
1914-05-25  Der zweite Teil des Wettbewerbs vom Vortag - eine Aufklärungsübung - schloss mit der Landung der Teilnehmer auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof. Ende des Wettbewerbs. Die Maschinen landen bei Sonnenuntergang.
Der Kölner Ballonfahrer Hans Hiedemann erhält anlässlich des „Prinz-Heinrich-Fluges“ (1914?) den Namen „Exzellenz“.
Anm.: Prinz Heinrich, ein eifriger Förderer des deutschen Flugwesens, erwarb am 28.11.1910 mit 48 Jahren das Pilotenzeugnis Nr.38 auf einem Euler-Doppeldecker mit Gnóme-Motor. Sein Fluglehrer war August Euler, der Inhaber des ersten deutschen Flugzeugführerscheins.
Der Prinz verstirbt am 20.4.1929.
 
1914-05-25  Leutnant Zentgraf wird zum Flieger-Bataillon 3 Köln Butzweilerhof kommandiert. Er wird hier Depotführer und zum Oberleutnant befördert.
 
1914-05-00  Leutnant d. R. Wilhelm F. Clouth, Köln-Nippes, trägt sich ins Gästebuch der „Fliegerstation Cöln“ ein.
 
1914-06-00  Am Ostmarkenflug nehmen von den Kölner Militärfliegern des Flieger-Bataillons 3 teil: Oblt. Behrenz, Kolbe, Zimmer-Vorhaus, Aumann und die Unteroffiziere Steindorf und Thornak.
 
1914-06-02 -
1914-08-02 
Leutnant Karl Angerstein (* 4.12.1890) wird zum Flieger-Bataillon 3 in Köln kommandiert. Er beginnt seine Ausbildung auf der „Fliegerstation Cöln“ Butzweilerhof. Im August wird er Flugzeugführer bei der Fea 4.
 
1914-06-19 -
1914-07-15 
Eintragungen in „Dienstbeschädigungsliste „Dienstbeschädigungsliste für den Luftschiffer Lieb"
Die Akte trägt den Stempel: Luftschiffer=Bataillon 3 1. Kompanie.
 
1914-07-00  Zu den Kölnern Vorkriegsfliegern gehören auch Rodewald, Blumenbach, Joachim von Hippel, Ernst, Thornak, Cymera, Krone, Neckels, Leßnearik und Hans Wodtke.
Anm.: Fast alle werden im Weltkrieg den Fliegerntod sterben.
  
1914-07-00  Die Zeppelinluftschiffe werden von der Militärverwaltung übernommen.
Bei Kriegsausbruch ist die Luftschiffertruppe inzwischen auf fünf Bataillone und achtzehn zum Teil noch nicht ganz fertiggestellte Heeresluftschiffhäfen angewachsenen. Die oberste Heeresleitung verfügt bei der Mobilmachung über neun Zeppeline, ein Schütte-Lanz-, ein halbstarres Mund ein unstarres Parsevalschiff.
 
1914-07-28

 
Beginn des 1. Weltkrieges

Der Beginn des Weltkrieges beendet weitere Entwicklungen wie Schaffung eines Luftboothafens in Köln und Einrichtung eines Wasserflugzeug-Verkehrs von Köln nach Mainz auf Anregung der Firma AEG Berlin. Ein planmäßiger Luftverkehr von Köln bis Königswinter stand unmittelbar bevor.

Seit seiner Gründung hat der „Kölner Club für Luftfahrt“ (KCfL) 616 Ballonfahrten durchgeführt (in Köln 375 mal, 144 mal an anderen Plätzen im In- und Ausland, so 18 mal in England, 6 mal in Zürich, weiter in Brüssel, Paris, Wien, St. Moritz, Turin und St. Louis (USA).
Auf über hundert nationalen und internationalen Wettfahrten konnten die Kölner Ballonfahrer wertvolle Ehrenpreise erringen und kehrten zehnmal als erste Sieger zurück. Das beim „Kölner Club für Luftfahrt“ (KCfL) vorhandene Ballongerät wird Heeresgut. Die Ballonführer werden zum Militär eingezogen. Betreuer des Ballonsports war bisher der Mitbegründer des KCfL, Hans Hiedemann.

Auf der „Fliegerstation Cöln“ werden während des ganzen Krieges Boden- und Flugpersonal des Heeres ausgebildet. Dieses wird zur Verwendung der Frontfliegertruppe zugeführt. Der Krieg brachte für den Flughafen Köln Butzweilerhof einen dauernden Wechsel von Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften. Sie werden teils zur Entspannung von der Front, teils zum Umschulen, teils als Lehrer mit reichen Fronterfahrungen nach Köln abkommandiert. Unter ihnen sind manche Kölner Vorkriegsflieger wie z.B., Aumann, Cymera, Stinhans, Menge u. a. Feldwebel Cymera von der 1. Kompanie/Flieger-Bataillon 3, rückt mit dem Armeeflugpark 4 ins Feld. Er meldet sich Anfang 1915 zum Fliegen. Er geht nach seiner Ausbildung bereits im Frühjahr an die Front zur Jagdstaffel „Boelcke“ und bringt es bis zu 6 Abschüssen. 1917 wird er bei einem Luftkampf an der Westfront abgeschossen.

Der Schul- und Außenlandeplatz Krefeld unterstand der Fliegerstation Köln. Es entwickelt sich während des Krieges in Köln ein lebhafter Flugbetrieb. Die 1. Kompanie des Flieger-Bataillons 3 wird aufgelöst und stellt die Feldflieger-Abteilung 9 und 10 und die Festungs-Flieger-Abteilung No. 3 unter Hauptmann Volckmann. Adjutant der Festungs-Flieger-Abteilung No.3 wird Oberleutnant? Zimmermann.
Die Luftschiffer begeben sich mit Ballonen und Gaswagen nach der Wahner Heide, wo sie mit verschiedenartigen Eisenpfeilen die Abwurfwirkung feststellen.

Der Kölner Flugpionier Jean Hugot wird Feldwebel und als Technischer Betreuer auf dem Butzweilerhof eingesetzt. Im Laufe des Krieges werden in der Fabrik von Jean Hugot acht Flugzeuge, darunter Doppeldecker, gebaut, die nicht für den „eigenen Gebrauch“ bestimmt sind.

Jakob Möltgen, der spätere Kölner Flieger, wird in Darmstadt bei der Flieger-Abteilung 9 ausgebildet. Danach wird er zwei Jahre als Aufklärer an der Westfront eingesetzt.


Die in Köln stationierte 1. Kompanie des Luftschiffer-Bataillons 3 verlässt das Fort IV Bocklemünd und bezieht die neuerrichtete Luftschiffer-Kaserne in Köln-Ossendorf an der Frohnhofstraße. 


 
1914-07-00  In der Rangliste der preußischen Armee ist Major Friedel als Kommandeur des Flieger-Bataillons 3 und Oberleutnant Maximilian Hantelmann als Chef der 1. Kompanie zu Köln genannt. 
 

1914-07-30  Der Leiter der „Fliegerstation Cöln“, Oberleutnant Maximilian Hantelmann, wird versetzt zum Kriegseinsatz. 
 

1914-07-30  Der Kommandeur des Flieger-Bataillons 3, Major Friedel, wird zur Front kommandiert. Vorübergehend übernimmt Rittmeister Dr. Josef Hoos, Firmengründer der „GEFA“ → 1910-00-00 in Köln, und auch bekannt durch seinen Hoos-Eindecker, diese Einheit.
 
1914-08-00  Die aus den Reihen des Flieger-Bataillons 3 Köln Butzweilerhof hervorgegangene Feldflieger-Abteilung 9 liegt auf dem Flugplatz Aachen.
Zu dieser Einheit gehört auch Leutnant Kleinwie, der im 1914-04-00 auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof stationiert war.
 
1914-08-00  Der Kölner Jakob Bungarz ist als Angehöriger der Feldflieger-Abteilung 1 auf der Fliegerstation Köln Butzweilerhof stationiert.
  
1914-08-00  Der Inspekteur des Militär-, Luft- und Kraft-Fahrwesens, General Messing, kommt von Berlin nach Köln und sucht mit dem Schirrmeister des Luftschiffer-Bataillons 3, Erich Gensicke, gemeinsam den Platz für eine weitere Luftschiffstation im Kölner Raum aus. Man entscheidet sich für Spich.
 
1914-08-01  Das DELAG-Luftschiff LZ 11 „Viktoria Luise“ wird dem Heer zu Ausbildungszwecken übergeben. Es befindet sich auf dem Luftschiffhafen Bickendorf.
 
1914-08-02
oder
1914-08-03
 
Leutnant Oswald Boelcke, der im Weltkrieg bis zu seinem Tode 1916 mit 40 Abschüssen einer der bekanntesten Jagdflieger wird, landet auf dem Weg von Halberstadt nach Darmstadt auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof. 
1914-08-??  1. Mobilmachungstag:
Die oberste Heeresleitung verfügt bei der Mobilmachung über neun Zeppeline, ein Schütte Lanz-, ein halbstarres M-/Basenach und ein unstarres Parsevalluftschiff. Bei der Mobilmachung werden zehn Feldluftschiffer-Abteilungen und siebzehn Festungsluftschiffertrupps mit je einem Fesselballon aufgestellt.
Der Fluglehrer Sergeant Hermann Steindorf, von der 1. Kompanie/Flieger-Bataillon 3, geht vom Flugplatz Köln Butzweilerhof mit der Feldflieger-Abteilung 10 an die Westfront.
Anm.: 1939 ist Steindorf Oberstleutnant und Kommandeur einer Fliegerschule in Kiliansdorf.
 
1914-08-05 -
1914-08-06 
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
1. Luftschiffangriff der Kriegsgeschichte !
Das in Köln beim Luftschiffer-Bataillon 3 stationierte Zeppelin-Luftschiff Z VI „Cöln“ (LZ 21) startet um 22 Uhr zu einem Luftangriff gegen die Festung Lüttich mit acht Granaten. Nach Aussagen der Luftschiffer Kuck und Bürvenich in einem späteren Zeitungsartikel (Kopie ohne Datum) wurden ein Dutzend Sprengbomben zwischen 50 und 100 kg mitgeführt.
-nach dieser Quelle: Angriff mit 200 kg
Z VI "Cöln" auf dem Luftschiffhafen Cöln-BickendorfAn Bord sind 12 Männer:
Kommandant und Beobachtungsoffizier: Major i. Gr. Generalstab von Dücker;
Luftschifführer: Hauptmann Kleinschmidt;
Funkoffizier: Leutnant Brickenstein;
Fahringenieur: Noack;
Obersteuermann: Schmidt;
Steuermann: Gröger;
Maschinisten: Karl Schuster, Peter Bürvenich - geb. am 14.02.1887 - (beide Kölner)
Mertens und Scholler;
Funkunteroffizier: Fischer;
Luftschiffer: Kuck, Hermann.
 
1914-08-06
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Angriff des Luftschiff Z VI "Cöln" auf LüttichDas angreifende Luftschiff Z VI „Cöln“ wird über Lüttich durch Beschuss beschädigt, schafft knapp die Heimfahrt und muss bei Walberberg hinunter. Es wird anschließend dort abgewrackt.
 
1914-08-09  LZ 17 "Sachsen"Als Ersatz für das bei Walberberg am 08.06. gestrandete Zeppelin-Luftschiff Z VI „Cöln“ (LZ 21), kommt von Leipzig über Potsdam das LZ 17 „Sachsen“ nach Köln. Sein Kommandant ist Leutnant zur See d. R. Diplom-Ingenieur Ernst Lehmann.
Anm.: Lehmann wird später sehr bekannt als Kapitän des LZ 127 „Graf Zeppelin“.
 
1914-08-23
  
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Das Luftschiff Zeppelin LZ 17 „Sachsen“ fährt zu einer Schießübung zur Wahner Heide. Am Abend fährt LZ 17 „Sachsen“ einen Angriff gegen Antwerpen, beschädigt den Gasometer und viele Gebäude (27 Tote).
Aufgrund der Angriffe von LZ VI "Cöln" und LZ 17 "Sachsen" erkennt Churchill die Gefahr die durch Luftschiffe ausgehen und plant einen Angriff auf die Hallen in Cöln und Düsseldorf. 
1914-08-30  Nach dem Einsatz am 1914-08-23 gegen Antwerpen erfolgt für das Luftschiff Zeppelin LZ 17 „Sachsen“ wieder eine Übung über der Wahner Heide. Es werden Bomben abgeworfen. Anfangs werden nur Artilleriegeschosse verwendet. Damit die Granaten mit der Spitze voran aufschlagen, werden Pferdedecken an die Bombenenden gebunden.
  
1914-08-31  Die Festungs-Flieger-Abteilung No. 3 unter Hauptmann Volckmann wird in Feldflieger-Abteilung 38 umgewandelt und vom Flugplatz Köln Butzweilerhof zum III. Reserve-Korps nach Antwerpen verlegt. Danach richtet die Inspektion der Fliegertruppen das Flugzeugdepot Köln mit der Aufgabe einer Fliegerersatzabteilung ein.
Führer des Flugzeug-Zwischen-Depots wird Major v. Schoenewarth, der am → 1914-09-16 eintrifft.
 
1914-09-01 -
1914-09-02
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
  
Angrif des Luftschiff LZ 17 "Sachsen" auf AntwerpenDas Luftschiff Zeppelin LZ 17 „Sachsen“ startet von Köln aus zum ersten Angriff auf Antwerpen. 
1914-09-07  Leutnant Holtz erhält auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof eine L. V. G. mit der Kennung B.21/14 und startet nach Channy.
 
1914-09-17   Dr. Elsbeth / Elisabeth Schragmüller besucht die Fliegerstation Cöln Butzweilerhof. Sie trägt sich am 17. September 1914 in das Gästebuch der Fliegerstation ein. "Dr. Elsbeth Schragmüller, Meldereiter-Aspirant, Charlottenburg, 17.IX.14 "
Elisabeth  Schragmüller arbeitet für den deutschen Geheimdienst und bildet als Leiterin der Spionageschule in Antwerpen Agenten für die Auslandstätigkeit aus. Sie war die Ausbilderin von Mata Hari.
Durch Fürsprache des Berliner Geheimdienstchefs Oberst Nicolai bekommt Dr. Elsbeth Schragmüller ein kaiserliches Leutnantspatent. Damit ist sie der einzige weibliche Offizier in der deutschen Armee.

 
1914-09-00  Auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof herrscht reger Flugbetrieb. Militärflieger machen hier auf ihren Flügen zur Front oder Einheit Zwischenlandung.
 
1914-09-16  Major v. Schoenewarth trifft auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof ein. Er übernimmt die Führung des Flugzeug-Zwischen-Depots.
  
1914-09-22 
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Ein von der englischen Luftwaffe der Eastchurch-Squadron der RNAS, unter Führung von Oberstleutnant Charles Rumney Samson, von Antwerpen geflogener Luftangriff auf die beiden Luftschiffhallen in Köln und Düsseldorf hat keinen Erfolg. Die Piloten finden wegen Nebel die Ziele nicht.
  
1914-09-23 -
1914-09-24
 
Einzelne feindliche Flugzeuge dringen in den Raum Wahn – Siegburg ein.
  
1914-10-08
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Oberstleutnant Charles Rumney Samson von der Eastchurch-Squadron muß nach dem misslungenen Angriff am 1914-09-22 einen zweiten Angriff von Antwerpen aus auf die Luftschiffhallen in Köln und Düsseldorf mit zwei Flugzeugen vom Typ Sopwith-Tabloid duchführen. Um 13.20 Uhr startet von Antwerpen der Pilot Spenser Grey gegen Köln, zehn Minuten später steigt L. G. Marix gegen Düsseldorf auf. Marix findet das Ziel in Düsseldorf: Die Halle fliegt in die Luft, das Luftschiff Zeppelin LZ 25 (milit. Z IX) wird zerstört. Grey findet jedoch sein Ziel in Köln wegen dichtem Nebel nicht und wirft seine beiden kleinen Bomben auf den Kölner Bahnhof ………..?, der beschädigt wird.
  
1914-10-21 -
1914-10-22
 
Einzelne feindliche Flugzeuge dringen in den Raum Wahn – Siegburg ein.
1914-10-22 
Die „Zeppelin-Wache Bickendorf“ des Luftschiffer-Bataillons 3 ist an der Haltestelle der Straßenbahn in der Venloer Straße auf der Straße/auf dem Bürgersteig vor der Restauration „Zum Venloer Hof“ angetreten. *) 30 Soldaten, 25 mit Tschakos, Trommel und Gewehren, 5 mit Kappe/Baretts
 
1914-11-27  Auf dem Reichsluftschiffhafen Cöln befindet sich der Luftschifftrupp 4 Cöln. Feldpostkarte des Luftschiffers der Res. Bierbrauer nach Essen-Ruhr. 
 
1914-12-00  Baubeginn der Luftschiffhalle in Spich. Bis zum Ende des Krieges wird dieser Hafen von der Garnisonsverwaltung Wahn unter dem Garnisons-Verwaltungsdirektor Kaspar betreut. 
 
1914-12-01
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Flugmaschinen Rex Köln-OssendorfDer Kölner Kaufmann Walter Gutbier gründet die Firma „Flugmaschine REX GmbH“ in Köln, Antwerpener Str.18-22 zu dem Zweck, Ein- und Zweidecker-Flugzeuge zu bauen. Werkanlagen: Frohnhofstr. 103-107 und Widdersdorfer Str./ Maarweg.
  
1915-00-00 Aus einem Doppeldecker vom Typ LVG oder Albatros der Fliegerstation Köln wird eine Luftaufnahme vom Flughafen gemacht. Vor den Hallen I, II und IV stehen einige Doppeldecker.
 
1915-00-00 Der holländische Flieger Anthony Fokker, der in Schwerin Flugzeuge baut, befindet sich auf der „Fliegerstation Cöln“. Im Zusammenhang mit seiner Entwicklung automatischer Flugzeugbordwaffen trifft er hier mit Krupp von Bohlen und Halbach zusammen.
  
1915-00-00
Auf der „Fliegerstation Cöln“ ist der (Kölner?) Soldat Anton Steinkrüger. Er trägt auf den Kragenspiegeln seiner Uniform ein „W“. Ein Foto zeigt ihn mit drei Kameraden an einer Apparatur (kleiner Motor mit Messgeräten verbunden, Glasbehältnisse und große Glasglocke) in einer Halle. Vermutlich ist Steinkrüger (später Uhrmacher in Köln) als Handwerker beim Wetterdienst (=„W“?) eingesetzt. Ein anderes Foto zeigt Steinkrüger mit Fliegerschutzhelm in einer Flugzeughalle an einer Albatros B II stehend.
 
1915-00-00 Absturz/Notlandung eines unbewaffneten Doppeldeckers und Mehrzweck-Aufklärers (Schulflugzeug) vom Typ LVG B.I mit der Kennung 572.14 *) vom Flugdepot Köln (ab 1.9.1914) oder der Flieger-Ersatz-Abteilung (Fea) 7 mit Fliegerschule und Fliegerbeobachterschule (vom 6.3.1915)? Maschine auf einen Güterwagen im Bahnhof Köln-Longerich.
 
1915-00-00
Ende
 
In Spich wird unter Hauptmann Gaissert das Luftschiff Zeppelin LZ 79 (LZ49) stationiert.
1915-00-00
Sommer
 
Außen(not)landung einer zweisitzigen Aufklärermaschine vom Typ Albatros C.I. ..? der Fliegerstation Köln (Flugdepot (bis 5.3.1915) oder Flieger-Ersatz-Abteilung (Fea) 7 mit Fliegerschule und Fliegerbeobachterschule (ab 6.3.1915)?
1915-00-00
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Hauptmann Aumann fliegt eine Aufklärungsmission um verschiedene Forts, Zwischenwerke und Grabensysteme des Kölner Festungsrings zw. Lehrausbildung von Luftbildauswertern auf dem Butzweilerhof zu fotografieren. Titel: "Luftaufnahme des Beobachter-Kurus 1915 der Flieger-Ersatz-Abteilung Nr. 7"
  
1915-01-11 Briefstempel LZ 35Das Luftschiff-Zeppelin LZ 35 macht seine erste Fahrt. Es wird unter Hauptmann Masius in Köln beim Luftschiffer-Bataillon 3 stationiert und ist von dort im Westeinsatz. Bereits am -03-14 muss es wegen Beschädigung durch Beschuss eine Notlandung machen und wird abgewrackt.
 
1915-01-28
gegen 14:00 Uhr
 
Von Köln aus fährt das Luftschiff-Zeppelin L 8 /7 (LZ 33) in Begleitung eines Doppeldeckers in Richtung Libur und Wahner Heide.
1915-02-18 Der Bau der im 1914-12-00 begonnenen Luftschiffhalle in Spich schreitet voran: die Gerüste für die Halle stehen. Der Bau eines Anschlußgleises von der rechtsrheinischen Eisenbahn erfolgte bereits im Januar 1915.
 
1915-03-06 Das Flugdepot Köln wird in die Fliegerersatz-Abteilung (Fea) 7 unter (vertretungsweise) Hauptmann Kiesel und Hauptmann Aumann umgewandelt. Es findet auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof ein zunehmender Ausbildungsbetrieb zum Beobachter und Flugzeugführer statt. Die Beobachter-Kurse der Flieger-Ersatz-Abteilung Nr. 7 in Cöln beginnen.
Angehörige der Abteilung: Rudolf Baumbach, Viktor Butke, Franz Demme, Wilhelm Dickhaus, Erich Hoppe, Hans Jechonnek (Generaloberst, Chef des Generalstabes der Luftwaffe von 1.2.1939 – 8.1943), Paul Kitzing, Leonhard Klein, Robert Link**), Prinz Friedich-Sigismund von Preußen, Philipp Pütz, Walter Reissig, Rudolf Rienau († 1925), Karl Sander, Max Semmling, Wilhelm Timmermann.
 
1915-03-06 -
1917-03-03
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Werner Voss - Fliegerstation ButzweilerhofWerner Voß - der spätere Leutnant und Pour le mérite-Träger - tritt als Kriegsfreiwilliger bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 7 in Köln ein und wird nach erfolgter Schulung an der Westfront eingesetzt. Kurz vor seinem Heldentod an der Front besucht er mit seiner Maschine am 1917-05-29 den Flugplatz Köln Butzweilerhof.
 
1915-03-21
Der erste Luftangriff auf Paris durch drei Heeresluftschiffe.
   
1915-04-15
Luftschiffhalle SpichEinweihung der neuen Luftschiffhalle in Spich (durch Graf Zeppelin persönlich ).
Maße: Länge 184 m, Breite 35 m, Höhe 28 m.
Ein Luftschifferkommando unter Befehl des Zeppelin-Kommandanten Kapitän Ernst Lehmann wird auf der Wahner Heide stationiert.
 
1915-04-18 -
1915-05-00
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
LZ 37 in Luftschiffhafen Cöln-BickendorfDas in diesem Jahr fertiggestellte Luftschiff-Zeppelin LZ 37 wird -von Potsdam über Gotha-Siegen und Siegburg kommend -, in Köln beim Luftschiffer-Bataillon 3 stationiert. Führer ist Oberleutnant Otto van der Haegen (1887-1915). LZ 37 wird Ende Mai nach Brüssel-Etterbeek verlegt und an der Westfront eingesetzt, wo es am 1915-06-07 nach Einem Angriff durch Flight Sub-Lieut. R. A. J. Warneford R. N. A. S. bei Gent abgeschossen wird. Einzig Überlebender ist Steuermann Müller.
 
1915-05-15
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln

Der am 20.11.1895 in Köln Kunibertsviertel geborene Leonhard Müller tritt bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 7 auf der „Fliegerstation Cöln“ seine Militärzeit an. Zunächst absolviert er seine 5-wöchentliche Ausbildung und kommt dann in die auf dem Platz befindliche Werftschule, in der er vier Arten von Motoren kennenlernt. Der Unterricht dort schließt nach einem Monat ab. Leo Müller bleibt bis zum 6. 9. 1915 auf dem Kölner Flughafen als Flugzeugmonteur. Dann ist er der Artillerie-Flieger-Abteilung 205 zugeteilt und rückt mit dieser Einheit am 6. und 7. September 1915 in’s Feld nach Frankreich. Hier bleibt er mit seiner Einheit bis zum 16.11.1918.
Fliegerkiste Leo Müller V - ButzweilerhofIn den Tagen vom 18.11. bis zum 20.11. kommt er über Elsenborn-Mechernich und Bonn (Universität) in die Heimat zurück und wird am 21.11.1918 aus dem Militärdienst entlassen.
Anm.: Müller macht am 10.4.1916 seinen ersten Flug als Fluggast.
Er wird am 16.7.1915 zum Gefreiten und am 4.11.1916 zum Unteroffizier befördert.
Am 27.1.1917 wird ihm das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen. → Ausweis >
(Leo Müller ist der Großvater des Luftfahrthistorikers Werner Müller).
 
1915-05-15 Oberleutnant Siegfried Henrici (*10.05.1889) kommt von der Kriegsschule Hann-Münden, bei der er als Lehrer tätig war, zur Flieger-Ersatz-Abteilung 7/ Fliegerstation Köln auf den Butzweilerhof und wird zum Beobachter ausgebildet. Am 15.06.1915 geht er als Beobachter zur Feldflieger-Abteilung (FFA) 12.
Anmerkung: Henrici wird am 01.01.1943 zum General der Panzertruppe befördert. (+ 08.11.1964)
 
1915-05-31 Auf der „Fliegerstation Cöln“ finden Bomben-Versuche statt. Daran nehmen Soldaten der Brieftauben-Abteilung 0 teil.
 
1915-06-06
 
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Der Kavallerie-Leutnant Manfred Frhr. von Richthofen wird zur Fliegertruppe, zur Fliegerersatz-Abteilung 7, auf den Flugplatz Köln Butzweilerhof versetzt. Er macht dort seinen ersten Flug innerhalb der Ausbildung von 30 Beobachtern. In seinen Erinnerungen schreibt er "Im Hintergrund lag Köln. Der Kölner Dom ein Spielzeug."
Die Flugschüler waren wahrscheinlichkeit in einem der umliegenden Frots untergebracht. Dies wären die Forts II Longerich, III Mengenich und IV Bocklemünd.

Einer seiner Kameraden ist Gerhard Fieseler.
 
1915-06-19 Auf dem Reichsluftschiffhafen Cöln befindet sich: Luftschiffer-Bataillon Stollwerk 1. Kompanie 12. Res. Division 6. Res. A.K. V. Armee. Feldpostkarte des Ers. Res. M.Schülke nach Berlin W.57
 
1915-07-19 -
1915-08-30
Der Luftschiffer Heinrich Loevenich, ist Angehöriger der Luftschiffer-Ersatz-Abteilung 3 Cöln. Er wird am 30.8. zur Ersatz-Abteilung Luftschiffer-Bataillon No.1 Berlin versetzt.
 
1915-08-00
Ende
Während der Abwesenheit von Luftschiff-Zeppelin LZ 77 (LZ 47) befindet sich LZ 72 (LZ 42) unter Hauptmann Masius zur Reparatur in Spich.
 
1915-08-01 -
1915-10-15
Oberleutnant Eberstein von der Feldflieger-Abteilung 14 ist in dieser Zeit Lehrer am „Beobachterkursus Cöln“. Er geht wieder an die Front nach Serbien zur Feldflieger-Abteilung 66.
 
1915-08-05 -
1916-09-08
Assistenzarzt d. Res. Dr. med. Jakob Isaak ist in dieser Zeit Abteilungsarzt in Köln. Er trägt sich am 1916-09-09 in das Gästebuch der „Fliegerstation Cöln“ ein.
 
1915-08-13 Der Konstrukteur der Ursinus Großflugzeuge, Oskar Ursinus, ist auf der „Fliegerstation Cöln“ und trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1915-08-15 -
1915-10-00
In dieser Zeit liegt auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof die Kampfstaffel S1. Sie verlegt im Oktober zunächst nach Trier und kurz darauf an die Front.
 
1915-08-17 An diesem Tag verlassen einige Flieger die „Fliegerstation Cöln“. Sie kommen zur Feldflieger-Abteilung 70 an die Front. Unter ihnen ist Hauptmann Krüger, der spätere Vorsitzende des Kölner Clubs für Luftsport (KCfL).
 
1915-08-19 Zurzeit läuft bei der Flieger-Ersatz-Abteilung Nr. 7 auf der „Fliegerstation Cöln“ der „Beobachter-Kursus 1915“. Im Rahmen der Ausbildung werden heute 28 Luftaufnahmen des nördlichen Teils des Festungsgürtels von Köln gemacht.
 
1915-08-21 Auf dem Reichsluftschiffhafen Cöln befindet sich: Festungsluftschiffertrupp No. 10 Cöln Feldpostbrief von ? an Offiziers-Stellvertreter Dr. Lederer Feld-Luftschiffer-Abtlg. 4 5. Armee Poststempel: K.D.Feldpostexp. der 4. Ersatz-Division 21.8.15 5-6N
 
1915-08-24 Nach seiner mehrwöchentlichen Beobachterausbildung bei der Fliegerersatzabteilung (Fea) in Döberitz macht Oberleutnant Milch Zwischenstation auf der „Fliegerstation Cöln“. Er geht von hier zur neuaufgestellten Artillerie-Flieger-Abteilung 204(205*) an die Front zwischen Metz und Verdun. Oblt. Milch trägt sich ins Gästebuch ein.
Anmerkung: Erhard Milch ist in den 20er Jahren als Technischer Direktor maßgeblich am Aufbau der Luft Hansa und in den 30er Jahren der Luftwaffe beteiligt und ist im 2. Weltkrieg Feldmarschall.
 
1915-08-25 Als erstes Luftschiff bezieht das LZ 77 (LZ 47) unter Führung von Hauptmann Horn die neue Halle in Spich. LZ 77 stürzt am 1916-02-22 in Frankreich ab. Im Luftschiffhafen Spich ist der Luftschifftrupp 19 in einer knappen Kompaniestärke stationiert.
 
1915-08-30 -
1916-01-01
Leiter der Fliegerschule Köln ist in dieser Zeit Fliegerleutnant Koch. Koch wird zur Flieger-Abteilung 56 (A. O. K. 12) versetzt. Er trägt sich am 1916-01-08 ins Gästebuch der „Fliegerstation Cöln“ ein.
 
1915-08-30 -
1915-09-02
Luftschiffer Heinrich Loevenich ist Angehöriger der Ersatz-Abteilung des Luftschiffer-Bataillon Nr. 1 Berlin. Er wird am → 03.09. zur Feld-Luftschiffer-Abteilung 17 versetzt.
 
1915-09-00 -
1916-07-00
 
Auf der Wahner Heide liegt die Ballonabwehr-Kolonne 29/30.
1915-09-03 -
1916-11-24
Luftschiffer Heinrich Loevenich ist Angehöriger der Feld-Luftschiffer-Abteilung 17. Er wird am →1917-02-09 zur 2. Kompanie/ Ersatz-Abteilung des Luftschiffer-Bataillons Nr.1 / -Berlin versetzt.
 
1915-09-25 Auf dem Reichsluftschiffhafen Cöln befindet sich die Festungsluftschiffertrupp No.10 Cöln
 
1915-11-00 Führer der Fliegerersatz-Abteilung (Fea) 7 auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof wird Major von Schudi. Bisher wurde die Einheit vertretungsweise von den Hauptleuten Kiesel und Aumann geführt.
 
1915-12-00 Kampfgeschwader 1 Fliegerstation Butzweilerhof Krupp von Bohlen und HalbachAb dieser Zeit ist auf der „Fliegerstation Cöln“ das Kampfgeschwader 4 der O. H. L. Köln (Kgohl 4) stationiert. Offiziere werden zu dieser Einheit nach Köln kommandiert.
Das Kampfgeschwader wird von Vertretern der Rüstungsindustie wie z.B. Krupp von Bohlen und Halbach und den Konstrukteur des 42cm-Geschütz Prof. Rauschenberg besucht.
 
1915-12-00 Leutnant Oskar Frhr. von Bönigk (*25.08.1893) vom Grenadier-Regiment „König Friedrich III.“ (2. Schlesisches) Nr. 11 wird zur Fliegerbeobachterschule Köln der Fea 7 zur Beobachterausbildung kommandiert. Anfang 1916 kommt er nach Posen. Anm.: Oberleutnant v. Bönigk erhält mit 27 Abschüssen (davon sieben Fesselballone) am 1918-10-26 den Orden Pour le mérite. Er ist dann Kommandeur des Jagdgeschwaders 2.
 
1915-12-12 Junkers J 1Erster Flug eines Junkers-Ganzmetallflugzeuges in Döberitz.
 
1915-12-18 Ein Soldat schreibt vom „Flugplatz Cöln“ eine Karte an „Pastor Engelmann in Gronau i/.Westf.“ und bedankt sich für ein Buchgeschenk. Er hofft Neujahr noch einmal auf Urlaub in der Heimat zu sein und denkt, dass er im Frühjahr in’ s Feld kommt. Die Feldpostkarte trägt außer dem Poststempel vom 19.12.15 den Briefstempel: Königl. Preuss. Flieger-Ersatz-Abt. 7 - Kassenverwaltung.
 
1915-12-31 -
30-05-1916
 
Das Luftschiff-Zeppelin LZ 88 (LZ 58) ist bis 1916-05-30 auch in Köln beim Luftschiffer-Bataillon 3 stationiert: Westeinsatz, England.
 
1916-00-00
Anfang
Ein bei der Firma REX GmbH in Köln-Ossendorf, Frohnhofstrasse gebauter kleiner Einsitzer (basierend auf britisch Bristol Scout-Typ) hat die Rumpfbeschriftung Rex 6/16+ (=Serien-Nr.). Ein weiteres hier gebautes Versuchs-Jagd-Flugzeug „Rex-Bristol Scout-Kopie trägt die Rumpfbeschriftung REX D-16.
 
1916-00-00 Auf der Wahner Heide steht eine Ballonhalle I West und eine Ballonhalle II Ost sowie eine weitere Ballonhalle.
 
1916-00-00 Die Firma Mannesmann in Westhoven baut Kampfflugzeuge, die auf der Wiese neben dem Ziegelloch starten und landen.
 
1916-00-00
Herbst
Leutnant Heinrich Gontermann (20) kommt vom Versuchs- und Übungsplatz West in Tergnier/Frankreich nach Köln zur Kampf- und Einsitzerschule Köln Butzweilerhof. Nach seiner Ausbildung und Prüfung wird er der Jagdstaffel 5 der 1. Armee zugeteilt.
Anm.:Gontermann erhält nach 21 Abschüssen am 1917-05-15 den Orden Pour le mérite.
 
1916-00-00
Herbst
Leutnant d. R. Hans Klein wird von der Militärfliegerschule Cöslin zur Kampf-Einsitzer-Schule Köln kommandiert. Eintrag in das Gästebuch der Station am 1916-11-26
Anm.: Lt. d. R. Hans Klein -Führer der Jasta 10 des JG I (Manfred Freiherr v.Richthofen) - erhält nach 22 Abschüssen am 1917-12-05 den Pour le mérite.
 
1916-00-00
Herbst
Die Kampf-Einsitzer-Staffel 6 (K. E. St. 6) wird von Köln Butzweilerhof nach Hangelar verlegt, um die benachbarten Rüstungsbetriebe zu schützen. Die Soldaten leben dort in Zelten und Baracken, bis im Jahr 1917 eine Flugzeughalle samt Nebengebäuden und Offizierskasino errichtet wird.
 
1916-00-00 Auch in diesem Jahr werden bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 7 (Fea 7) auf der „Fliegerstation Cöln“ zahlreiche Soldaten als Beobachter und Piloten ausgebildet.
 
1916-00-00
Herbst
Sonntag
An diesem Morgen wird beim Luftschiffer-Bataillon 3 bei verfrühtem „Anlassen“ des Luftschiffs LZ ? *) einer der anhaltenden russischen Kriegsgefangenen mithochgezogen. Über den Ziegelfeldern in Köln-Bickendorf (später Güterbahnhof) verlassen ihn seine Kräfte und er stürzt tödlich ab.
 
1916-00-00 Der spätere Gründer des „Luftverkehr Halberstadt“, Strähle, wird auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof zum Jagdflieger ausgebildet.
 
1916-00-00 Luftschifferbtl. Nr. 3 Köln-BickendorfAuf dem Hof der Luftschiffer-Kaserne Cöln-Ossendorf an der Frohnhofstraße haben sich 19 Soldaten zu einem Gruppenfoto postiert. In der Mitte befindet sich eine bildmäßig gerahmte Tafel mit der Aufschrift: „Luftschiffer-Ers.-Abt.3 Stube 73. Cöln 1916“.
 
1916-01-12 In Köln-Pesch werden durch eine explodierende Fliegerbombe, die Kinder beim Spielen finden, zehn Schulkinder getötet.
 
1916-01-29 -
1916-01-30
Das Luftschiff LZ 79 greift als Vergeltung für feindliche Fliegerangriffe auf offene, unbefestigte deutsche Städte die inzwischen gegen Luftangriffe schwer bewaffnete Festung Paris an. Hierbei kommt es zum ersten nächtlichen Kampf zwischen Luftschiff und Fliegern ohne Schaden für das Luftschiff. In der folgenden Nacht wird Paris durch LZ 77 abermals angegriffen.
 

1916-02-00 -
1916-03-00

Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Unteroffizier Werner Voss (*13.04.1897) wird nach Abschluss seiner Flugzeugführerausbildung zur Flieger-Ersatz-Abteilung (Fea) 7 Köln versetzt. Auf der Fliegerstation Köln Butzweilerhof wird er als Fluglehrer verwendet, am 02. März zum Vizefeldwebel befördert und zum Kampfgeschwader 4 versetzt.

Anmerkung: September 1916: Leutnant, November: Jagdstaffel/Jasta 2 u. a. mit M. v. Richthofen, 8.4.1917: nach 24 LS Pour le mérite, 5.1917: Jasta 5, Ende Juni: 34 LS, Juli: Kommando über Jasta 29, danach Versetzung Jasta 14 u. mit 20 Jahren stellv. Jasta-Führer, Ende 7.1917: Unter Versetzung zur Jasta 10 Staffelführer im Jagdgeschwader 1.
Mit 48 Luftsiegen (allein 22 in den letzten drei Wochen seines Lebens) stirbt Voss am 23.09.1917 bei einem Gefecht gegen eine Patrouille von sieben Flugzeugen S.E.5a der britischen No. 56 Squadron unter Führung von James McCudden.
Werner Voss zählt neben Manfred v. Richthofen, Oswald Boelcke und Max Immelmann zu den bekanntesten deutschen Jagdfliegern im Weltkrieg und ist somit der viert erfolgreichste Jagdpilot.
 
1916-02-00 -
1916-03-00
Leutnant Albert Dossenbach (24) vom Kaiser-Wilhelm-Füselier-Regiment Nr.90 kommt zur Flugzeugführerausbildung Zur Fliegerschule der Fea 7 (Flieger-Ersatz-Abteilung) nach Köln.
Anmerkung: Leutnant Dossenbach -Fliegerabteilung 22- erhält nach acht Abschüssen an der Westfront am 1916-11-11 den Orden Pour le mérite.
 
1916-02-05 Vom Flugplatz Köln Butzweilerhof steigen neun Flugzeuge auf und fliegen im Verband Richtung Libur (nach Wahn?) und fliegen nach 30 Minuten wieder zurück.
 
1916-02-10 -
1916-02-22
Das Zeppelin-Luftschiff LZ 90 (LZ 60) unter Leutnant zur See d. R. Ernst Lehmann befindet sich auf dem Luftschiff Hafen Spich. Es macht für die staatliche Abnahme die vorgeschriebenen Probe- und Prüfungsfahrten. Danach fährt es nach Trier und weiter an die Front.
 
1916-02-12 -
1916-09-20
In dieser Zeit ist Hauptmann Meinecke Adjutant bei der Flieger-Ersatz-Abteilung Fea 7 Flugplatz Köln Butzweilerhof. Eintrag in das Gästebuch der Station.
 
1916-02-00 -
1916-06-00
Auf der Wahner Heide ist die 9cm Ballonabwehr-Kanonen-Batterie 3 stationiert.
   
1916-03-27 In der Luftschiffer-Kaserne Cöln-Bickendorf befindet sich der Luftschiffer Braungart in der L Ers Abt 3 2 Rek Depot Abt A 3. Korporalschaft Köln-Bickendorf.
 
1916-04-11 Das Luftschiff-Zeppelin LZ 93 (LZ 63) ist in Spich stationiert. Führer ist Hauptmann Wilhelm Schramm.
 
1916-04-26 Brief -Heeressache-Luftschiffhafen Cöln-Bickendorf. B.-Nr. 711.16.III an Chemische Fabrik Griesheim-Elektron Frankfurt a/M. Poststempel: Cöln 26.4.16 9-10N
 
1916-04-29 Aufstellung der Riesenflugzeug-Ersatzabteilung Rea in Döberitz.
 
1916-05-11
8:00 Uhr
In Spich trifft morgens vor 8 Uhr ein Zeppelin-Luftschiff ein, dessen Nummer überklebt ist. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um LZ 93 (LZ 63) unter Führung von Hauptmann Wilhelm Schramm.
 
1916-05.00
Ende
 
Kommandant des Luftschiffhafens Spich ist Hauptmann Conrad.
1916-05-00 -
1916-08-00
Leutnant d. R. Rieth ist in dieser Zeit Hilfsoffizier bei der Flieger-Schule Köln. Er trägt sich am 1916-09-13 in das Gästebuch der Station ein.
 
1916-05-19 -
1916-09-25
In dieser Zeit ist Unterarzt Lenz bei der Flieger-Ersatz-Abteilung Fea 7 auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof. Eintrag in das Gästebuch der Station.
 
1916-05-31 Das Heeresluftschiff LZ 38 belegt London erstmalig mit Bomben.
 
1916-06-00 Auf der Wahner Heide war von 1916-02-00 bis jetzt die 9cm Ballonabwehr-Kanonen-Batterie 3 stationiert.
 
1916-06-00 Der zum Flugzeugführer ausgebildete Leutnant Albert Dossenbach (24) kommt von der „Fliegerstation Cöln“ (Fea 7) zur Fliegerabteilung 22 (I. Armeekorps) an die Westfront.
 
1916-06-00 -
1917-06-00
 
Auf der Wahner Heide liegt die Flugabwehr-Kanonen-Batterie 3.
1916-06-00 -
1916-10-27
 
Auf einem Foto von Lt. Dittmann aus dieser Zeit existierte bereits die grosse, später als „Riesenflugzeug-Halle“ bezeichnete Halle. Dies ist die früheste Aufnahme dieser Halle.
 
1916-06-00 -
1916-10-27

Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Leutnant Werner Dittmann wird auf der „Fliegerstation Cöln“ in dieser Zeit zum Flugzeugführer ausgebildet.
Hinweis: → In seinem Fotoalbum genannte Kameraden:
Lt. d. Res. Bächler, Lt. Bode, Lt. v. Carlowitz, Feldwebel Codny, Lt. Dietrich, Lt. Grubert, Lt. Haubold, Lt. Just, Unteroffizier Köpenik, Lt. Mühe, Lt. Müller, Lt. Neumann, Lt. Rose, Lt. Schärffer, Lt. Schick, Lt. Schlüter, Lt. Schmidt, Off‘ stell. Stinhaus, Lt. Störmer, Lt. d. Res. Wilde, Lt. A.d. Winkel
 
1916-06-02 In Köln-Riehl am Niederländer Ufer liegt die Ballonabwehr-Kanonen-Batterie 27.
 
1916-06-03 Hauptmann Kirch und Hauptmann v. Hinckwitz von der Inspektion der Fliegertruppen treffen auf der „Fliegerstation Cöln“ (Fea 7) ein.
 
1916-06-18 Oberleutnant Max Immelmann gefallen.
 
1916-07-00 Kommandant des Truppenübungsplatzes Wahn ist Generalmajor von Fichtel.
 
1916-07-00 Auf der Wahner Heide lag von 1915-09-00 bis jetzt die Ballonabwehr-Kolonne 29/30.
 
1916-07-00 Das Luftschiff-Zeppelin LZ 101 (LZ 71) kommt unter seinem Kommandanten Hauptmann Gaissert von Hannover nach Spich. Erster Offizier des Schiffes ist Oberleutnant Fritz Koreuber. LZ 101 macht nur wenige Fahrten in der näheren Umgebung, darunter zum Übungsabwurf von Bomben auf den Truppenübungsplatz Wahn.
 
1916-07-31 Das Luftschiff-Zeppelin LZ 101 (LZ 71) verlässt den Luftschiffhafen Spich zur Überführung nach Jambol (Bulgarien).
 
1916-08-00 Auf der „Fliegerstation Cöln“ wird eine Kampfeinsitzer Staffel stationiert (Neubildung?). Sie nennt sich Kampf-Einsitzer-Staffel Köln (K. E. St. Köln), später im Jahr Kampf-Einsitzer-Schule der Fea 7.
 
1916-08-07 -
1916-08-20
Auf der „Fliegerstation Cöln“ trifft Hauptmann Heyder ein. Sein Kommando zum Einfliegen auf Kampfeinsitzer bei der K. E. St. Köln (→ vor) dauert bis zum 1916-08-20. Im Verlauf dieser Zeit treffen die zu dieser Einheit/Schule versetzten Offiziere in Köln ein. Eintrag in das Gästebuch der Station.
 
1916-08-09
 
Flak Fliegerstation Butzweilerhof Stellung der Kgl. Sächsischen Flug Abwehr-Kanonen-Batterie Nr.28Östlich der „Fliegerstation Cöln“ befindet sich auf dem Gelände des Heck Hofs die Stellung der Kgl. Sächsischen Flug Abwehr-Kanonen-Batterie Nr.28.
 
1916-08-13
7:40 Uhr
 
Um 7.40 Uhr landet das von Hauptmann Wilhelm Schramm geführte Schütte-Lanz-Luftschiff SL 11, unter kriegsmäßigen Verhältnissen von Hannover kommend, auf dem Luftschiffhafen Spich. Das Luftschiff macht hier eine große Nachtübung.
 
1916-08-31 -
1916-09-01
Das Schütte-Lanz-Luftschiff SL 11 startet von Spich aus zu einer Angriffsfahrt gegen London. Wegen schlechter Wetterlage muß jedoch vorzeitig die Rückfahrt angetreten werden.
 
1916-09-02
Nachmittag
Im Rahmen eines von der Marine mit 12 Luftschiffen durchzuführenden Angriffs steigt das Schütte-Lanz-Luftschiff SL 11 von Spich mit 16 Mann und 2860 kg Abwurfmunition an Bord gegen England auf, um London zu erreichen. SL 11 wird über London von einem englischen Nachtjäger (Leutnant Robinson) abgeschossen. Schiff und Besatzung verbrennen.
 
1916-09-26 Die „Luftschiffer-Ersatz-Abteilung Nr.3 mit Rekrutendepot Cöln“ fertigt für Heinrich Loevenich den „Militärpaß des Luftschiffers Heinrich Loevenich Jahresklasse 1916“aus. In diesem Pass befinden sich Eintragungen für 1915.
 
1916-10-01 Leutnant d. R. Fritz Friedrichs (21) -Infanterie-Regiment 32- wird bei der Flieger-Ersatz Abteilung (Fea) 7 Köln Butzweilerhof bis zum 1917-02-20 ausgebildet. Von hier wird er zur Fliegerschule Paderborn kommandiert.
Eintrag in das Gästebuch der Station am 1917-02-19.
Anm.: Friedrichs stürzt nach 21 Luftsiegen am 1918-07-15 unbesiegt tödlich ab.
Nach seinem 20. Luftsieg wird er zum Orden Pour le mérite vorgeschlagen, aber er erhält ihn nicht mehr.
 
1916-10-10 Leutnant Schulte, der ab 191.-..-.. ? Flugleiter bei der Kampf-Einsitzer-Schule der Fea 7 war, verabschiedet sich von der Fliegerstation Köln. Eintrag in das Gästebuch der Station.
 
1916-10-11 Major Serno, Chef des Osmanischen Luftfahrwesens, ist auf der „Fliegerstation Cöln“ und trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1916-11-08 Der „Flieger Fr. Herwig, Fea 7. 4 Komp. Cöln“ schreibt eine Feldpostkarte. Die Ansichtskarte „Dom, Inneres vom Westportale gesehen“ ist abgestempelt vom Postamt Cöln-Longerich vom 8.11.16 und mit einem (Siegel) Briefstempel Flieger-Ersatz-Abteilung 7.
 
1916-12-00
Adventmorgen
Übungsfahrt von Luftschiff Zeppelin LZ 93 vom Luftschiffhafen Spich nach Köln über Wesseling, Urfeld, Hersel und Bonn. Drei Soldaten der Luftschiffer-Abteilung Spich, zur Mitfahrt abkommandiert, bereiten spontan einen „Adventstreich“ über dem Mädchenlyzeum in Hersel vor, der leider schief geht, aber zu angenehmen Reaktionen führt.
 
1916-12-00 -
1918-11-00
 
Bei der Fußartillerie-Schießschule Wahn ist ein Fliegerkommando zur Beobachtung des Schießens eingesetzt.
1917-00-00 Auf der Fliegerstation Köln ist der Pilot Karl Fischer (Einheit?*) stationiert.
Anm.: Eine Anzahl Luftaufnahmen lässt vermuten, dass Fischer Angehöriger der Fliegerbeobachterschule der Flieger-Ersatz-Abteilung (Fea ) 7 war.
 
1917-00-00 Die oberste Heeresleitung entschließt sich, das Luftschiff als Waffe über Land zurückzuziehen.
 
1917-00-00 -
1918-00-00
Der Fernaufklärer Jakob Möltgen –der spätere Fluglehrer auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof- wird Fluglehrer bei der Fliegerlehrabteilung in Döberitz bei Berlin.
Anm.: Bei Kriegsende hat Möltgen 3217 Flüge durchgeführt.
 
1917-00-00 Ein bei der Firma Flugmaschine REX GmbH Köln-Ossendorf, Frohnhofstraße gebauter Einsitzer, basierend auf der Nieuport und mit einem 100 PS-Hansen-Motor ausgerüstet, trägt die Bezeichnung REX-D17. Die Maschine ist bestimmt für Leutnant Werner Voß.
 
1917-00-00 In Spich liegt das Schütte-Lanz-Luftschiff E 9 unter Hauptmann Heerlein.
 
1917-00-00 In Spich landet das Luftschiff Zeppelin LZ 87 (LZ 57).
 
1917-00-00
Sommer
 
Das Schütte-Lanz-Luftschiff E 9 unter Hauptmann Heerlein, das in Spich liegt, wird abgerüstet.
1917-00-00 Fliegerstation ButzweilerhofAuf der Fliegerstation Köln Butzweilerhof wird östlich neben der Riesenflugzeug-Halle (R-Halle) die Flugzeughalle III wieder aufgebaut, die vorher weiter südlich am nördlichen Ende der Halle II stand.
 
1917-01-00 -
1918-01-00
 
Bei der Fußartillerie-Schießschule Wahn ist ein Fesselballontrupp zur Beobachtung des Schießens eingesetzt.
 
1917-01-00 Der ehemalige Flugschüler der Fliegerstation Butzweielrhof Oberleutnant Manfred Frhr. von Richthofen, der „Rote Baron“ erhält nach 16 Abschüssen den Orden „Pour le Mérite“ verliehen. Er übernimmt die bis dahin erfolglose Jagdstaffel 11 und formt sie zur schlagkräftigsten Fliegereinheit des Weltkrieges.
 
1917-01-28

Die „Fliegerbeobachterschule Köln“ nimmt auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof ihren Betrieb auf.
Kommandeure: Hauptmann Spranger vom 1917-01-28 – 1917-09-30
Hauptmann Sperrle vom 1917-10-01 – 1918-01-30
Werftoffizier: Oberleutnant Guido Ludwig Scheffer (S216/Seite 50)
Eingesetzte Flugzeuge: Rumpler C II und Aviatik B II.
Personal/Schüler?: Rudolf Barth, Karl Arthur Beisswenger, Hermann Burghard
 
1917-02-02 -
1918-11-11
Der Kölner Jakob Bungarz - vom Militärdienst freigestellt - ist bei der Firma Rex in dieser Zeit als Werkmeister beschäftigt.
Bei dieser Firma werden Flugzeuge gebaut und auch Flugzeuge ausgeschlachtet.
Verwaltung und Fabrik I: Flugzeugmontage
Köln-Bickendorf, Frohnhofstr.103-107
Fabrik II: Instandsetzung und Ausschlachtung
Köln-Braunsfeld, Maarweg 134
Anm.: Frau Gertrud Bungarz ist in der Fabrik II auf dem Büro beschäftigt.
 
1917-02-09 -
1917-06-05
Luftschiffer Heinrich Loevenich ist Angehöriger der Ersatz-Abteilung des Luftschiffer-Bataillons No.1/ II.Kompanie Berlin.
Er wird am → 06.06 zur Feld-Luftschiffer-Abteilung 17, Ballonzug 50 versetzt.
 
1917-02-10 -
1917-04-30
Der am 19.4.1897 in Cochem geborene Franz Wilhelm Karl Ruprecht, wohnhaft in Bonn, Alexanderstr.16, tritt heute als Freiwilliger bei der 4. Kompanie der „Flieger-Ersatz-Abteilung 7 Cöln“ ein. Am 14. Februar wird für ihn das Soldbuch (Nr. 2217 der Stammrolle) ausgefertigt und mit dem Siegel dieser Einheit gestempelt: „Königl. Preuss. Flieger-Ersatz-Abteilung Nr.7.“ Unterschrieben hat Oberleutnant -Unterschrift unleserlich. Flieger Ruprecht wird zum 01.05.1917 gemäß Kodofea.I 240610/17 zum Armeeflugpark 2 für Flieger Abteilung 7 versetzt. Am 22.11.1918 wird er aus dieser Einheit -eingesetzt in Flandern und Artois- gemäß Div. Bef. 16. RD Ia 6719 vom 19.11.1918 nach der Heimat entlassen.
 
1917-03-00 Auf der Wahner Heide lag von 1916-06-00 bis jetzt die Flugabwehr-Kanonen-Batterie 3.
 
1917-03-03 Die unter Führung von Major Georg v. Tschudi stehende Flieger-Ersatz-Abteilung 7 (Fea 7) wird vom Flugplatz Köln Butzweilerhof nach Braunschweig verlegt. Anstelle dieser Einheit wird die Fliegerstation von der neu aufgestellten Beobachterschule Köln besetzt, die schon am -01-28 ihren Dienst begann.
 
1917-03-08
Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Der Luftfahrtpionier Graf Ferdinand von Zeppelin ist verstorben.
Graf Zeppelin war drei Mal in Köln. Er besuchte die Firma Clouth - Köln-Nippes - um dort die Ballonhüllen für sein Luftschiff LZ 1 zu kaufen. Das zweite Mal lieferte er sein Luftschiff LZ 5 bzw. Z II am 5. August 1909 in Bickendorf ablieferte. Das dritte Mal begleitete er ein Luftschiff während des 1. Weltkrieges nach Köln.
Zur Erinnerung an die Überführung des Luftschiffs LZ 5 und seine Rede am Abend des 5. August 1909 auf dem Neumarkt wurde die Straße am Neumarkt "Zeppelinstraße" genannt.
 
1917-04-02 Generalleutnant Ernst Wilhelm v. Hoeppner ist auf der „Fliegerstation Cöln“ und trägt sich in das Gästebuch ein. Anm.: Am 12.11.1916 wurde v. Hoeppner, der kurz vorher den Orden Pour le mérite erhalten hatte, zum Korpsgeneral der Luftwaffe ernannt. „Die wachsende Bedeutung des Luftkrieges machte es erforderlich, die gesamten Luftkampf= und Luftabwehrmittel des Heeres im Felde und in der Heimat in einer Dienststelle zu vereinigen. Der einheitliche Ausbau und die Bereitstellung dieser Kriegsmittel ist einem Kommandierenden General der Luftstreitkräfte (Kogenluft) übertragen worden. Mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kogenluft ist Generalleutnant von Hoeppner, bisher Führer einer Reservedivision, beauftragt worden.“
 
1917-04-06 Fritz Siebel (ohne Rangangabe) vom Kampfgeschwader I der O. H. L. (Kgohl I) *) ist auf der „Fliegerstation Cöln“ und trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1917-04-08 Oberleutnant (oder Hauptmann ?) Hermann Kastner, der frühere Adjutant des Flieger-Bataillons 3 auf der „Fliegerstation Cöln“, ist als Kommandeur des Kampf-Geschwaders I der O. H. L. auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof und trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1917-05-01

Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Oberleutnant Manfred Frhr. v. Richthofen (*2.5.1892) -Jasta 11 mit 50 Luftsiegen - trifft mit seinem Begleiter und Pilot Leutnant Krefft, auf seinem Flug von der Front in Frankreich (bei Lille) zum „Großen Hauptquartier“ in Hessen (Taunus), mittags auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof ein. Sie waren mit der Albatros C.III, Kz: 4057/16, die der Beobachter-Schule Köln gehört, auf dem Flugplatz Roucourt gestartet. Manfred v. Richthofen bleibt im Mai und Juni in Deutschland. Er macht Urlaub und führt einige Besuche durch. Obl. v. Richthofen schläft hier einige Stunden wegen Kopfschmerzen und trägt sich dann, mit Lt. Krefft, in das Gästebuch der „Fliegerstation Cöln“ ein.
Anm.: v. Richthofen wird am -05-02 in Hessen (Taunus) von v. Hindenburg und Ludendorff und am -05-03 -an seinem 25. Geburtstag- vom Kaiser empfangen.
 
1917-05-03 Hauptmann Kirch -vom 1913-10-01 bis 1914-03-23 beim Stab des Flieger-Bataillons 3 auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof- hält sich als Kommandeur der Fliegerbeobachterschulen in Köln auf. Er trägt sich in das Gästebuch der „Fliegerstation Cöln“ ein.
 
1917-05-03 Bei der am -01-28 eingerichteten Fliegerbeobachterschule Köln beginnt der 2. Kursus. Der Kommandeur der Schule, Hauptmann Spranger, sowie die teilnehmenden Offiziere tragen sich in das Gästebuch der „Fliegerstation Cöln“ ein. Aus einer Maschine mit dem Pilot Karl Fischer werden Luftaufnahmen vom Platz gemacht.
Anm.: Die Unterbringung der Offiziere erfolgt (wahrscheinlich) in den Baracken im südlichen Bereich des Platzes.
 
1917-05-05 Hauptmann d. R. Stein, der sich vom -04-22 bis heute auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof aufhielt, geht zum weiteren Umschulen von Luftschiffern zu Riesenflugzeug-Führern nach Alt-Autz in Kurland. Er trägt sich in das Gästebuch der Fliegerstation Cöln“ ein.
 
1917-05-22 Feldpostkarte von Luftschiffer Brors Brühl b. Cöln an Divisionspfarrer Franz Brors Etappen Comp 225 Feldpoststation 503: In Köln findet ein dreiwöchendlicher Motorwindenkursus statt.
 
1917-05-29

Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Der Pour le mérite-Träger Leutnant Werner Voß, der als Kriegsfreiwilliger bei der Flieger-Ersatz-Abteilung 7 auf der „Fliegerstation Cöln“ ab → 1915-03-06 ausgebildet wurde, trifft auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof ein und trägt sich in das Gästebuch ein.
Hinweis: → 1917-00-00/S.95
Anm.: Werner Voß (*13.4.1897) gehörte Boelckes Jagdstaffel 2 an.
Nach 28 Abschüssen erhält er im Mai 1917 die Führung der Jasta 5, wird dann zeitweise Führer der Jasta 29, bis er dann am 30.07.1917 endgültig Führer der Jasta 10 bleibt. Voß fiel nach seinem 48. und 49. Abschuß am 23.09.1917 im Kampf mit fünf englischen Fliegern in Frankreich.
 
1917-06-00 In Köln-Longerich existiert die „Gesellschaft für Luftverkehr“.
 
1917-06-04 Wegen eines Motordefekts und Beschädigung des Propellers muss ein Doppeldecker auf der Heide bei Libur auf einem Roggenfeld niedergehen. Bei der Landung erhält die Maschine weitere Beschädigungen, so dass sie von Monteuren, die telefonisch von Köln-Longerich herbeigerufen werden, abmontiert werden muss. Das Flugzeug gehört der „Gesellschaft für Luftverkehr“ in Köln-Longerich. Es war auch schon an der Front. Insassen der Maschine: Beobachter Leutnant Beutgens, Flugzeugführer Gefreiter Neuenhofen aus Düsseldorf. Das Flugzeug hatte die Aufgabe, den Ort Hangelar (manövermäßig) zu bombardieren. Ein in Hangelar aufgestiegenes Flugzeug sollte die Maschine verjagen. Es kam zu einem „Luftkampf“, bis dann der Unfall passierte. Das abmontierte Flugzeug wird in der Nacht zum -06-05 mit Lkw nach Köln-Longerich gebracht.
 
1917-06-06 -
1917-10-01
Luftschiffer Heinrich Loevenich ist Angehöriger der Feld-Luftschiffer-Abteilung 17, Ballonzug 50.
Er wird am → 01.10. zum Stabe Feld-Luftschiffer-Abteilung 10 versetzt.
 
1917-06-07 Leutnant Joachim v. Hippel –von der Jasta 5?- kommt zur „Fliegerstation Cöln. Er trägt sich in das Gästebuch ein. Von Hippel bleibt hier bis zum 1917-09-17.
 
1917-07-07 Auf der „Fliegerstation Cöln“ macht eine Torpedo Av. C 3173 (auf dem Flug Darmstadt –Köln – Trier – Darmstadt) eine Zwischenlandung. Besatzung der Maschine sind Flieger Klose (Führer) und Leutnant d. R. Sandig? (Beobachter) von der Flieger-Ersatz-Abteilung (Fea) 9 Darmstadt. Beide tragen sich in das Gästebuch ein.
 
1917-07-07
Herbst
Leutnant Heinrich Gontermann von der Jasta 15, der im Herbst 1916 zwecks Schulung zur Kampf-Einsitzer-Schule Köln kommandiert war, ist auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof und trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1917-07-11
Oberleutnant Guido Scheffer – bisher Werftoffizier bei der Beobachter-Schule Köln - trägt sich in das Gästebuch der „Fliegerstation Cöln“ ein.
 
1917-07-17
Oberleutnant Manfred v. Richthofen fliegt nach Beendigung seines Urlaubs mit Oberleutnant Guido Ludwig Scheffer - bisher Werftoffizier bei der Beobachter Schule Köln - mit der Albatros C.III Kz: C4057/16 zurück zur seiner Jagdstaffel 11 nach Courtrai/ Frankreich. Bei seiner Visite der Flieger-Ersatz-Abteilung Köln hielt er auch Ausschau nach talentierten Piloten für seine Staffel.
 
1917-08-05 Der Inspekteur der Fliegertruppen, Major Siegert (+27.1.1929), ist auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof und trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1917-08-26 Oberleutnant Pfeiffer von der Riesen Flugzeug-Abteilung 501 landet mit seinem Riesenflugzeug R.26/17, Typ Flugzeugwerft GmbH R.VI, auf der „Flieger-Station Cöln“ und trägt sich in das Gästebuch ein.
Hinweis: Am → 1918-04-05 landet er mit der R.32/17, Typ Schütte-Lanz R.VI auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof.
Anm.: Pfeiffer fällt am 1918-05-10
 
1917-08-00 -
1918-11-00
 
Auf der Wahner Heide liegt der Ortsfeste Flugabwehr-Kanonen-Scheinwerfer-Zug 92.
1917-09-04 Leutnant v. Winterfeld (Fea? 4) ist bis zum 1917-10-20 zur Flieger-Beobachterschule „Cöln“ kommandiert. Er trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1917-09-06
8:10 Uhr
Leutnant Joachim v. Hippel, der von der Jasta 5? Kommend am → -06-07 zur „Fliegerstation Cöln“ kam, unterfliegt mit seiner Fokker D I, Kz: 208, die Hindenburgbrücke und Hohenzollernbrücke. Er trägt sich in das Gästebuch ein.
1917-09-29 Hauptmann Spranger, Kommandeur der Flieger-Beobachter-Schule Köln seit → 1917-01-28, verlässt am -10-01, nach 9 Monaten, die „Fliegerstation Cöln“. Er trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1917-10-00 Feldpostbrief an Marie Meyer in Osnabrück: Briefstempel: Luftschiffer-Ersatz-Abteilung Nr. 3 mit Rekrutendepot.
 
1917-10-01 -
1918-01-19
Luftschiffer Heinrich Loevenich ist Angehöriger des Stabes Feld-Luftschiffer-Abteilung 10. Er wird am 19.01.1918 zur Luftschiffer-Ersatz-Abteilung 3 Düsseldorf versetzt.
 
1917-10-02 Major Volkmann, Kommandeur der Fea 13 und ehemaliger Kommandeur der Festungsflieger-Abteilung 3 auf der „Fliegerstation Cöln“ am ® 1914-08-31, landet bei einem Überlandflug von Bromberg über München – Sonthofen i/Allg. – Böblingen – Straßburg – Weissenburg mit seinem Begleiter Leutnant? Optenschuk? (Flugleiter der Fea 13) auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof. Beide tragen sich in das Gästebuch ein.
 
1917-10-02 -
1917-10-03
Nachts zwischen
23:00 u. 24:00 Uhr
 
Fliegerangriff auf Köln. In Köln fallen britische Fliegerbomben am Neumarkt, Waidmarkt und am Jülichplatz. Nach dieser Quelle nur Überflug ohne Bombenabwurf
1917-10-31 Hauptmann Sperrle wird Kommandeur der Beobachterschule Köln und löst damit seinen bereits am -09-30 versetzten Vorgänger, Hauptmann Spranger, ab.
 
1917-12-10
16:50 Uhr
 
Von Döberitz kommend landet auf der Fliegerstation Köln Butzweilerhof das Riesenflugzeug R.13/15, Typ: Staaken R.V, der Riesenflugzeug-Abteilung 501 auf seinem Überführungsflug nach Gent St. Denys/Belgien. Die Maschine wird gesteuert von dem Kölner 1. Flugzeugführer Unteroffizier Heinrich Schmitz, der im Oktober 1915 seine Pilotenprüfungen auf der Flugschule Gotha (Fea 3) ablegte. Mit an Bord des R.13/15 sind Leutnant Wittenstein, Leutnant Pickerott und die Besatzung - insgesamt elf Personen. Die Maschine ist um 9.43 Uhr in Döberitz gestartet und hat die Entfernung von 470 km in 6 Stunden und 32 Minuten zurückgelegt.
 
1917-12-13 Gründung der ersten deutschen Fluggesellschaft „Deutsche Luft-Reederei GmbH“ (DLR). Von Kreisen des Handels, der Industrie, der Schiffahrt und des Flugzeugbaues gegründet zum Studium des friedlichen Luftverkehrs. Die Initiative dazu kam von der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG).
 
1917-12-23
14:23 Uhr
Start des am -12-10 auf seinem Überführungsflug von Döberitz auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof eingetroffenen Riesenflugzeugs R.13/15, Typ Staaken R.V der Riesen-Flugzeug-Abteilung 501 nach Gent St. Denys*). Die Maschine wird gesteuert von dem Kölner 1. Flugzeugführer Unteroffizier Heinrich Schmitz. An Bord sind wieder elf Personen, darunter Leutnant Wittenstein und Leutnant Pickerott. Das R.13/15 landet nach einem Flug von 240 km um 16.34 Uhr am Ziel. Die Flugzeit betrug 2 Stunden und 11 Minuten.
Anm.: Bis zum Kriegsende führt Heinrich Schmitz mit dieser Maschine noch 18 Feindflüge gegen Calais, Dünkirchen, Ostende, London, Boulogne, Ypern, Abbeville, St.Omer, Dieppe und Rouen durch.
Heinrich Schmitz ist 1923-00-00 Mitbegründer der „Rheinischen Arbeitsgemeinschaft für Gleit- und Segelflugsport“ (RAGGS) in Köln.
 
1917-12-31 Durch Verfügung des Kommandierenden Generals der Luftstreitkräfte (Kogenluft) Ernst v. Hoeppner, wird die Fliegerbeobachterschule Köln nach Stolp verlegt. Die Verlegung erfolgt aber erst im ® 1918-02-00.
 
1918-00-00 Im Laufe des Jahres sind auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof einige Riesenflugzeuge abgestürzt.
 
1918-00-00 Der Zusammenbruch macht jede Hoffnung auf eine Wiederaufnahme des Flugsports in Köln zunichte. Eine politisch rechts stehende Gruppe von Piloten erwirbt unter dem Namen „Cölner Club für Flugsport gegr. 1913 e. V.“*) ein Beuteflugzeug Baujahr 1917. Dieses muß jedoch aus den Vereinswerkstätten in der Jülicher Str. 30 entfernt werden, und damit ist auch dieser Klub wie viele andere in Deutschland zur Tatenlosigkeit verurteilt.
 
1918-00-00  Nach dem Weltkrieg werden auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof (englische Bezeichnung: Bickendorf) folgende Einheiten der Royal Air Force (RAF) stationiert:
70. Staffel mit Sopwith Camel, Snipe (F) Jäger Kz: „P“
7. Staffel mit R.E. 8 Aufklärer Kz: „?“
4. Staffel mit Sopwith Snipe Jäger Squadon-Leaders: William Ashton, McClaughry o. Alfred William Leslie Ellis
29. Staffel mit S.E. 5A Jäger Kz: „C“ _
Squadron-Leader: Major H. White (F)
43. Staffel mit Sopwith Snipe Jäger Kz: „F“ _
79. Staffel mit Sopwith Delphin Geleitjäger Kz: „N“
206. Staffel mit D.H. 9 Bomber Kz: „?“
149. Staffel mit F.E. 2b/2d Jäger Kz: „?“
Weitere Stationierungen finden auf den Plätzen Merheim, Heumar, Spich und Eil statt.
 
1918-00-00 Nach dem Ende des Krieges und der Vernichtung der gesamten deutschen Luftwaffe und dem Verbot Luftstreitkräfte irgendwelcher Art zu unterhalten, wird die Luftfahrtaktraktivität zwangsläufig auf den Luftsport und die Handelsluftfahrt gelenkt. Aber auch diese Betätigung wird für Deutschland ungeheuer erschwert; der Luftsport darf nicht aus öffentlichen Mitteln unterstützt werden. Neben dem Deutschen Luftfahrtverband (DLV) wird als Flugverband der Werktätigen (SPD) der „Sturmvogel“ gegründet, an den Universitäten und Hochschulen der „Akademische Fliegerring“ und die „Akademischen Fliegergruppen“ „Akaflieg“.
 
1918-00-00 Der Ballonsport ist die einzige Sportmöglichkeit in der Luft. Der Mitbegründer des Kölner Clubs für Luftfahrt (KCfL), Hans Hiedemann, der bis zum Beginn des Weltkrieges den Ballonsport betreute, wurde inzwischen Vorsitzender des Clubs. Als erster Nachkriegspräsident leitet er den Wiederaufbau ein. Unter seiner Leitung wird ein neuer Freiballon beschafft und dem Club auch eine Segelflug- (1928) und später auch eine Motorflugsport-Abteilung angegliedert. Christian Geusgen vor allen, baut die Ballonsport-Abteilung wieder auf.
 
1918-00-00
Sommer /
Herbst
 
Auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof befindet sich ein Riesenflugzeug vom Typ Staaken R.XIV?, wahrscheinlich das R.44/17 mit 5 Maybach-Mb. Iva-Motoren mit insgesamt 1225 PS auf 3 Zug- und 2 Druckpropeller.
1918-01-21 -
1918-03-01
Luftschiffer Heinrich Loevenich ist Angehöriger der Luftschiffer-Ersatzabteilung 3 Düsseldorf. Er wird am → 1918-03-01 zur Luftschiffer-Ersatz-Abteilung 1 Berlin-Reinickendorf kommandiert.
 
1918-01-23 Oberleutnant v. Daniels, Staffelführer der Jasta 61, verlässt mit seinem Offizier z. b. V., Leutnant d. R. Ferner, die „Fliegerstation Cöln“. Sie tragen sich beide in das Gästebuch der Station ein.
Hinweis: M. Edler von Daniels war bereits am 1916-11-26 auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof.
 
1918-01-26 Nach Abzug der Fliegerbeobachterschule Köln nach Stolp ( -02-18) wird auf der „Fliegerstation Cöln“ die Riesenflugzeug-Ersatzabteilung (REA)*) stationiert, die bis Kriegsende besteht.
*) Hinweis: → 1916-04-29
Die REA Köln formiert sich aus der geteilten REA Döberitz und hat 3 Kompanien:
1. Fliegerkompanie, 2. Werftkompanie 3. Ersatzkompanie
Die 2. Kompanie hat ca. 300 Mann (davon 100 Mechaniker), die 3. Kompanie zwischen 300 und 500 Mann.

Die Einheit untersteht dem Kommandeur Major*) Zimmer-Vorhaus, der bereits ® ab 1913-07-11 bis Kriegsausbruch als Stammoffizier der „Fliegerstation Cöln“ auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof war.
Zum „Vorkommando zur Übernahme des Fliegerhorstes Cöln durch die Rea Döberitz“ kommen mit Major Zimmer-Vorhaus Oberleutnant Barldinger? Als Adjutant, Leutnant d. R. Bromer? und Leutnant d. R. Siegroth als Werftoffizier sowie Friedrichs als Bauleiter. Das Vorkommando trägt sich in das Gästebuch ein. Letzter Kommandeur der REA Köln ist Hauptmann Arthur Schoeller.
 
1918-02-15 -
1918-08-15
In dieser Zeit richtet die Inspektion der Fliegertruppe auf Weisungen des Kogenluft (Kommandierender General der Luftstreitkräfte) einen regelmäßigen Flugpostdienst Berlin (Adlershof) und Köln über Hannover ein, der in Zusammenarbeit mit der Reichspost betrieben wird. Befördert werden Dienstpostsendungen zwischen der Westfront und Berlin.
Von Mai bis Anfang Juni wird die Strecke regelmäßig beflogen, um Erfahrungen für die Errichtung eines Luftpostnetzes zu sammeln. Infolge der zu geringen Zahl an Flugzeugen, Gerät und Personal sind die Ergebnisse jedoch unbefriedigend.
Es werden auch Privatsendungen von Militärpersonen befördert
Eingesetzt sind neun Flugzeuge vom Typ L. V. G. C V mit neun Flugzeugführern und vier Helfern, die in Berlin-Adlershof stationiert sind, unter der Leitung der dortigen Flugzeugmeisterei.
 
1918-02-15 -
1918-05-13
Zum Zwecke militärischer Nachrichtenübermittlung wird auf der Strecke Berlin - Hannover -Köln eine regelmäßige Verbindung mit Flugzeugen eingerichtet. Diesen Dienst sowie die an der Ostfront von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer eingerichtete Luftpostbeförderung kann man als Vorläufer eines Frieden-Luftverkehrs bezeichnen.
 
1918-02-18 Die Fliegerbeobachterschule Köln verlegt gemäß Verfügung des Kogenluft vom 1917-12-31 nach Stolp.
 
1918-03-01 -
1918-03-31
Luftschiffer Heinrich Loevenich ist Angehöriger (kommandiert) der Luftschiffer-Ersatz-Abteilung 1 Berlin-Reinickendorf. Er wird zum 01.03. zu dieser Einheit versetzt. Am → 31.03. erfolgt die Versetzung zur Luftschiffer-Versuchs-Abteilung, Luftschiffer-Bataillon 1.
 
1918-03-12 Leutnant v. Ploetz kommt zur Riesenflugzeug-Abteilung (Rea) Köln. Er trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1918-03-07 -
1918-03-08
Nacht
Der 1. Pilot der Riesenflugzeug-Abteilung 501, Heinrich Schmitz, startet von Platz Scheldewindeke südlich von Gent/Belgien mit seinem Riesenflugzeug R.13/15 Typ Staaken R.V zu einem Angriff gegen London.
Anm.: Heinrich Schmitz setzte sich bei seinen Flügen grundsätzlich keinen Schutzhelm auf. (Aussage von Frau und Sohn.)
 
1918-03-18 Oberleutnant Stranz? und Oberleutnant Thummler treffen mit ihrem Riesenflugzeug R.34/17, Typ: Staaken/Aviatik R.VI. auf der „Fliegerstation Cöln“ ein. Sie tragen sich in das Gästebuch ein.
 
1918-03-18
Hauptmann Maximilian Hantelmann, der am 1912-12-01 als Oberleutnant mit dem Vorkommando für die „Fliegerstation Cöln“ zum Butzweilerhof kam, ist auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof und trägt sich als Führer des Lagers West, Aachen in das Gästebuch ein.
Hinweis: Hantelmann wird ab → 1926-00-00 Leiter des Kölner Flughafens Butzweilerhof.
 
1918-03-19
Leutnant Franck kommt zur Riesenflugzeug-Ersatzabteilung (Rea) Köln und trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1918-03-24 -
1918-03-25
Nachts 1:00 Uhr
 
Die Royal Air Force (RAF) wirft 8 Bomben ab um die Südbrücke zu treffen. Drei Bomber treffen lediglich ein der Südbrücke – dem eigentlichen Angriffsziel - benachbartes Holzlager.
 
1918-03-31 -
1919-01-29
Luftschiffer Heinrich Loevenich ist Angehöriger der Luftschiffer-Versuchs-Abteilung, Luftschiffer-Bataillon 1. Er wird am 29.1.1919 aus dem Heeresdienst ausgeschieden und nach Frechen, Meldestelle Köln a Rh. entlassen.
 
1918-04-05 Auf der „Fliegerstation Cöln“ landet das Riesenflugzeug R.32/17, Typ: Staaken/Schütte-Lanz R.VI mit der Besatzung Oberleutnant Pfeiffer *), Leutnant d. R. Pies?, Leutnant d. R. Roßkotten? und Zeysig als „Sandsack“. Die Besatzung trägt sich in das Gästebuch ein.
Hinweis: Oblt. Pfeiffer von der Riesenflugzeug-Abteilung 501 landete am 1917-08-26 mit seiner R.26/17, Typ: Staaken/ Flugzeugwerft GmbH R.VI schon einmal auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof.
 
1918-04-16 Oberstleutnant Siegert, Inspekteur der Fliegertruppen, ist auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof und trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1918-04-21

Historisches Luftfahrtarchiv Köln
Beerdigung von Manfred von RichthofenRittmeister Manfred Freiherr von Richthofen -„Der Rote Baron“- (*2.5.1892 in Breslau), Sieger in 80 Luftkämpfen, fällt durch MG-Beschuss vom Boden in Flandern. Bei der Beerdigung tragen sechs englische Fliegeroffiziere den Sarg. 1925 wird der Sarg aus Frankreich überführt und auf dem Berliner Invalidenfriedhof beigesetzt. Die letzte Ruhe findet Richthofen 1975 auf dem Wiesbadener Südfriedhof, im Familiengrab.
 
1918-04-25 Das Riesenflugzeug R.2, Typ: …….............? , ist auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof. Hauptmann Battner vom Grenadier Regiment König Friedrich der Große trägt sich „als Gast von R 2 in Dankbarkeit und Bewunderung seines Kommandanten und der Besatzung“ in das Gästebuch ein.
 
1918-05-00 -
1918-08-0
 
Auf der Wahner Heide liegt die Felddrachenwache 57.
1918-05-05 Kriegs-Luftfahrt-Ausstellung im Riehler Haus in der Nähe des Zoologischen Gartens (Ecke Am Botan. Garten und Stammheimer Straße). Veranstaltet wird diese Flugzeugschau gemeinsam vom „Luftflotten-Verein“ und dem deutschen “Fliegerbund“, dem die Stadt das Riehler-Haus zur Verfügung stellt. Die Eröffnung findet in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste statt. Dargestellt wird hier die „Entwicklung des Flugwesens und der Luftschiffahrt von ihren Anfängen bis zu ihrer neuzeitlichen Vervollkommnung“. Die Kölner Ausstellung zieht viele Zuschauer an. Am Himmelfahrtstag allein werden 18 000 Besucher gezählt.
 
1918-05-07 Bei der Riesen Flugzeug-Ersatz-Abteilung (Rea.) Cöln ist der Flieger Philipp Windecker bei der I. Kompanie -Waffenmeisterei- stationiert.
Anm.: Windecker schreibt eine Ansichtskarte an seine Eltern und Geschwistern in Steinbach a/T. bei Frankfurt a. M. Eschbornerstr.14
 
1918-05-18 Leutnant d. R. F. Lempe wird zur Riesenflugzeug-Ersatzabteilung (Rea) Köln versetzt. Er trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1918-05-18
Pfingstsamstag
Zweiter (größerer) Fliegerangriff auf Köln.
Sechs Bomber der Royal Air Force (RAF) greifen an. Die Sirenen werden erst in Betrieb gesetzt, als die Flak bereits auf die Flugzeuge feuert, die den Neumarkt zum Zielpunkt nehmen. Am Rothgerberbach wird eine Straßenbahn getroffen, im Stadtgarten sieben Menschen von Splittern zerfetzt. Insgesamt finden 41 Kölner den Tod, über 100 erleiden Verletzungen. Auch der Sachschaden ist erheblich. Es explodieren an der Haltestelle Waidmarkt -beim Ein- und Aussteigen- in einer vollbesetzten Straßenbahn Bomben. Es gibt 35 Tote. _
Nach diesen Quellen fallen 23 Bomben in das Gebiet Waidmarkt, Neumarkt und Volksgarten.
Es gibt 41 Tote und 47 Verwundete.
Es gibt 35 Tote und 87 Verletzte.
 
1918-05-19
Pfingstsonntag
Die Riesen Flugzeug-Abteilung 501 in Gent St. Denys schickt das Flugzeug R.13/15, Typ: Staaken R.V, mit dem 1. Flugzeugführer Heinrich Schmitz (aus Köln) zu einem Angriff gegen London. Es ist ein Vergeltungsangriff für den englischen Angriff auf Köln am Vortag, bei dem unter den Kölnern Tote zu beklagen waren.
 
1918-05-22
zwischen
10:00 u. 11:00 Uhr
 
Fliegeralarm in Köln.
1918-05-22 -
1918-05-23
Nacht
 
Fliegeralarm in Köln
Überflug feindlicher Flugzeuge ohne Schaden.
1918-05-23 -
1918-05-23
Nachts
 
Fliegeralarm in Köln
Überflug feindlicher Flugzeuge ohne Schaden.
1918-06-00 -
1919-03-00
 
Auf der Wahner Heide ist die Ortsf. Flugabwehr-Kanonen-Batterie 610 stationiert.
1918-06-00 Das Riesenflugzeug R.2/15, Typ: Siemens-Schuckert-Werke (SSW) R.II, welches bisher für Trainingsflüge bei der Riesenflugzeug-Schulabteilung in Döberitz eingesetzt war, kommt zur Riesenflugzeug-Ersatzabteilung (Rea) auf den Flugplatz Köln Butzweilerhof. Die Maschine stürzt hier später ab.
 
1918-06-00 -
1918-11-00
 
Auf der Wahner Heide befindet sich die Wetterwarte 191.
1918-06-05 Das Riesenflugzeug R.28/16, Typ: Staaken R.VI, trifft, von Zeesen kommend, auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof ein. Die Maschine wird unter Hauptmann Schoeller bei der Riesen-Flugzeug-Abteilung 500 im Westen eingesetzt.
 
1918-06-16 Auf der „Fliegerstation Cöln“ findet eine Luftflotten-Ausstellung statt. Gezeigt werden auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof deutsche Flugzeuge und im Krieg erbeutete feindliche Flugzeuge („aus der deutschen Luftbeute“).
 
1918-06-29 -
1918-06-30
 
Auf dem Flug zur Front landet das Riesenflugzeug R.52, Typ:.... ?, auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof. Der 1. Flugzeugführer der Maschine, Vizefeldwebel Rodak trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1918-08-00 Auf der Wahner Heide liegt von 1918-05-00 die Felddrachenwarte 57.
 
1918-08-01 Feldpost-Briefumschlag nach Berlin: Stempel: S.B. R.Flugzeug-Ers.-Abteilung Cöln und Stempel vom Postamt Cöln 1 vom 1.8.18.
 
1918-08-05 Riesenfliegerabteilung 501 Köln ButzweilerhofDas Riesenflugzeug R.25/17*), Typ: Staaken/Flugzeugwerft GmbH R.VI, trifft auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof ein. Es wird danach bei der Riesenflugzeug-Abteilung 501 im Westen eingesetzt.
 
1918-08-06 Leutnant d. R. Goth von der Riesenflugzeug-Abteilung 501 trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1918-08-22 -
1918-08-23
Nachts kurz
nach 1:00 Uhr
 
Dritter Fliegerangriff auf Köln
Flugzeuge der Royal Air Force (RAF) werfen 10 Bomben ab, durch die 5 Personen getötet werden.
1918-08-29 Der bekannte Kölner Ballonfahrer des Kölner Clubs für Luftschiffahrt, Hans Hiedemann, trägt sich als „Delegierter Et. Inspektion 17“ in das Gästebuch ein.
 
1918-09-00 Nach Beendigung des Einsatzes von Heeresluftschiffen beginnt die Einrichtung der ehemaligen Luftschiffhalle Spich für größere Kampf- und Jagdflugzeuge. Bei der Halle steigen täglich vier große Kampfflugzeuge auf und fliegen in der Nähe des Platzes einige Stunden, bis sie bei der Halle wieder landen.
 
1918-09-00 Das Riesenflugzeug R.53/17, Typ: Staaken/Aviatik R.VI, welches in diesem Monat ausgerüstet wurde, kommt als Trainingsflugzeug zur Riesenflugzeug-Ersatzabteilung (REA) auf den Flugplatz Köln Butzweilerhof. Die Maschine erreicht nicht die erforderliche Geschwindigkeit.
 
1918-09-16
Abends
Vierter (und letzter) Fliegerangriff auf Köln
Zahlreiche Sachschäden von geringer Bedeutung, keine Personenschäden. Der Angriff wird von der Flak abgewehrt. Anm.: Bereits im Herbst plant die britische Führung große Angriffe auf Köln und Essen gleichzeitig. Man denkt dabei an Starts von 1.000 Bombern und rechnet, unter Berücksichtigung hoher Ausfälle aber damit, dass ca. 50% der Flugzeuge zu den Zielen kommen würden.
Das Kriegsende im November macht diese Pläne jedoch überflüssig → 1942-05-31/-30.
 
1918-10-00 Die Riesenflugzeug-Abteilung (RFA) 500 wird aufgelöst bzw. mit der RFA 501 vereinigt. Der Grund hierfür ist der Mangel an Flugzeugen.
 
1918-10-02 Luftschiffkapitän G. Hacker, der am 5. August 1909 das Luftschiff Z II mit Garf Zeppelin nach Köln überführte, trägt sich in das Gästebuch der „Fliegerstation Cöln“ ein.
 
1918-10-03 Die Riesen-Flugzeug-Abteilung 501 ↑ räumt den Flugplatz Mirville/Scheldewindeke, 20 km südlich von Gent (Belgien), mit dem Ziel zur Rückführung in die Heimat zur Riesenflugzeug-Ersatzabteilung REA auf den Flugplatz Köln Butzweilerhof. Das Riesenflugzeug R.13/15, Typ: Staaken R.V, mit dem 1. Flugzeugführer Heinrich Schmitz (aus Adenau), dem 2. Piloten Roeder und weiteren zwölf Personen macht auf dem Flug wegen schlechter Witterung eine Notlandung bei Heistern (nahe Düren). Die Maschine wird demontiert und geht zur Reparatur nach Staaken. Schmitz erhält Urlaub auf Abruf. ↓
Der Kommandeur der RFA 501, Hauptmann Richard von Bentivegni, hofft von Köln aus mit den noch vorhandenen wenigen Maschinen Einsätze im Rahmen der Rückzugsgefechte durchführen zu können. Dazu kommt es jedoch nicht mehr.
 
1918-10-03 Der 1. Flugzeugführer Heinrich Schmitz des Riesenflugzeugs R.13/15, Typ: Staaken R.V, von der Riesenflugzeug-Abteilung 501 kann in seiner Urlaubszeit ↑ bei der REA Köln auf dem Flugplatz Butzweilerhof jederzeit mit C-Maschinen über Land fliegen.
Schmitz macht seinen zweiten Flug nach Adenau (Heimatort), wo er landet und zum Rückflug nach Köln Butzweilerhof wieder startet.
 
1918-10-07 Leutnant Schlüter von der Riesenflugzeug-Abteilung 501 ist mit seinem Riesenflugzeug R.46?*), Typ: ?, auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof. Schlüter ist 1. Führer der Maschine und trägt sich in das Gästebuch ein.
 
1918-10-15 Auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof wird eine Fliegerzentrale zur Weiterleitung von Frontflugzeugen und Verbänden unter Hauptmann Arthur Schoeller errichtet.
 
1918-11-00 Die Riesenflugzeug-Abteilung 501 sowie die REA Köln unter ihrem letzten Kommandeur Hauptmann Arthur Schoeller verlegen -um der kommenden Besetzung (des linken Rheinufers) durch britische Truppen zu entgehen- vom Flugplatz Köln Butzweilerhof auf das rechtsrheinisch gelegene Flugfeld des ehemaligen Luftschiffhafens Düsseldorf-Lohhausen. Die dort stehenden drei leeren Zeppelinhallen geben den notwendigen Schutz vor der Spätherbstwitterung.
 
1918-11-00 Die letzten Kommandeure auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof sind:
Oberleutnant Heinz Plagemann von der (ehemaligen) Riesenflugzeug-Abteilung 500 und Oberleutnant Aschenborn, der ehemalige Beobachter Boelckes.Hinweis: nach dieser Quelle erst ab 1918-12-09
Im Zuge der Entwicklung war der Flugplatz Butzweilerhof weiter vergrößert worden, insbesondere durch den Bau von sogenannten R-Hallen (=Riesen-Hallen)*) für die Unterbringung von größeren Flugzeugen, wie sie in der zweiten Hälfte des Weltkrieges gebaut wurden.

*) Anmerkung: Es ist nur eine R-Halle vorhanden.
 
1918-11-00 Auf der Wahner Heide befand sich von 1918-06-00 die Wetterwarte 191.
 
1918-11-00 Auf der Wahner Heide liegt von 1917-08-00 der Ortsfeste Flugabwehr-Kanonen-Scheinwerfer-Zug 92.
 
1918-11-00 Bei der Fußartillerie-Schießschule Wahn war seit 1916-12-00 ein Fliegerkommando zur Beobachtung des Schießens eingesetzt.
 
1918-11-00 Bei der Fußartillerie-Schießschule Wahn war seit 1917-01-00 ein Fesselballontrupp zur Beobachtung des Schießens eingesetzt.
 
1918-11-00
bis Kriegsende
 
Auf der „Fliegerstation Cöln“ liegen Trümmer von Riesenflugzeugen.
1918-11-00
 
Das Personal der seit kurzem auf dem ehemaligen Luftschiffhafen Düsseldorf-Lohausen liegenden Riesenflugzeug-Abteilung RFA 501 sowie der Riesenflugzeug-Ersatzabteilung REA Köln beginnen mit der Demobilisierung. Die Mannschaften werden in ihre Heimatorte entlassen, die Offiziere sollen sich dem „Freikorps Düsseldorf“ anschließen. Die noch vorhandenen Staaken-Maschinen werden über Hannover nach Döberitz überführt. Oberleutnant Heinz Plagemann erhält am 11.11. den Befehl die R.52/18 Typ Staaken R.VI nach dort zu fliegen. Die Maschine stürzt jedoch am Abend kurz nach dem Start mit 12 Personen an Bord wegen Motorenstörungen im Oberhausener Stadtteil Buschhausen ab. Unter den drei Toten befindet sich auch der Kommandant Plagemann, der damit seinem Bruder Karl, der mit dem Riesenflugzeug R.14 am 19.8.1917 verunglückte, folgt.
 
1918-11-00  Das Australien Flying Corps belegt die Fliegerstation. Die Australier feieren Weihnachten auf dem Butzweilerhof.
Mit dabei der französische Vollwaise Henri "Digger" Heremene. Die Squadron hat den Jungen in Frankreich gefunden und sich um ihn gekümmert. Nachdem die Squadron zurück nach Hause verschifft werden soll, schmuggeln die Soldaten den Jungen an Bord des Schiffs Kaiser-I-Hind. In Australien werden sie aber entdeckt, als sie den Jungen vom Schiff herrunter schmuggeln wollen. Auf höchster Ebene gibt es zwischen dem Australischen Premiereminister und dem Französischen Präsidenten ein Gespräch bzgl. des Verbleibs des Jungen. Man entscheidet, dass der Junge nach seinem 21. Geburtstag mit der Volljährigkeit selber entscheiden soll in welchem Land er leben möchte. Mit 19 Jahren kommt der Junge aber bei einem Motorradunfall ums Leben.
  
1918-11-11 Der 1. Weltkrieg ist beendet.

Das Deutsche Reich muss an diesem Tag den Waffenstillstand von Compiégne unterschreiben. Sämtliche flugfähigen Maschinen sind an die Siegermächte abzuliefern; Unmengen von Flugzeugen und Flugmotoren werden zerschlagen und unbrauchbar gemacht. Der Versailler-Vertrag (§198) bedeutet das Ende der deutschen Militärluftfahrt. Luftstreitkräfte werden Deutschland untersagt, die Fliegertruppen müssen aufgelöst und ihre Bestände abgeliefert oder vernichtet werden.
Auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof erstirbt das fliegerische Leben. Beschränkungen der Luftfahrt wegen des Festungspanzers sind jetzt gefallen, anstelle des Festungsgouvernements treten aber nun die Militärs der Alliierten. Die Rheinlandkommission verbietet in ihrer Ordonanz Nr. 80 das Überfliegen der besetzten Gebiete mit deutschen Flugapparaten oder mit Flugzeugen, welche mit deutschen Piloten besetzt sind. Eine deutsche Luftverkehrsstation darf in den besetzten Gebieten nicht eingerichtet werden. Zu den Toten des Krieges gehören von den Kölner Militärfliegern u. a. die Pour le mérite-Träger Hauptmann Kleine und der junge Flieger Werner Voß.
Von den Kölner Vorkriegsfliegern starben den Fliegertod: Rodewald, Blumenbach, Ernst Heß, Thornak, Cymera, Krone, Neckels, Leßnearik und Hans Wodtke.
Anm.: Manche der Kölner Flieger sind später wieder bei der Luftwaffe, wie z.B. die Generäle der Flieger Sperrle und Volkmann, ferner Oberst Hantelmann, v. Döring, Hans Jochen Siber, Oberstleutnant v. Borcke, Zech und Steindorf.
Nach Kriegsende besetzen die Engländer den Platz, danach kommen die Flieger der Royal Airforce (RAF) und belegen den Flugplatz.
Die Riesenflugzeug-Ersatzabteilung (REA) wird von der RAF weitergeführt als REA- COLOGNE.
Auch französische Truppen belegen einige Zeit den Flugplatz Köln Butzweilerhof mit ihren Tanks und benutzen ihn als Übungsgelände.
Nach Kriegsende werden ein Teil der Flugplatzanlagen niedergerissen, die übriggebliebenen Gebäude und Hallen werden von den englischen Flieger- und Tankgeschwadern bezogen. Infolgedessen wendet man sich in Deutschland den friedlichen Luftfahrtbestrebungen zu. Oskar Ursinus - später „Rhönvater“ genannt - ruft zum Fliegen ohne Motor auf.
 
1918-11-30 -
1918-12-06
In dieser Zeit finden auf dem Gelände der Zeppelinhalle in Köln-Bickendorf am Ossendorfer Weg Plünderungen statt. In der Halle werden die beiden elektrischen Motoren zur Torbewegung, die beiden Anlasser, die Schalttafeln mit Armaturen, die beiden Positionslampen sowie die gesamte Hallenbeleuchtung gestohlen. Die großen Seitenfenster der Halle sind durch Steinwurf demoliert.
In den Nebenräumen fehlen Türen und Fenster, Elektro-, Heizkörper-, Waschanlagen- und -zubehör sowie Werkbänke und Kleingerät der Feldhallen. Die beiden Seitendepoträume sind vollständig ausgeraubt. Weitere Anlagen wie Dampfheizung, Dunkelkammer, Ölschuppen, Feuerlöschgeräteschuppen, Portierhäuschen, Scheinwerferturm, Kantinenanwesen Bürvenich und Wachtbaracke sowie Umzäunung werden betroffen.
 
1918-12-00 Britische Offiziere lassen sich vor einem zerstörten Mittelteil eines Riesen-Flugzeugs (SSW R.V. R.5/15?) fotografieren. Im Hintergrund stehen die R-Halle und die Halle E.
 
1918-12-00 Zu dieser Zeit wird die große Luftschiffhalle in Spich auf Grund des Versailler Vertrages abmontiert und nach Frankreich gebracht. Wahrscheinlich wurde sie nach Afrika transportiert und dort für Frankreich wieder aufgebaut.
 
1918-12-06 Die englischen Besatzungstruppen ziehen mit ihren Panzern in Köln ein. Bis zum 11. Dezember sind die für das Kölner Stadtgebiet bestimmten Besatzungstruppen eingetroffen.
 
1918-12-07 Alliierte Truppen besetzen den Truppenübungsplatz Wahner Heide. Engländer, Belgier und Franzosen, darunter auch marokkanische Einheiten, liegen abwechselnd in den Unterkünften und benutzen den Platz wieder zum Scharfschießen und zu Gefechtsübungen.
 
1918-12-09 Zum Kommandanten des Flughafens Köln Butzweilerhof wird Oberleutnant Heinz Plagemann von der Riesenflugzeug-Abteilung 500 ernannt, der dann durch Oberleutnant Aschenborn ersetzt wird.
Anm.: nach dem Krieg bei den Engländern?
 
1919-00-00 Die Royal Air Force (RAF) verlegt auf den Flugplatz Köln Butzweilerhof die 120. Squadron mit De Havilland DH. 9a und Sopwith „Buffalo“.
 
1919-00-00 Auf dem Flughafens Köln Butzweilerhof steht vor der Halle E (Schattenwurf) ein von den Siegern erbeutetes Flugzeug, eine Rumpler C VIII. Auf der oberen Tragfläche sind die Balkenkreuzen noch vorhanden, aber an der (rechten) Rumpfseite wurde eine Kokarde und auf dem (rechten) Seitenruder drei Farbstreifen angebracht.
 
1919-00-00 Auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof befinden sich: vor einer Sopwith 7 F.1 Snipe fünf Offiziere der No 70 oder 79? Squadron und eine Sopwith 5 F.1 Delphin der No 79 Squadron. Vor der Maschine Cpt. A.L. Vivian.
 
1919-00-00
Sommer
 
Luftaufnahme vom Flughafen Köln Butzweilerhof von Süden. Vor der Hallen C, D und E zahlreiche Militärmaschinen
1919-00-00 RAF-Flugzeuge fliegen als Zeitungsboten für die englische „The Daily Mail“. Sie fliegen von England über St. Omer, Morvil, Spa als sog. „A“-Flüge, von Spa nach Köln zum Butzweilerhof als „B“-Flüge und von dort nach Köln-Merheim/rrh. Am nächsten Tag fliegen die Maschinen wieder zurück nach England als „C“-Flüge.
 
1919-00-00 Gründung des „Verein Westdeutscher Flieger E. V.“ Sitz Köln. Erster Vorsitzender ist Jakob Möltgen, erster Schriftführer Josef Kramp. Das Organ des Vereins, der „Rheinische Luftverkehr“, wird nach kurzer Zeit durch „DER START“ abgelöst.
 
1919-00-00
Die Engländer legen einen Teil der Flughafenanlagen Butzweilerhof nieder, der Rest dient zur Unterbringung englischer Flugzeug- und Tankgeschwader.
 
1919-01-01 Die Neuseeland-Division der britischen Rheinarmee besetzt den Kölner Brückenkopf.
Anm: Fotos von Köln (6x) Fotos von Leverkusen (3x)
 
1919-01-00 Auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof liegt noch Kriegsschrott: Mittelteil des R-Flugzeugs SSW R.V. R.5/15?. An einer Stelle liegt ein Stapel Albatros-Rümpfe, davor steht eine mit Beschussschäden gezeichnete Pfalz D XII (ohne Tragflächen).
 
1919-01-24 -
1919-09-00
Nach dem Weltkrieg werden auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof (englische Bezeichnung: Bickendorf) folgende Einheiten der Royal Air Force (RAF) stationiert:
18. Staffel mit d’Havilland D.H. 4A Bomber Kz: (?)
Weitere Stationierungen finden auf den Plätzen Merheim, Heumar, Spich und Eil statt.
 
1919-01-24 Die Royal Air Force (RAF) unterhält in den nächsten Jahren mit der 18. Nachrichtenschwadron (No. 18 Squadron) welche in Marquise/Frankreich stationiert ist, einen Post-Liniendienst nach Köln mit Zwischenlandung in Mainsocelle. Es werden d´Havilland dH.4a (einmotorige Doppeldecker) verwendet. Diese Verbindung dient der Beschleunigung des Postdienstes zwischen der Britischen Rheinarmee und dem Mutterland.
 
1919-01-00 Der ehemalige Kriegsluftschiffhafen Spich wird von den Briten vergrößert. Auch wird vorübergehend noch in dem von der Frankfurter Straße und der alten Steinstraße gebildeten Süd-Winkel ein Militärflugplatz angelegt.
 
1919-02-05 Eröffnung der ersten deutschen Luftverkehrsstrecke zwischen Berlin und Weimar. Die Nationalversammlung in Weimar erfordert eine Schnellverbindung zwischen der Regierungszentrale und dem verfassungsgebendem Parlament. Träger des Unternehmens ist die Deutsche Luft-Reederei (DLR), die bereits am ® 1917-12-13 gegründet wurde. Von Berlin nach Weimar, dem Tagungsort der Deutschen Nationalversammlung, fliegen im regelmäßigen Dienst Flugzeuge, die neben Post und Fracht behelfsmäßig auch Personen befördern. Auch der regelmäßige Zeitungstransport wird zunächst mit gecharterten Flugzeugen zur Versorgung der National-Versammlung (wieder) aufgenommen.
Anmerkung.: Im Herbst 1911 fand der erste Zeitungsflug der Welt von Berlin nach Frankfurt a .d. Oder statt. Die Flüge wurden durch den Krieg unterbrochen.
 
1919-02-06 Erste regelmäßige deutsche Luftpostverbindung eröffnet. Weitere Verbindungen folgen. Erster Start einer Maschine der „Deutschen Luft-Reederei“ (DLR) in Berlin. Es werden 40 Briefe und 63 kg Zeitungen in 3 ½ Stunden nach Weimar gebracht.
 
1919-02-11 Riesenflugzeug Fliegerstation ButzweilerhofAustralische Besatzungstruppen finden auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof das Wrack des Riesenflugzeugs Staaken R.XIV, die R.44/17 (5 Maybach-Mb Iva-Motore mit 1225 PS auf 3 Zug- und 2 Druckpropeller/Spannweite 42,2 m), welches am → 1918-07-03 seinen Erstflug machte und im August an die Truppe geliefert wurde. Das Skelett der Staaken R.XIV, R.44/17 hat keine Motore mehr. sowie die Überreste eines Riesenflugzeugs SSW (es könnte sich um die SSW R.V, die R.5/15 (3 Benz Bz.IV-Motore mit 660 PS auf 2 Zugpropeller/Spannweite 34,33 m) handeln -S208/S.190).
Bei dem Wrack handelt es sich nur um den Rumpfteil sowie den Flächenteil, der die Motore und das Fahrwerk umfasst. Auch diese Teile haben keine Bespannung mehr. Die Positionen der Wracks liegen südwestlich der R-Halle.
 
1919-03-01 Der Luftpostliniendienst der Royal Air Force (RAF) -18. Squadron- zur Versorgung ihrer in Deutschland stehenden Rheinarmee zwischen Köln Butzweilerhof und Marquise in Frankreich wird weitergeführt nach Hawkinge bei Folkstone in England. Den ersten Flug von Folkstone nach Köln macht Robbinson („Robby“) auf einer De Havilland DH.9. Ein Schild auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof trägt die Aufschrift: „Central Alarm Post-Aerodrom Defence“.
 
1919-03-14 -
1919-08-04
Die Royal Air Force (RAF) stationiert auf den Flughafen Köln Butzweilerhof (englische Bezeichnung: Bickendorf) die 59. Staffel mit R. E. 8 Aufklärer Kz: „A1“
Weitere Stationierungen finden auf den Plätzen Merheim, Heumar, Spich (S119) und Eil statt.
 
1919-04-05 Die Vereinsleitung des Kölner Clubs für Luftfahrt E. V. (KCfL) (Jülicher Str.30) richtet einen Protest an die Deutsche Nationalversammlung, gegen die von seiten des Reichsverwertungsamtes geplante Verwertung der Militärflugplätze. Die Vereinsleitung ist bestrebt, eine Verwertung der ehemaligen Plätze zugunsten der bestehenden Flugsportvereine herbeizuführen.
 
1919-04-00 Zu der ersten Strecke der „Deutschen Luft-Reederei GmbH“ Berlin - Weimar, die am -02-05 eröffnet wurde, tritt die Strecke Berlin - Hamburg und eine Verbindung von Berlin über Hannover in das westliche Industriegebiet.
 
1919-04-07
Ostermontag
Vertreter der drei großen Kölner Vereinigungen:
Kölner Club für Luftfahrt E. V.,
Cölner Club für Luftsport gegr. 1913 E. V. und
Verein Westdeutscher Flieger E. V. Sitz Köln
gründen in einer Sitzung eine „Kommission für Luftfahrwesen in den Rheinlanden“, unter Vorsitz von Herrn M. J. Stelzmann, vom KCfL. Die Kommission setzt sich zusammen aus Vertretern des Freiballon-, Modell-, Gleit- und Motorflugsports sowie aus Berufsfliegern und Konstrukteuren. Die Geschäftsstelle ist in Köln in der (von) Werthstr. 32. Mit Rücksicht auf die politische Lage (Rheinlandfrage!), sieht sich die Kommission bald gezwungen, ihre Arbeit ruhen zu lassen. Anfang 1919-12-00 findet jedoch bereits die nächste Sitzung statt.
 
1919-05-13 -
1919-08-00
Nach dem Weltkrieg werden auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof (englische Bezeichnung: Bickendorf) folgende Einheiten der Royal Air Force (RAF) stationiert: 84. Staffel mit S. E. 5A Jäger Kz: „P“
 
1919-05-14 Die Royal Air Force (RAF) wagt den ersten Nachtflugpost-Service zwischen Hawkinge und Köln. Das Flugzeug ist eine De Havilland DH 10 der 120. Staffel unter Kapitän Barratt und zwei Besatzungsmitgliedern.
 
1919-05-19 Der am -05-14 aufgenommene Nachtflugpostdienst der Royal Air Force (RAF) mit der 120. Staffel zwischen Hawkinge und Köln wird ab heute regelmäßig durchgeführt.
 
1919-05-00 Der englisch-deutsche Luftpostverkehr, der seit → -03-01 zwischen Folkestone und Köln besteht, hat bis heute schon 2276 Briefsäcke von England nach dem besetzten Rheinland befördert und von dort 886 Briefsäcke nach England.
 
1919-06-28 Das deutsche Reich muss an diesem Tag den Versailler Vertrag unterschreiben. Dieser Vertrag schränkt den Bau von Luftfahrtgerät so sehr ein, dass die Schaffung einer neuen Luftwehr in Deutschland auf lange Sicht unmöglich gemacht wird. Infolge des Friedensvertrages von Versailles muss die Luftschiffhalle in Bickendorf niedergelegt werden. Der Kölner Flughafen Butzweilerhof wird in Verwaltung der interalliierten Militärbehörde übernommen.
 
1919-07-16
Das englische Postfluggebäude (RAF-Nachtflugpost-Service zwischen Hawkinge und Köln mit der 120. Staffel) wird von Hawkinge nach Lympne verlegt.
 
1919-08-00 Erschienen ist die „Deutsche Luftfahrer-Zeitschrift“ Nr.15/16 August 1919. In ihr enthalten ist auf Seite 11 die „Monatsschau über Deutsche Luftfahrt“.
 
1919-08-13 Gründung der „RHELAG“ Rheinische Luftreederei AG, Köln mit 65 000 Mark, die mit Unterstützung des „Verein Westdeutscher Flieger E. V.“ ( ↑ 1900-00-00) einen großzügigen rheinischen Luftverkehr aufbauen soll. Geplant ist ein Bedarfsluftverkehr für Industrie und Handel (sowie Ausbildung, Lichtbilder).
 
1919-08-23 -
1919-05-23
Nachdem bereits im Sommer die Zwischenlandung in Mainsocelle fort fiel, wird der englische Luftpostdienst der in Marquise stationierten 18. Nachrichtensquadron der Royal Air Force (RAF) zwischen Hawkinge und Köln eingestellt. Es wurden mehr als 1000 Flüge durchgeführt.
Hinweis: → 1919-05-00 Ende und 1919-03-01
Anmerkung.: Auf einer Ansichtskarte von Köln steht handgeschrieben: „23-5-1919 occupation Tr............“?*)
 
1919-09-00 Mit Erlaubnis der britischen militärischen Behörde erscheint das Heft Nr. 1 der Illustrierten Monatsschrift für das gesamte Luftfahrwesen „DER START“, herausgegeben als Organ des „Cölner Club für Luftsport gegr.1913 E. V.“. Diese Schrift kostet 1 Mark. Sie wird durch Anzeigen finanziert. Der Verlag (Hermann Schiffer) ist in Köln, Agrippastr.37-39.
 
1919-09-00 In der Versammlung des „Cölner Club für Luftsport gegr. 1913 E. V.“ bespricht Heinz Schiffer die Ziele und den Zweck des Vereins, die Zukunft der Fliegerei in Bezug auf den Verein sowie die Wichtigkeit des Modellflugwesens. Er weist darauf hin, dass Köln im Gegensatz zu den anderen Vereinen in der Gleitfliegerei bisher wenig tätig gewesen sei. Es wird beschlossen, zwei neue Flugzeuge zu beschaffen und alsbald mit den massgebenden Stellen wegen der Errichtung eines Gleitfluggeländes in Verbindung zu treten. Es finden weiterhin noch Besprechungen betr. der geplanten Flugzeugmodellausstellung in Köln statt.
 
1919-09-14 Der „Verein Westdeutscher Flieger E. V. Sitz Köln“ (V. W. FL.) (→ -08-13) hält seine Monatsversammlung ab. Nach einer Einleitung des ersten Vorsitzenden, Herrn Möltgen, erstattet der erste Schriftführer, Herr Kramp, einen ausführlichen Bericht über die Ortsgruppe des Vereins. Die Ortsgruppe Aachen hat wegen der dortigen (politischen) Lage erhebliche Schwierigkeiten (u. a. keine
Versammlungsmöglichkeiten) und ist aufgelöst worden. An ihre Stelle ist eine Bezirksstelle getreten. Die Mitglieder in Aachen sind von nun an unmittelbare Mitglieder des Hauptvereins Köln. An diesem Tag wird die Ortsgruppe Koblenz gegründet. Im Anschluss an diese Berichte führt Herr Möltgen aus, dass das bisherige Organ des Vereins, der „Rheinische Luftverkehr“, wegen technischer Schwierigkeiten nicht mehr erscheinen wird. An seine Stelle tritt als offizielles Organ der „Der Start“, in dem von nun an alle Vereinsnachrichten veröffentlicht werden. Auf einige Anfragen betr. die bisher ungeklärte Stellung des Vereins zu der neugegründeten „Rheinischen Luftreederei“ erwidern die Herren Kramp und Engels, dass es dem Verein nicht gelang und auch verständlicherweise nicht gelingen konnte, einen großzügigen rheinischen Luftverkehr ins Leben zu rufen. Die Luftreederei wurde daher als A.-G. gegründet, welche sich vollständig vom Verein getrennt habe. Selbstverständlich wird der V. W. FL. auch weiterhin bemüht sein, sich Flugzeuge zu beschaffen, um die Möglichkeit zu haben, selbstständig sportlich zu fliegen. Dazu gehört natürlich außer Idialismus Geld, Geld Geld ….Sobald ein rheinischer Luftverkehr sich entwickelt, wird der Verein an die Luftreederei herantreten um mit ihr wegen
Gestellung von fliegendem und werktätigem Personal zu verhandeln. Die Verhandlungen werden für den Verein einen günstigen Verlauf nehmen, da er in der Lage ist, gute und bewährte Kräfte zu stellen. Mit dem Hinweis auf die nächste Monatsversammlung, die als ausserordentliche Hauptversammlung am → -10-12 im Vereinslokal „Glocke“ stattfindet, wird die Erwartung ausgesprochen, dass die Mitglieder in Zukunft die Versammlungen etwas zahlreicher besuchen als bisher und sich einige bereit finden, kleinere Vorträge zu halten. Herr Carl Engels scheidet aus dem Vorstand als Leiter der technischen Abteilung aus.
 
1919-09-16 Der „Cölner Club für Luftsport gegr. 1913 E. V.“ beginnt mit neuen einmonatigen Kursen: An Dienstagabenden werden an Hand von Schnittmodellen Flugmotoren, deren Konstruktionen sowie Schäden, Ursachen und Behebung durch Fachleute besprochen. An Freitagabenden finden Vorträge über Flugzeugtypen sowie Modellbau statt. Neueingelegt werden Besprechnungen und Anleitungen über die drahtlose Telegraphie. Die Kurse werden gut angenommen.
 
1919-09-30 Erste Versammlung des neugegründeten „Flugsportverein Bonn“, der seine Geschäftsstelle in Bonn in der Koblenzer Str. 74 bei Schriftführer H. Niesen hat.
 
1919-10-01 Das neue Reichsverkehrsministerium in Berlin mit dem (angegliederten) neugegründeten Reichsamt für Luft- und Kraftfahrwesen nimmt seine Tätigkeit auf. An der Spitze dieser letzteren staatlichen Behörde steht der Unterstaatssekretär August Euler (Flugzeugführerschein Nr.1).
 
1919-10-00 Die im 1919-09-00 erstmalig erschienene Illustrierte Monatsschrift für das gesamte Luftfahrwesen „DER START“ erscheint mit dem stark erweiterten Heft Nr. 2 /Oktober. Sie bezeichnet sich jetzt als „Organ“:
Des Cölner Clubs für Luftsport gegr.1913, E. V., Köln (und)
Des Vereins Westdeutscher Flieger E. V., Sitz Köln.
Der Verlag und die Redaktion ist jetzt in Köln, Gilbachstr. 28.
„DER START“ ist das Nachfolgeorgan des wegen technischer Schwierigkeiten nicht mehr erscheinenden Organs „Rheinische Luftverkehr“ des Vereins Westdeutscher Flieger E. V.

In der Ausgabe Nr. 2 inserieren:
Die Fa. Winands & Co., Köln Gilbachstr. 28 und “empfiehlt Cellon-Scheiben für Flugzeuge, Luftschiffe und Automobile.“ Die Flugzeugwerke REX Flugzeugwerft und Motorenfabrik Köln-Ossendorf Frohnhoferstrasse 103-107.
 
1919-10-12 Der Verein Westdeutscher Flieger E. V. Sitz Köln hält eine Versammlung in Form einer außerordentlichen Hauptversammlung im Vereinslokal in der „Glocke“ ab. Vertreten sind die Bezirksstelle Aachen, die Ortsgruppe Düsseldorf sowie die neugegründete Ortsgruppe Koblenz. Der Vorsitzende Jakob Möltgen eröffnet die Versammlung. Nach einleitenden Worten des Herrn Kramp erstatten die einzelnen Vertreter Bericht über die Tätigkeit in ihren Bezirken. Die nächste außerordentliche Hauptversammlung findet am Sonntag, den 16. November vormittags 10.30 Uhr, im Vereinslokal in der Glocke statt.
 
1919-10-18 Herr Ingenieur Ferdinand Flindt vom Cölner Club für Flugsport gegr. 1913 E. V. hält einen interessanten Vortrag über „Benz-Flugmotore“, der besonders für Jungflieger leicht verständlich war. Er hebt auch die anerkennungswerten Leistungen der Deutschen Flugmotorenindustrie hervor, die es möglich machen, in einen Luftverkehr einzutreten.
 
1919-10-24 Der Cölner Club für Flugsport gegr. 1913 E. V. beginnt mit seinem zweiten Kursus mit einer großen Teilnehmerschaft.
 
1919-11-02 Es wird beschlossen, die dem „Kölner Club für Luftfahrt“ (KCfL) angegliederte Jugendabteilung in eine Fliegervorschule umzubilden, die den Freunden des Sportflugwesens, unter Vorführung von Modellen, Motorenschnitteilen, Lichtbildern u. ä., kostenlos Unterricht erteilen soll.
 
1919-11-00 Es erscheint Heft Nr. 3 November der Illustrierten Monatsschrift für das gesamte Luftfahrwesen „DER START“.
Auf Seiten 45 und 46 unter der Rublik „Vereinswesen..“ wird berichtet:
Kölner Club für Luftfahrt E. V. Geschäftsst.: Köln, Stollwerkhaus, Zimmer 226.
Infolge des Krieges hat der Kölner Club für Luftfahrt seine sportliche Tätigkeit, insbesondere die Ballonfahrten, einstellen müssen. Nachdem nun mit Ratifizierung des Friedensvertrages eine Klärung der Lage eingetreten ist, will auch der Club seine Tätigkeit nach Möglichkeit wieder aufnehmen. Es wird voraussichtlich im November eine außerordentliche Mitgliederversammlung stattfinden, wozu der genaue Termin sowie die Tagesordnung von der Geschäftsstelle noch bekannt gegeben werden. Die Führerversammlungen finden jetzt im Clubhaus des Cölner Automobil-Club am Heumarkt statt.
Cölner Club für Flugsport gegr. 1913 E. V.
Der Verein hat mit seinem zweiten Kursus am → -10-24 begonnen.
Am → -10-18 hielt Herr Ingenieur Ferdinand Flindt einen Vortrag.
Das neue Gleitflugzeug des Herrn Krämer ist fertiggestellt. Der Verein verhandelt zurzeit wegen eines Gleitfluggeländes.
Verein Westdeutscher Flieger E. V. Sitz Köln
Außerordentliche Hauptversammlung am → -10-12.
 
1919-12-00 Die „Kommission für Luftfahrwesen in den Rheinlanden“ nimmt mit einer Sitzung ihre Tätigkeit wieder auf.
 
                                         
Keine Haftung für unvollständige oder fehlerhafte Informationen.
Quellenangaben können gerne bei mir erfragt werden.
     
                               
Diese Suntrop-Chronik ist Eigentum von Werner Müller.
Eine Kopie, auch auszugsweise, ist ausdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung erlaubt.
 

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