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     Fliegerhorst Ostheim im 2. Weltkrieg
  
 
Nach Kriegsausbruch werden auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim umfangreiche Tarn- und Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.
Am 1. September 1939 lag die 11./(N)/L.G.2 mit neun Messerschmitt Bf 109D unter Oberleutnant Bacsilla in Ostheim. Die dem Luftgau-Kommando VI Münster/W. unterstellte Einheit gehörte zu den Luftverteidigungskräften des Luftflottenkommandos 2 Braunschweig unter General der Flieger Hellmuth Felmy - Vater des späteren Schauspielers Hansjörg Felmy.

Luftangriff auf Köln Leuchtspurmunition und FlakscheinwerferAm 4. September 1939 zwischen 15:30 – 16:10 Uhr war es soweit: Erster Fliegeralarm in Köln!
Die Flak schoss in den blauen Sommerhimmel. Es handelte sich jedoch um kein feindliches Flugzeug, sondern um eine Messerschmitt Bf 109E des JG 26 „Schlageter“ mit dem Gruppenkommandeur Hauptmann Gotthardt Handrick am Steuer. Dabei handelte es sich kaum um eine Panne. Eher ist anzunehmen, dass die Führung die etwas phlegmatischen Kölner zur Durchführung der vorgeschriebenen Luftschutzmaßnahmen bringen wollte; denn die Wirkung nach diesem Fliegeralarm setzte prompt ein: Sandsäcke, Wassereimer, Feuerpatschen wurden in großer Aufregung im Haus an die vorgeschriebenen Plätze gebracht, Kellerfenster verbarrikadiert und die letzten Dachbodenecken leergeräumt.
 
Tarnung der Gebäude auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim     Tarnung der Gebäude auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim
Tarnung der Gebäude auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim durch natürlichen Bewuchs.
 
  
  
 
Anfang 1939 wurde eine 4. Staffel (später 10.) als neue Einheit des I./Jagdgeschwaders JG 26 „Schlageter“ aufgestellt. Es handelte sich um eine behelfsmäßige Nachtjagdstaffel unter Führung von Oberleutnant Johannes Steinhoff, deren Aufgabe das Sperre-Fliegen entlang des Rheins in der Abend- und Morgendämmerung war. Dies hatte jedoch keinerlei Erfolg. Die Einheit, ausgerüstet mit Arado Ar 68 und später mit Messerschmitt Bf 109C, wurde deshalb im Winter 1939/40 wieder aufgelöst.


Am 3. Oktober 1939 wurde der bekannte Hauptmann d. R. Hans von Schiller Horstkommandant auf dem Fliegerhorst. Diese Neubesetzung erfolgt im Zusammenhang mit dem geplanten, strenggeheimen Unternehmen der „Sturmgruppe Koch“ gegen das belgische Fort Eben-Emael und die Maasbrücken am 10. Mai 1940. Auch die Stelle des Horstkommandanten auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof wird neu besetzt. Die neuen Kommandanten sollen besonders vertrauenswürdig sein und wurden in die Aufgaben der „Sturmabteilung Koch“ („SA Koch“) für das Unternehmen Eben Emael eingewiesen. 

FallschirmjägerabzeichenAm 9. Januar 1940 begann die praktische Durchführung des Westfeldzuges gegen Belgien, die Niederlande und Frankreich. Auf den beiden Kölner Flugplätzen trafen zerlegte Lastensegler für das strenggeheime Unternehmen der „Sturmabteilung Koch“ gegen das belgische Fort Eben Emael ein. Dieses Unternehmen ist im Kapitel „Der Angriff auf das Belgische Fort Eben Emael“ genau beschrieben. Deshalb werden hier nur noch einmal die wichtigsten Punkte aufgeführt. Die Lastensegler vom Typ Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug, DFS 230, werden von Hildesheim in drei Kolonnen (mit 60 Lkw) auf dem Landweg in Möbelwagen (Rümpfe) und in mit Planen abgedeckte Wagen (Tragflächen) befördert.
Die bereits zu dieser Zeit - also Wochen vor dem Westfeldzug - in Ostheim eingetroffenen Lastensegler DFS 230 kamen, in Kisten verpackt, in Güterwagen auf dem Güterbahnhof Kalk Nord an. Diese Güterwagen wurden mit einem Culemeyer-Fahrzeug (Straßenroller) der Deutschen Reichsbahn zum Fliegerhorst transportiert. Wegen der teilweisen sehr engen Olpener Straße waren  die Fahrten des Tiefladers mit den darauf stehenden Güterwagen recht schwierig. Herr Weiß, der Zivilangestellte, begleitet diese Transporte.

Halle 1 des alten Flughafen Butzweilerhof
Halle 1 des alten Flughafen Butzweilerhof



Auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof wurden elf Lastensegler und in Köln-Ostheim neunzehn Lastensegler entladen. Unter strengster Abschirmung wurden die Lastwagen entladen, von Fallschirmjäger-Vorkommandos in die mit Stacheldraht und elektrischen Zäunen gesicherten Hallen verbracht und dort sofort aufgebaut. Auf dem Butzweilerhof geschah dies in der (noch halben) Halle I (Tarnbezeichnung „Silberfuchsfarm“) auf dem alten Flughafengelände. In dieses Gelände hat sogar das Personal der Flughafenkommandantur kein Zutritt; man sah nur die vielen Wachsoldaten, die um die Halle patrouillierten.


DSF 230 Lastensegler Fliegerhorst Köln-Ostheim Unternehmen Eben Emael

















Obwohl die Sicherheitsbestimmungen, vor allem in Hinblick auf das geplante, strenggeheime Fallschirmjäger-Landeunternehmen gegen die Objekte in Belgien sehr drakonisch waren, fotografiert Herr Weiß, der Zivilangestellter in der Warenannahme und im Warenversand des Fliegerhorstes Köln Ostheim, im Frühjahr 1940 heimlich einen Lastensegler DFS 230 auf dem Platz. Hätte man ihn erwischt, hätte er extrem Konsequenzen fürchten müssen. 




Hoher Besuch auf dem Fliegerhorst, am 28. Februar 1940 landete der Oberbefehlshaber der Deutschen Luftwaffe, Generalfeldmarschall Hermann Göring, mit der Junkers Ju/3m „Manfred von Richthofen II“ auf dem Fliegerhorst in Köln-Ostheim.
(Görings Maschine ist die Junkers Ju 52/3m ge, Werknr. 4066, mit dem Stammkennzeichen GC+AE der Flugbereitschaft des Reichsluftfahrtministerium.) In Görings Begleitung befand sich die gesamte Führungsspitze der im kommenden Westfeldzug eingesetzten Luftwaffen-Verbände. Die Gruppe inspizierte die Einsatz-Verbände der Luftwaffe im Westen, die sich bereits in der Vorbereitungsphase für den am 10. Mai 1940 beginnenden Westfeldzug (Belgien, Holland, Frankreich) befand. Die Gruppe wurde vom Gruppenkommandeur der I./JG 26 „Schlageter“, Major Gotthardt Handrick, begrüßt.
Sie bestand aus:
- Generaloberst Erhard Milch, Görings Vertreter,
- General der Flieger Albert Kesselring, Befehlshaber der Luftflotte 1,
- Generalleutnant Wolfram Freiherr von Richthofen, Befehlshaber des  VIII. Fliegerkorps (Nahkampfkorps),
- Generalmajor Kurt Student, Kommandeur der 7. Fliegerdivision (Fallschirmjäger) und
- General der Flieger Karl Heinrich Bodenschatz, Vertreter der Luftwaffe im FHQu.
 
Die Junkers Ju 52/3m Kennzeichen GC+AE auf dem Rollfeld des Fliegerhorst.
Zur Begrüßung der Leitungsspitze der Luftwaffe sind alle Soldaten des Fliegerhorst angetreten. Im Hintergurnd die Häuser des Ortsteils Köln-Brück.


   
Göring fährt die Front der angetretenen Soldaten und Zivilisten ab.
GF Göring geht mit seinem Stab zur Flugzeughalle um dort die Front der angetretenen Soldaten abzuschreiten.  







Göring schreitet mit Generalleutnant Wolfram v. Richthofen und dem Gruppenkommandeur des Stukageschwaders (St.G.) 2, Major Dinort, die Ehrenformation dieser Einheit vor einer der getarnten Halle ab.

Ende April 1940 wurden auf den Plätzen um Köln eine Vielzahl von Kampf-, Sturzkampf- und Transportfliegerstaffeln zusammen gezogen. Dazu gehörte auch die Autobahn Merheim rrh. und ein Wiesengelände im Kölner Süden das mit Ju 87 und Bf 109E belegt war. Weitere Behelfsstartplätze waren: diverse Wiesen im Grüngürtel, die Merheimer Heide und die Autobahn Oberhausen - Frankfurt/M. 
Die hier gezeigten Fotos wurden vom Gebäude der Flugleitung des Fliegerhorst gemacht und zeigen den Flugbetrieb mit den unterschiedlichen Flugzeugmustern auf dem Rollfeld.  
 
Dornier Do 17 vor der Halle 
Junkers Ju 52 auf dem Rollfeld 
 
   
Blick vom Kontrollturm auf das Vorfeld.
Junkers Ju 87 Stuka
  
Auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim wurde eine besondere Lackierwerkstatt eingerichtet, in der Jagd- und Kampfflugzeuge nach den jüngst erlassenen neuen Tarnvorschriften umgespritzt wurden. Dazu wurden ortsansässige Maler einberufen und dienstverpflichtet wie z.B. der Zündorfer Malermeister Wilhelm Schindler.
 
Rakentenbomben
Raketenbomben vom Typ "Fritz X"
Die Junkers Ju 87B der I./StG 2 „Immelmann“ übten auch Start und Landung auf der unmittelbar am Fliegerhorst Köln-Ostheim vorbeiführenden Autobahn. Außerdem wurden von dieser Gruppe auf dem Truppenübungsplatz Wahn Raketenbomben ausprobiert. Diese Bomben wurde in 1000m Höhe ausgelöst. Der Raketenantrieb zündete in einem entsprechenden Sicherheitsabstand und verlieh der Bombe unter infernalischem Geheul eine so große Geschwindigkeit, womit sie die Durchschlagskraft und Wirkung einer 36-cm-Schiffsgranate erreicht. Wahrscheinlich handelte es sich um die ferngelenkten Bomben vom Typ "Fritz X".

Auch über dem Waldgebiet des Königsforsts zwischen Lützerather Straße und Schiefer Hauweg in Höhe der Erker Mühle übten „Stukas“ Junkers Ju 87B Sturzangriffe des StG 2 „Immelmann“ (Stab, I. und III. Gruppe). Das Gelände war nicht abgesperrt, so dass Jugendliche, die mit ihren Fahrrädern unterwegs waren, in unmittelbarer Nähe die Übungsbomben einschlagen sahen. Die „Stukas“ zogen dicht über ihre Köpfe hinweg.

Im Mai 1940 waren u. a. die folgenden Einheiten in Köln-Ostheim:
- Stab/StG 2 mit 3 Ju 87B Major Oskar Dinort
- Stabsstaffel mit 6 Do 17M Oberleutnant Metz
- I./StG 2 mit 40 Ju 87B Hauptmann Hitschhold
Sanitätsflugzeug Junkers Ju 52 D-TMBT Köln Ostheim
Die Sanitäts-Junkers Ju 52 mit der Kennung D-TMBT wurde im Mai auf einem der Abstellplätze in der Nähe des Fliegerhorst Ostheim fotografiert.
- I./StG 76 mit 39 Ju 87B Hauptmann Sigel  
 
Junkers Ju 87 B
Junkers Ju 87 B













Die vorgenannten Einheiten unterstanden dem VIII. Fliegerkorps unter Generalmajor Wolfram Freiherr v. Richthofen, der sein Quartier in Schloß Dyck/Grevenbroich hatte. Das VIII. Fliegerkorps unterstand dem Luftflottenkommando 2 Münster unter General der Flieger Albert Kesselring.   Am 11. Mai 1940 traf vermutlich die II. Gruppe/KG 1 mit ihren He 111 auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim trifft ein.    
 
In den ersten Tagen des Westfeldzugs herrscht reger Betrieb in Köln-Ostheim. Von hier aus flogen Verbände Angriffe in Frankreich und Belgien und von jedem Einsatz kehrten Stukas und Bomber mit Schäden oder Defekten zurück, die sofort behoben werden mussten. Nach wenigen Tagen wurden die Stuka-Verbände westwärts verlegt. Die I./StG 2 „Immelmann“ verlegte vom Fliegerhorst Köln-Ostheim auf den Feldflugplatz Golzheim. Von dort flogen sie Angriffe auf die sich noch verteidigenden Forts von Lüttich. Es wurden einige Raketenbomben abgeworfen, danach Flammbomben.  

Meldung vor der Hauptwache des Fliegerhorst Ostheim.
Heute ein Kiosk.
Einmarsch der Luftandetruppen nach de erfolgreichen Einsatz gegen das belgische Fort Eben Emael.


 
Am 12. Mai 1940 zogen die von ihrem Einsatz auf Fort Eben-Emael und die drei Albert-Kanal-Brücken zurückkehrenden Fallschirmjäger der „Sturmabteilung Koch“ auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim ein. Die Abteilung hatte 22 Tote und 26 Verwundete.   


Ein typischer Tag im Leben eines Transportfliegers:
Donnerstag 23.Mai 1940 Auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim, landet von Dortmund kommend, eine Junkers Ju 52, Kz: 1Z+HR, der II./(7.) KGzbV
1. Flugzeugführer ist Unteroffizier Lankenau. Das Flugzeug wurde mit 8,8 cm Flakgranaten für den zu dieser Zeit noch vorgeschobenen Flugplatz Cambrai in Frankreich beladen. Die Flakbatterien dort benötigten die Munition für den Erdkampf mit englischen Panzern bei Arras. Auf dem Rückflug nach Köln wurden Verwundete und ein gefangener englischer Offizier mitgenommen. Anschließend wurde ein zweiter Einsatz nach Cambrai geflogen. Beim Rückflug nach Köln wurden zehn verwundete Infanteristen befördert. Ankunft gegen 22:00 Uhr.
Absturz einer Heinkel He 111 im Fliegerhorst Köln-Ostheim am 5. Juni 1940Am 16 Mai 1940 wurden bei einem Luftangriff der Royal Air Force (RAF) auf Köln zwischen 0:20 – 2:30 Uhr, 22 Sprengbomben abgeworfen, wobei auch der Fliegerhorst Köln-Ostheim getroffen wurde.


Auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim trafen am 28. Mai 1940, von Plantlünne kommend, die III./KG 54 mit ihren Heinkel He 111P ein. Auch der Geschwaderstab des KG 54 trifft an diesem Tag von Munster-Handorf kommend hier ein. Trotz Schlechtwetter werden weiterhin Einsätze auf Dünkirchen und Schiffe im Kanal geflogen. Diese Einsätze dauern bis 5. Juni 1940.    


  
Am 5. Juni 1940 stürzte eine Heinkel He 111 in Köln-Ostheim ab: Dazu gab es zwei Absturzversionen.
Version 1) Dem mit 200Litern-Fässern Benzin beladene Flugzeug misslingt vermutlich infolge Überladung der Start. Die Maschine stürzte mit ausgefahrenem Fahrwerk in die Fliegerhorst-Werft.
Version 2) lautet: Eine He 111 ist nach Reparatur mit fünf Mann Besatzung und einem zivilen Prüfmeister zum Werkstattflug gestartet. Offensichtlich gibt es technische Probleme, denn unmittelbar nach dem Start flog die Maschine eine Landekurve, aber viel zu eng und zu niedrig, so dass sie beim Anflug mit einer Tragfläche das Dach der Werfthalle zerfetzt und das leichte Flakgeschütz vom Hallenturm fegt. Unmittelbar danach schlug das Flugzeug auf dem Boden auf. Das herbeigeeilte Personal konnte nur einen Mann der Besatzung lebend bergen.
Die auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim stationierten Bomber-verbände verlegten am 4. Juni 1940 weiter westwärts an die Front in Frankreich und an den Ärmelkanal. Die III./KG 54 verlegte mit ihren He 111 von Köln-Ostheim auf Absprungplätze in Frankreich nach Lille, Mervile, Amiens und Norrent-Fontes. Nun wurde es auf dem Fliegerhorst ruhig. Nur vereinzelte Piloten, die ihre Feldflugplätze nicht finden konnten, benutzen den Platz als Notlandeplatz. Bis ca. September 1941 lagen in Köln-Ostheim kein fliegender Einsatzverband mehr. Hier bestand nur noch die Fliegerhorstkommandantur sowie das Flughafenbereichskommando 4/VI. Die Aufgaben hatten sich vermindert, denn außer Köln Butzweilerhof(E 11/VI), Bonn-Hangelar(E 23/VI), Düsseldorf(E ?), Krefeld ((E ?) und Bönninghardt (E ?) wies keiner der Friedens- oder E-Häfen noch nennenswerten Flugbetrieb auf. Somit wurde auch die Werft aufgelöst und durch eine Flughafenbetriebskompanie (FBK) ersetzt






Messerschmitt Me 110Am 1. Juli 1940 wurde die Erprobungsgruppe (EKG) 210 aufgestellt und ab 24. April 1941 in I./SKG 210 umbenannt (SKG=Schnellkampfgeschwader). Ihr Gruppenkommandeur war Hauptmann Walter Rubensdörffer.
Die Einheit erhielt das Verbandskennzeichen: S9 + ..
die 1.Staffel S9+.H,  die 2.Staffel S9+.K,  die 3.Staffel S9+.L.
Die 1.Staffel war die ehem.1./ZG 1, die 2.Staffel entstammt der 3./StG 77 und die 3.Staffel war die ehem.4./JG 186. Ausgerüstet waren die 1. und 2.Staffel mit der Messerschmitt Bf 110D, die 3.Staffel flog die Messerschmitt Bf 109E-4. Aufgabe der Gruppe war die Erprobung neuartiger Bombenabwurfgeräte.

Die Piloten der 2.Staffel, die bisher den „Stuka“ Junkers Ju 87 geflogen haben, schulten im Sommer jetzt in Köln auf die Messerschmitt Bf 110D um. Der Kölner Pilot Unteroffizier Balthasar Aretz, der vor einigen Tagen aus Jesau (Erg.Gr./StG 77) nach Köln gekommen war, absolviert am 7. Juli 1940 seine ersten Flüge auf dem zweimotorigen „Zerstörer“, der Bf 110D. Bei seinem Flug über Köln, in der Zeit zwischen 12.28h und 12.50h (Flugbuch-Nr.645), macht er aus dem rechten Schiebefenster seiner Kabine mit seiner (privaten) Kamera zwei Fotos von Dom und Hauptbahnhof. Aretz befand sich bei diesem Flug alleine in der Maschine. Zum Fotografieren benötigt er beide Hände; den Knüppel hielt er mit den Knien fest.
  
Nach der verlorenen „Luftschlacht um England“ kam das JG 26 „Schlageter“ im Herbst 1940 noch einmal zur Erholung und Auffrischung für zweieinhalb Monate nach Köln-Ostheim und Bonn-Hangelar.      
 
Die Fernschreibstelle im Kommandanturgebäude des Fliegerhorsts Köln-Ostheim war Anfang 1941 vorwiegend von Luftwaffenhelferinnen besetzt. Die Luftwaffenhelferinnen absolvierten den Dienst in der Fernschreibstelle. Die Luftwaffenhelferinnen trugen keine Uniformen, sondern Zivilkleidung. Lediglich bei einem dreimonatigen Lehrgang wurden Uniformen angezogen. Bei Fliegeralarm wurden alle Luftwaffenhelferinnen sofort mit Lkw’s vom Fliegerhorst nach Moitzfeld gebracht. Nach dem Alarm erfolgte der Rücktransport. Während dieser Zeit übernahmen Soldaten den Dienst in der Fernschreibstelle und der Fernsprechzentrale.
   
Im April 1941 wurden die bis dahin in Personalunion geleiteten Dienststellen Fliegerhorstkommandantur und Flughafenbereichskommando 4/VI Köln-Ostheim geteilt; neuer Kommandeur des Flughafenbereichs wurde Oberstleutnant Heinrich Hawlitschka; Major Dr. Paul Stock blieb Fliegerhorstkommandant.    
Der Fliegerhorstkommandant des Fliegerhorsts Köln-Ostheim, Major Paul Stock, wurde von der Stadt Köln dringend für die Neuorganisation der Straßenbahnbetriebe nach den schweren Zerstörungen angefordert und bis zum 14.11.1941 beurlaubt. In dieser Zeit vertrat ihn Oberstleutnant Hans von Schiller vom Fliegerhorst Köln Butzweilerhof.

Die Deutsche Luftwaffe richtete im Kampf gegen die zunehmenden englischen Nachtangriffe in Deutschland die sogenannten kombinierten Jagdgebiete ein. Dazu wurden im Frühjahr 1941 der Großraum Köln als Nachtjagdgebiet „Kolibri“ organisiert. Dazu gehörte der Raum zwischen Dormagen - Leverkusen - Bergisch-Gladbach - Bonn-Hürth. Auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim wird deshalb die „Versuchsnachtjagdstaffel 109 Ostheim“ aufgestellt, die mit Bf 109E-3 versuchte, die feindlichen Bomber abzufangen.    

Erkennungsmarke Fliegerhorstkompanie Köln OstheimNachdem die Staffeln an die Front verlegt waren, waren 1941 in Köln-Ostheim nur noch die Flughafenbetriebskompanie, die Fliegerhorstkompanie, Teile der Luftnachrichtentruppe und das Luftdienstkommando, das nach wie vor Zieldarstellung für die Flakbatterien in der Umgebung flog. Diese Zieldarstellungsstaffel war zu dieser Zeit mit vier russischen Bomber vom Typ SB-2 ausgerüstet. Diese russischen Flugzeuge trugen deutsche Kennzeichen. Eine der Maschinen hatte die Kennnummer TD+FB.
Zu dieser Zeit war der Fliegerhorst Köln-Ostheim für die Luftwaffe praktisch nutzlos. Er lag für die Einsätze gegen England zu weit ostwärts. Aber auch als Ausbildungsplatz für junge Flugzeugführer war er ungeeignet, weil er im Bereich der RAF lag. Somit wären die unerfahrenen Flugschüler schnell durch alliierte Jäger abgeschossen worden. Die Nachtjäger lagen bei ihrem Kampf gegen englische Nachtbomber in Nordfrankreich, Belgien, den Niederlanden und Norddeutschland. Somit war der Platz erst einmal für den Flugbetrieb uninteressant.  

Am 8. August 1941 kam es zu einem Angriff der Royal AirForce (RAF) auf Köln. Die Nachtjäger Messerschmitt Bf 109E-3 von der „Versuchsnachtjagdstaffel 109 Ostheim“ starteten zur Abwehr ohne allerdings Abschüsse erzielt zu haben. Die „Versuchsnachtjagdstaffel 109 Ostheim“ wurde wieder aufgelöst, mit zweimotorigen Messerschmitt Bf 110 ausgerüstet und dem NJG 1 in Venlo eingegliedert.  

Kurz vor Weihnachten am 23. Dezember 1941 wurde Oberstleutnant Heinrich Hawlitschka wird als Kommandeur des Flughafenbereichs 10/XI Köln-Ostheim nach Charkow (Russland) versetzt. Major Dr. Paul Stock übernahm daraufhin auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim wieder die Führung der beiden Dienststellen Fliegerhorstkommandantur und Flughafenbereichskommando 4/VI.

Focke Wulf Fw 189Schüler der 8. Klasse der Volksschule Auguststraße in Köln-Nippes unter der Leitung des Rektors Hans Höhner besuchten im Mai 1942 den Fliegerhorst Köln-Ostheim. Da sich Deutschland im Krieg befand und jederzeit mit Luftalarm gerechnet werden musste, war die Führung war nur kurz: von der Wache aus links vorbei an der Flugleitung und dann ein Stück auf den Rand des Flugfelds. Die Schüler erinnerten sich Jahre später an die sonderbar aussehenden Flugzeuge auf einem nördlichen Teil des Platzes. Wie erklärt wird, handelt es sich um Attrappen für einen Scheinflugplatz. Den Schülern wurde eine Focke-Wulf Fw 189 vorgeflogen wie sie von Aufklärungsgeschwadern benutzt wurden. Das dieser kurze Besuch zu dieser Zeit genehmigt wurde, ist auf Grund der großen Spionagegefahr sehr erstaunlich.


In der Zeit, in der in Ostheim ein verhältnismäßig ruhiger Dienstbetrieb statt fand, tobte von August 1942 bis 31. Januar 1943 die Schlacht um Stalingrad mit unzähligen Toten und Verletzten. Die Stadt wurde fast ganz zerstört. Auf deutscher Seite diente der Stabsarzt Ottmar Köhler. Nach der Kapitulation der Deutschen Truppen wurde er gefangen genommen und nach einem Schauprozess, in dem ihm Verunglimpfung der Oktoberrevolution zur Last gelegt wurde, zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. In dieser Zeit half er mit primitivsten Mitteln seinen Mitgefangenen. Dazu gehört die Amputation mit Säge sowie Kopfoperationen mit Hammer und Meißel. Deswegen erhielt er von seinen Mitgefangenen auch den Namen "Engel von Stalingrad". Nach fünf Monaten konnte er diese Zwangsarbeit in einem russischen Krankenhaus ableisten. Nachdem er 1954 entlassen wurde, empfing ihn der Bundeskanzler Konrad Adenauer bei der Ankunft in Köln.

Ottmar Köhler - der Arzt von StalingradDie Arbeit dieses Arztes wurde von Heinz Konsalik in seinem Roman "Der Arzt von Stalingrad" erzählt. 1958 wurde dieser Roman mit O. E. Hasse in der Titelrolle und Mario Adorf als Sanitäter verfilmt. Ottmar Kohler konnte sich aber nie mit diesem Ruhm anfreunden, weil auch andere Ärzte unvorstellbares geleistet haben um ihren Mitgefangenen zu helfen.
Bitte lesen Sie dazu auch diesen Artikel im Deutschen Ärzteblatt:
"Themen der Zeit: Der Arzt von Stalingrad: Projektionsfläche für die Suche nach dem guten Deutschen "
Somit wurde die Hauptperson des Buchs und des Films als Dr. Böhmer benannt.

Dr. Ottmar Köhler arbeitete von 1954 bis 1957 als Oberarzt in der Krankenanstalt Merheim, dem ehemaligen Fliegerhorst Ostheim. In Gummersbach, seinem Geburtsort, wurde eine Straße nach Ottmar Köhler benannt. Ihm wurde das Verdienstkreuz des Bundesverdienstordens, die Paracelsus-Medaille und die Hartmann-Thieding-Plakette des Hartmannbundes verliehen.  


Auf dem Fliegerhorst Ostheim wurden 1942 eine Umschulungs-Lehrwerkstätten für Flugzeugmechaniker neu eingerichtet und durch den Kommandierenden General des Luftgaues VI, General August Schmidt, eingeweiht. Außerdem wurde eine Frontschleuse nach Ostheim verlegt. Das heißt, dass hier fabrikneue Jagdflugzeuge vom Typ Messerschmitt Bf 109 und Focke-Wulf Fw 190 für ihren endgültigen Einsatz mit Waffen und Funkgeräten ausgestattet und von Piloten der „Jägerzuführungsstaffel Ostheim“ zu den Frontverbänden überführt wurden. Die Auflösung dieser Einheit erfolgte am 20. August 1944. Der Fliegerhorst Köln-Ostheim wurde zu dieser Zeit auch zum „Nachtjagdeinfallhorst“. Das heißt, das hier den Nachtjägern in Luftnot eine sichere Landung ermöglicht wurde. Dazu wurde, nach dem Hilferuf des Piloten, im Norden für kurze Zeit ein Scheinwerfer eingeschaltet.

Die deutsche und europäische Kunstflugmeisterin Liesel Bach, die beim Überführungsgeschwader 1, Tempelhof eingesetzt war, landete am 4. Oktober 1944 mit ihrer Junkers Ju 87 „Stuka“ - von Stendal kommend - auf dem Fliegerhorst.

Der Kommandierende General im Luftgau VI - Münster, Generalleutnant August Schmidt und der Luftwaffenbefehlshaber Mitte, Generaloberst Weise landeten am 6. Juli 1943 auf dem Fliegerhorst, um sich über den Luftangriff der RAF berichten zu lassen.

Im November 1943 machte eine der ersten Versuchsmaschinen des Düsenjägers Messerschmitt Me 262 in Ostheim eine Zwischenlandung. Sie war auf dem Weg nach Insterburg zur Vorführung vor Hitler.

Im September 1944 bis zum Ende des Krieges im Kölner Raum im März 1945 verlegten die 1., 2. und 3. Staffel der NSGr.2 (Nachtschlachtgruppe) vom Osten auf die Flugplätze Köln-Ostheim und Bonn-Hangelar. Dies sollten die letzten fliegenden Einheiten in Osthem sein.

Auf Grund der Kriegslage nach der alliierten Invasion am 6. Juni 1944 gingen in Frankreich immer mehr deutsche Flugplätze verloren. Die Luftwaffenführung begann deshalb im Juli nach und nach die Jagdverbände rückwärts zu verlegen. Der Fliegerhorst Köln-Ostheim wurde deshalb als Tagjagd-Sammelhorst hergerichtet. Er soll zu einem Platz für die „Reichsverteidigung“ ausgebaut werden. Allerdings kam es nie zu einer Belegung.
   
Karte des Großbereichs Köln mit Markierung des Flugplatzes Ostheim.
Karte des Großbereichs Köln mit Markierung des Flugplatzes Ostheim.
Auf Grund der dauernden Bombardierung Tags und Nachts, wurden am Rande des Königsforsts, jenseits des Rather- und Brücker Mauspfads, neue Abstellplätze für Flugzeuge gebaut.  Aber auch im Waldgebiet jenseits der Erker Mühle und nördlich der Wodanstraße wurde im Sommer 1944 ein getarnter Liegeplatz für ca. 40 Jagdflugzeuge angelegt. Um Jagdflugzeuge nach Luftkampf oder Blindflug die Orientierung zu erleichtern, wurden auf dem Rollfeld etwa vier Meter hohe Buchstaben und Zahlen ausgelegt, die die Lage des Horsts nach dem Jäger-Gradnetz bezeichneten. Über Ostheim konnte  der Pilot z. B. das Zeichen „ N P 1“ erkennen. Der Flughafen Köln Butzweilerhof befand sich nach dem Jäger-Gradnetz in „Nordpol Otto 3/9“ –NO 3/9-.
Wenn ein Jäger gelandet war, wiesen ihn zwei Meter hohe Tafeln mit roter Beschriftung „FW“ bzw. „109“ auf die entsprechenden Tankplätze hin, da die beiden Flugzeuge unterschiedliche Brennstoffe benötigten. Wie der, in Köln geborene, Pilot Ernst Schröder (Fw 190 A8, rote 19, „Kölle Alaaf“) erzählte, war dies „Standard“ auf allen anfliegbaren Plätzen im Reich. Zu den getarnten Liegeplätzen der Jäger wiesen gelbe Schilder mit einem roten „J“ sowie Tafeln mit weißen Richtungspfeilen hin. Bei den Liegeplätzen am Wald waren Splittergräben, Einmanndeckungslöcher und ein bunkerartiger Luftschutzraum für Besatzungen und Bodenpersonal angelegt worden. Am Lusthaus wurde ein Sammel- und Aufenthaltsraum für gelandete Besatzungen eingerichtet. Nahe den Abstellplätzen im Wald lagen Munitionsbunker, in denen Bordwaffenmunition für jeweils 30 Focke-Wulf Fw 190 und Messerschmitt Bf 109 fertig gegurtet liegen musste.
   
 
Wieder gab es Fliegeralarm in Köln. Am 15. August 1944 gegen 10:30 Uhr scherten aus einem Verband von 877 amerikanischen Boeing B-17 „Flying Fortress“ und Consolidated B-24 „Liberator“, die bereits Flugplätze im Emsland und Westfalen angegriffen hatten und über Köln nach Westen abdrehten, 108 Maschinen aus und griffen den Fliegerhorst Köln-Ostheim an. Hauptziele waren die Startbahn, die Abstellboxen und die neue Rollbahn. Auch wurden Tank- und Munitionslager getroffen. Die Schäden wurden erst in den nächsten Wochen beseitigt. Auch am  27. September 1944 gegen 10:30 Uhr, flog ein gemischter englisch/amerikanischer Bomberverband von ca. 200 Avro einen Luftangriff auf den Fliegerhorst Köln-Ostheim.
 

Im September 1944 wurden Häftlinge des KZ-Kommandos Westwaggon, Deutz für Sprengkommandos abgestellt. Soldaten holten sie morgens ab und setzen sie u. a. auch auf dem Fliegerhorst Köln-Ostheim ein. Die Häftlinge wurden auch für die Erweiterungsbauten herangezogen.
Nach Erzählungen kam es auch zu Erschießungen der Häftlinge auf dem Gelände des Fliegerhorstes. Vorher mussten die Häftlinge ihr eigenes Gab ausheben. Die Dokumente zu diesem Verbrechen wurden bisher noch nicht gefunden. Leider ist auch die Lage des Massengrabs, wenn die Geschichte stimmt, nicht bekannt.

Auf Grund dieses Angriffs sowie der anderen schweren Angriffe auf Köln und Umgebung, verlegte der Stab des Nachtjagd-Geschwaders 2 (NJG 2) unter dem Kommando von Kommodore Oberstleutnant Günther Radusch mit drei seiner Nachtjagdmaschinen vom Typ Junkers Ju 88G-6 vom Flugplatz Köln Butzweilerhof zum Fliegerhorst Köln-Ostheim. Der Geschwaderstab des NJG 2 blieb bis zur Verlegung in den norddeutschen Raum im November in Köln-Ostheim. Die Flugzeuge wurden jedoch in Wahn abgestellt, wo es bessere Tarn- und Abstellmöglichkeiten gibt. Auch wurde Wahn kaum angegriffen im Gegensatz zu Ostheim und Butzweilerhof.  Die I. Nachtschlachtgruppe (NSGr.) 2 - ohne ihre 4. Staffel – wurde im September und Oktober 1944  mit ihren Nacht-Stukas Junkers Ju 87 D-3 und D-5 auf den Flugplätzen Köln-Ostheim, Wahn und Bonn-Hangelar stationiert. Bei Beginn des Einsatzes waren ca. 80 Maschinen verfügbar. Sie flogen von hier mit ihren schwarz bemalten, mit langen Auspuff-Flammdämpfern ausgerüsteten Maschinen im Tiefflug zu Dämmerungs- und Nachteinsätzen bis in den Raum südlich von Aachen. Der Staffelkapitän der 1.Staffel/NSGr.2 wurde über Wahn von einem englischen Fernnachtjäger abgeschossen.
Der Oktober 1944 war der schlimmste Monat des Bombenkriegs gegen Köln!  Im Rahmen dieser größeren Luftangriffen auf Köln wurde auch der Fliegerhorst Köln-Ostheim als Nebenziel mit angegriffen.

Nachtjagdgeschwader2 1. November 1944 Auf dem Flugplatz Köln Butzweilerhof lag die II./NJG 2. In Köln-Ostheim lagen die NSGr.2 und der Stab/NJG 2. In diesem Monat erfolgt die Verlegung des Stabs/NJG 2 in den norddeutschen Raum.

Bei einem Angriff der 8. US-Air Force auf strategische Ziele der Stadt Köln am 10. November 1944 zwischen 11:34 – 14:25 Uhr wurde auch der Butzweilerhof und Köln-Ostheim angegriffen. Vor Weihnachten am 23.13.1944 wurden dann die Flugplätze Köln-Ostheim und Bonn-Hangelar zum letzten Mal von alliierten Luftstreitkräften bombardiert. 

 
Alfred Druschel
Alfred Druschel Kommandeur des Unternehmens "Bodenplatte"
Am Morgen des 1. Januar 1945 erfolgte der letzte Masseneinsatz der Luftwaffe, das „Unternehmen „Bodenplatte“. Alle noch verfügbaren Tagjäger starteten zu Tieffliegerangriffen gegen die alliierte Bodenorganisation in Holland, Belgien und Frankreich. Der Stab der Luftflotte hoffte durch überraschend ausgeführte Angriffe, die auf dem Festland stationierte gegnerische Jägerstreitmacht weitgehend ausschalten zu können. Zu diesem Einsatz starten von den Flugplätzen Köln-Ostheim, Köln-Wahn und Bonn-Hangelar 55 - 65 Focke-Wulf FW 190F-8-Schlachtflugzeuge des Schlachtgeschwaders (SG) 4 unter dem bekannten Kommodore -Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern- Oberst Alfred Druschel, der nach diesem Einsatz als vermisst gilt.  

P 47 Thunderbolt
P 47 "Thunderbolt"

 
Focke Wulf 190 D9
Focke Wulf 190 D9
Der Fliegerhorst wurde am 28. Januar 1945 noch einmal das Ziel amerikanischer Bomberverbände. Getroffen wurden das Flugfeld, die Abstellplätze und die Flakstellungen. Dabei starben 17 Flakhelfer aus Köln, die der Flakbatterie 1./le.886 angehören. An dieser Stelle wurde eine Gedenkstätte errichtet.

Ende Januar 1945 hatte die I./NSG 2 die Plätze Köln-Ostheim und Wahn geräumt und Behelfsplätze im Westerwald belegt.

Am 25. Februar 1945 kam es zu einer der letzten größeren Luftschlachten des 2. Weltkrieges. Zweiundzwanzig Jäger Focke-Wulf FW 190D-9 („Langnasen“) des JG 26 „Schlageter“, die in Fürstenau gestartet waren, stießen auf amerikanische Jagdbomber vom Typ Republic P-47 „Thunderbolt“, die Tiefangriffe auf die Flugplätze Köln-Ostheim und Wahn flogen. Den deutschen Piloten gelangen nur zwei Abschüsse bei vier eigenen Verlusten. Beim Landeversuch auf dem Flugplatz Wahn stürzte Uffz. Just von der 5./JG 26 „Schlageter“ mit seiner FW 190D-9 ab.

Nachdem am 6. März 1945 das linksrheinische Köln besetzt wurde, lag der Flugplatz Ostheim im Bereich der alliirten Artillerie. Aus diesem Grund räumte die III./NJG 11 am 8. März 1945 auch den feldmäßigen Einsatzhafen E 10/VI Bonn-Hangelar. Sie nahmen je zwei Messerschmitt Me 109 und Junkers Ju 88-Nachtjäger vom Fliegerhorst Köln-Ostheim nach Lippstadt mit. Alle nichtflugfähigen Maschinen wurden gesprengt. In den nachfolgenden Wochen wurde der Fliegerhorst Köln-Ostheim von den deutschen Truppen endgültig geräumt.

Am 13. April 1945 besetzten die Amerikaner den Fliegerhorst. Alle Einrichtungen, die zu einem Flugbetrieb gehörten, wurden zerstört. Das war das Ende des Fliegerhorstes Köln-Ostheim.  
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