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     Fliegerhorst Ostheim Aufbau im Geheimen
  

 
Zur Aufrüstung des III. Reichs gehörte auch der  Aufbau einer schlagkräftigen Luftwaffe. Das Luftwaffenpersonal wurde in geheimen Lehrgängen in Russland trainiert. Da Hitler dies aber aus ideologischen Gründen bald ablehnte, wurde die Ausbildung in Russland beendet und in Deutschland in geheimen Lehrgängen intensiviert. Dazu wurde der Deutsche Luftsportverband DLV gegründet um Piloten eine zivile Grundausbildung zu ermöglichen, die später durch ein militärische Fachlehrgänge erweitert wurde. Dieser "zivile" Verband trug bereits Uniformen die sehr stark den Uniformen der zukünftigen Luftwaffe ähnelten. Am 1. März 1935 war es soweit: die Luftwaffe wurde der Öffentlichkeit vorgestellt.

Broschüre zum Richtfest des Fliegerhorst Köln-Ostheim

Richtfest auf dem in Bau befindlichen Flughafen Köln-Ostheim. Das vorliegende Blatt mit der Zeichnung eines Dachstuhls mit Stange, Richtkranz, Hakenkreuz-Fahne und einem auf dem Firstbalken stehenden, winkenden Zimmermann sowie der Unterschrift „Köln-Ostheim 1936“ wurde  offensichtlich bei der Flughafenverwaltung Köln Butzweilerhof als „Schmierpapier“ benutzt.

Ab 1934 wurde auf dem Butzweilerhof eine Dienststelle in Betrieb genommen die sich mit der Planung eines militärischen Fliegerhorstes in Köln befasste. Dazu wurde vom Reichsluftfahrtamt in Berlin (heute Finanministerium) der Oberbaurat Müller nach Köln abkommandiert. Da nach den Verträgen von Locarno eine entmilitarisierte Zone am Rhein bestand, waren diese Planungen streng geheim. Auch durften sich in diesem Bereich keine uniformierten Soldaten der Reichswehr aufhalten. Der Vertrag von Locarno war damit gebrochen.
Im Frühjahr 1935 besichtigte Oberst Albert Kesselring, Amtschef des Luftwaffenverwaltungsamtes Berlin, mit einigen Herren seines Amtes und Vertretern der Stadt Köln die für den Flugplatzbau vorgesehenen Gelände. Dabei handelte es sich um ein Gelände im Süden an der Grenze zu Köln-Rodenkirchen, im Osten auf Ostheim. Die Wahl fiel auf Köln-Ostheim. Daraufhin wurde den Bauern und Landbesitzern etwa 500 Morgen abgekauft und im Zweifelsfall auch beschlagnahmt. Die Eigentümer wurden gut entschädigt. Da manche Ihre Äcker zu einem sehr gut Preis verkauft hatten, hatten sie „ihren Pflug vergoldet“. Aus diesem Grund wurde die Gaststätte auf der Olpener Straße „Goldener Pflug genannt“.

Heribert Heppekausen Köln Feuerwerker Luftwaffe
Mein Großvater Heribert Heppekausen. Seine Einheit marschierte mit über die Hohenzollernbrücke in das Rheinland.
Sechs Tage später rückte die Deutsche Wehrmacht in die entmilitarisierte Zone des Rheinlandes ein. In Köln handelte es sich um ein Flakregiment der Luftwaffe, die über die Hohenzollernbrücke nach Köln einrückten. Einer dieser Soldaten war mein Großvater Heribert Heppekausen. Wie er mir einmal erzählte, war es für die Kölner eine Art Befreiung.
Fliegertruppen, die am Butzweilerhof stationiert waren, belegten Klassenräume in der Longericher Schule. Die Flugzeugführer lagen in Privatquartieren in der Umgebung. Oberleutnant Hannes Trautloft, der spätere stellvertretender Inspekteur der Bundesluftwaffe und Chef des Stabes sowie Kommandierender General des Luftwaffengruppen-kommandos Süd der Bundes-luftwaffe, wurde bei einem Bäcker in Köln-Longerich einquartiert.




7. März 1937 Eine Staffel He 51 über Köln
7. März 1937 - 9 He51 im Staffelkeil überfliegen über Köln
Neben Flak und Infanterieeinheiten wurden aber auch Fliegende Verbände in das Rheinland verlegt. 36 Jagdmaschinen Heinkel He 51 – silberfarbig mit orangeroten Motorhauben der III. Gruppe/Jagdgeschwader 134 - landeten mittags, von Lippstadt kommend, auf dem Flughafen Butzweilerhof. Um 12:00 Uhr überflog die 9. Staffel (9 Maschinen im Staffelkeil) in 200 m Höhe Köln, Dom und Rhein um nach mehreren Runden über Köln auf dem Butzweilerhof zu landen. Etwas später landete eine Junkers Ju 52/3m und brachte die
He 51 des Gruppenstab II./JG 234 Köln-Ostheim Modell von Ernst Schröder (Fw 190 rote 19 "Kölle Alaaf")
He 51 des Gruppenstab II./JG 234 Köln-Ostheim
Modell von Ernst Schröder (Pilot der Fw 190, rote 19, "Kölle Alaaf")
Bordmunition. Von den neun He 51 der 9. Staffel war während der Ver-legung bzw. während des Überflugs also lediglich eine Maschine kampfbereit. Die Maschinen waren zwar munitioniert, aber nicht justiert. Eine der He 51 war überhaupt nicht bewaffnet. Mit an Bord der Ju 52/3m war General Hans Halm, der Befehlshaber des für Köln zuständigen Luftkreis-kommandos IV (Münster).
 
Bis zur Verlegung nach Köln-Ostheim am 8. Juni 1937 waren auf dem Butzweilerhof der Stab der III./JG 134 und die 8. und 9. Staffel/JG 134 (Kommandeur Hauptmann Dinort Staffeloffizier in der 9. Staffel: Oberleutnant Hannes Trautloft, Adjutant: Oberleutnant Günther Frh. Von Maltzahn, Staffelkapitän der 9. Staffel: Oberleutnant Janke stationiert. Technischer Offizier (TO) der Gruppe war Lt. Walter Horten.

 
Einweihung des Fliegerhorst Köln-Ostheim Einweihung des Fliegerhorst Köln-Ostheim Einweihung des Fliegerhorst Köln-Ostheim
Am 8. Juni 1937 wurde der neuerbaute Fliegerhorst Köln-Ostheim an die Luftwaffe übergeben. Die I. Gruppe des Jagdgeschwader 234 verlegte mit ihren Messerschmitt Bf 109C und Heinkel He 51B, die nur noch 16.November 1937 geflogen wurde, auf ihren neuen Einsatzhafen. Adjutant der Gruppe ist Oberleutnant Günter Freiherr von Maltzahn. Der nun wieder rein zivilverkehrsmäßig genutzte Kölner Flughafen Butzweilerhof unterstand als „Feldmäßiger Einsatzhafen “E 11/VI (=E-Hafen Nr. 11 im Flug-hafenbereichskommando „Koflug“ VI) dem Fliegerhorst Köln-Ostheim als Leithorst. Die Soldaten des Bodenpersonals marschierten vom Flughafen Köln Butzweilerhof in Ossendorf zum Fliegerhorst Köln-Ostheim, wo der Gruppen-kommandeur, Hauptmann Walter Grabmann, Generalleutnant Fritz Kühne als Standortältester und Gauleiter Grohé den Vorbeimarsch abnahmen.

Parade der Luftwaffe anläßlich der Einweihung des neuen Fliegerhorst Köln-Ostheim E 12/VI.
Parade zur Einweihung des Fliegerhorst Köln-Ostheim


Lesen Sie hier einen Artikel des Kölner Stadtanzeigers zur Eröffnung des Fliegerhorst Ostheim.
Artikel des Kölner Stadtanzeigers zur EInweihung des Fliegerhorst Ostheim.


 
Architekturmodell des Fliegerhorst Köln-Ostheim
 
Im Gegensatz zu Fliegerhorsten der Umgebung wundert man sich über die großen Gebäude für die einzelnen Kompanien. Von Anfang an war geplant Ostheim als Leithorst für die Fliegerhorste einzurichten. Das erklärt dann auch die großen Gebäude.


Architekturmodell 3D des ehemaligen Fliegerhorst Köln-OstheimSie sehen hier ein Architekturmodell des Fliegerhorstes Köln-Ostheim.
Wenn Sie den Cursor über die einzelnen Gebäude bewegen, werden Informationen zu den Belegungen eingeblendet.

Es ist schon interessant, dass die Gebäude nicht unter Denkmalschutz stehen. Das zeigt - einmal mehr, dass in Politik und Verwaltung kein Interesse an Stadtgeschichte vorhanden ist. Dabei ist Ostheim der letzte Fliegerhorst der Luftwaffe, der ein zusammenhängendes Gebäudeensemble hat und ist somit ein wichtiges Zeugniss der deutschen Geschichte.
  
Ansicht Nord - Technikbereich
Architekturmodell des Fliegerhorst Köln-Ostheim Ansicht Nord Technikbereich

Ansicht Mitte
Architekturmodell des Fliegerhorst Köln-Ostheim Ansicht Mitte
 
Ansicht Süd
Architekturmodell des Fliegerhorst Köln-Ostheim Ansicht Süd
   
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