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Das
Fort der Luftwaffe - der Gefechtsstand der Kölner Luftabwehr |
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Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde in Deutschland zuerst eine geheime Aufrüstung betrieben, die im Lauf der Jahre immer deutlicher wurde. Nach den Erfahrungen der ersten Luftangriffen auf Cöln im 1. Weltkrieg, der Nähe zum westlichen Ausland und der wachsenden Reichweite der Flugzeuge, war klar, dass Köln in einem zukünftigen Krieg eine der ersten Großstädte sein wird die einem Bombenangriff ausgesetzt werden. Somit war also ein Flugabwehr für die Stadt Köln zwingend notwendig. Aus diesem Grund wurde ein Gürtel aus Flakstellungen rund um Köln geplant, bei dem das Fort IV zum Gefechtsstand der Kölner Luftabwehr ausgebaut wurde. Warum dazu das Fort IV gewählt wurde, ist leider nicht bekannt. Ein Grund kann die Größe des Forts gewesen sein. Vielleicht war aber auch die Nähe zum Einsatzhafen der Luftwaffe E11/VI Butzweilerhof ausschlaggebend für diese Entscheidung. Aber auch die Lage weit außerhalb an der Stadtgrenze dürften für die Entscheidung wichtig gewesen sein. |
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Links: Auf dem Dach der rechten Kehlkaserne wurden kurzfristig Baracken aufgebaut. Oben "auf" dem Fort war das ehemalige Postsportverein weiterhin in Benutzung. Der genaue Zweck ist nicht bekannt. Es kann aber angenommen werden, dass es sich um eine Art Leitzentrale gehandelt hat. In dieser Leitzentrale wurde dem japanischen Botschafter Oshima die Organisation der Kölner Luftabwehr erklärt. |
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Fort IV - Betrieb in der Kehlkaserne
Nach der Schleifung der 20er Jahre bestand das Fort nur noch aus einem einstöckigen Gebäude. Das Untergeschoss lag unter dem Bodenniveau und bildete so einen natürlichen Schutz. |
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Während des Krieges waren im Kehlgraben verschiedene Baracken aufgebaut. Natürlich befand sich an der Einfahrt zum Kehlgraben ein Wachhäuschen mit einem Posten. Im rechten Kehlgraben wurde ein Gemüsebeet angelegt um die Versorgungslage der Besatzung etwas zu verbessern.
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Der Gefechtsstand der Kölner
Luftabwehr in Fort IV |
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Wer
heute durch das Fort geht wird gefangen sein von der etwas morbiden
Atmosphäre. Heute wirk das Fort - und besonders die unteren Etagen -
menschenleer und verlassen. Umso interessanter sind die Aufnahmen des
Kommandeurs Stab/Flak-Regiment 14 der Flakgruppe Köln Oberst Cohrs. Der eigentliche Gefechtsstand war im rechten Untergeschoss von Fort IV untergebracht. Nach dem im Obergeschoss die große Luftlage dargestellt wurde, koordinierte man im Untergeschoss die Feuerbefehle an die einzelnen Flakbatterien in Köln. Auf Grund der Gasangriffe des 1. Weltkrieges wurde, auch um die normale Raumluft zu verbessern, direkt neben dem Gefechtsstand, eine Klimazentrale mit einer großen Kimaanlage eingebaut. Die Reste können noch besichtigt werden. Allerdings werden sie in den nächsten zehn Jahren komplett verfallen. Im Gegensatz zu großen Flak-Leitständen bei denen die Luftlagedarstellung durch Projektoren auf rückwärtig auf Glaswände projiziert wurden, fand in Köln die Lagedarstellung im räumlich begrenzten Fort IV ganz herkömmlich auf Karten statt. Damit die Offiziere einfacher über die Schultern der Luftwaffenhelferinnen und -helfer gucken konnten um dann die Fuerbefehle geben zu können, bewegten sie sich auf einem Podest erhöht um die einzelnen Kartentische herum. Im Rücken der Sitzenden im unteren Bereich ging eine Abtrennwand bis auf den Boden. Dadurch wurde kalte Zugluft im Rücken der Sitzenden vermieden, aber auch das Podest war stabiler. Durch Bewegungen des Podestes "kratzten" sich die Trennwände in den Betonboden. Diese runden Abdrücke kann man noch heute im Boden erkennen. Nur durch diese runden Abdrücke konnte der Gefechtsstand der Kölner Luftabwehr wieder gefunden werden. Bitte bewegen Sie den Cursor über das untere Bild. |
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Querschnitt des Podestes. Links: An der Rückseite des Saals wurde ein abgeschirmter Bereich eingerichtet in dem Luftwaffenhelferinnen telefonische Meldungen von auswärts entgegen nahmen. Rechts: Die Abdrücke der Balken, an denen die Fenster und die Trennwand befestigt waren, kann man noch heute im Putz erkennen.
Sobald ein Luftwangriff bevor stand gab es erste Anzeichen die die Deutschen Peilstationen empfangen konnten. Dazu gehörte z.B. das Abstimmen der Funkgeräte während die Bomber noch in England am Boden standen. Die küstennahen Radarstationen konnten erste Flugrichtungen sehr früh feststellen und weiter melden. Die Koordinaten der eingehenden Fliegermeldungen wurden dann per Telefon und Fernschreiber übermittelt und in so genannten "Jägerleitkarten" eingetragen. Anhand eines Koordinatennetzes konnten die Tag- und Nachtjäger der Luftwaffe so an die Bomberverbände per Funk heran geführt werden. Sobald es sich abzeichnete in welche Richtung die Bomberverbände flogen, wurde Fliegeralarm ausgelöst. Die Vorwarnzeit lag dabei zwischen 15 und 20 Minuten. Flogen die Bomberverbände in den Feuerbereich einer Flakbatterie wurde der Feuerbefehl von den jeweiligen Gefechtszentralen wie z..B. Fort IV gegeben. |
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Das Innere von Fort IV |
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Freizeit im Fort |
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Innerhalb des Forts kam es deshalb zu massiven Umbaumaßnahmen. Der Bereich über der eigentlichen Zentrale wurde mit einem halben Meter Beton verstärkt. Auch der Durchgang zwischen dem Hauptgang und dem eigentlichen Gefechtsstand wurde um ca. 1,5 Metern Beton verstärkt. Der linke Flügel des Forts wurde als Luftschutzraum für die Bevölkerung der umliegenden Orte genutzt. Wie ein Zeitzeuge erzählte, kamen nachts - auf Grund der dauernden Bombenangriffe - auch Bewohner aus Ossendorf in das Fort.
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Der Beobachtungsturm
In der Nähe des geschleiften Blockhauses wurde auf dem Kehlwall in den 40er Jahren ein Beobachtungsturm erbaut. Von diesem Turm aus Bestand eine direkte Sicht auf Köln. Auch wurde der Turm genutzt um anfliegende Bomberströme, die den Bereich des Forts für einen Angriff auf Köln überfliegen mußten, zu melden. Wie auf dem unten abgebldeten Foto zu sehen ist, gab es auf jedem Luftbeobachterturm eine Angabe der Gradzahlen. Durch die Meldungen, die von verschiedenen Beobachtungstürmen gemeldet wurden, war es möglich die Position eines Flugzeugverbandes durch Kreuzpeilung genau fest zu stellen. Von diesem Turm sind heute nur noch die Fundamente zu sehen. |
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Sicht vom Luftbeobachtungsturm Fort IV auf Köln. | |||||||||||||||||||||
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