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Der geplante Ausbau des Flughafen Köln Butzweilerhof nach dem 2. Weltkrieg |
Auf
Grund der zentralen Lage in Westeuropa und zwischen den Hauptstädten
Europas gelegen, entwickelte sich der Kölner Flughafen Butzweilerhof ab
1926 zum zweitgrößten
Flughafen Deutschlands und bekam den Spitznamen "Luftkreuz des Westens".
Die Zuwachszahlen im Bereich Passagiere, Fracht und Luftpost entwickelten
sich europaweit rasant. Deshalb wurden in Deutschland die Provisorien der 20er Jahre ab 1935 durch Erweiterungsbauten abgelöst. Natürlich gab es in Deutschland Überlegungen, wie die Flughäfen nach dem gewonnen Krieg weiter ausgebaut werden konnten. Für den Butzweilerhof wurde ein Modell angefertigt, von dem es ein oder zwei Fotografien gibt. Diese Fotografien wurden von Vater oder Sohn Schmölz angefertigt. Auch gibt es Karten, in denen die geplanten Rollbahnen eingezeichnet sind. Leider habe ich weder für das Foto noch für die Karten eine Copyright. Aus diesem Grund habe ich anhand der Fotos in einem Buch des haptische Modells von 1941 das Modell als 3D-Modell im Computer nachgebaut. Was aus dem originalen Modell geworden ist, ist leider nicht bekannt. Das Bild auf der rechten Seite zeigt den Butzweilerhof wie er nach dem gewonnenen Krieg ausgebaut worden wäre. Neben der Halle 2 sollte eine weitere Halle gebaut werden. Außerdem sollten im Süd-Westen weitere vier Flugzeughallen nach dem Muster der Halle 2 gebaut werden. Das Restaurant neben der Eingangshalle wäre wesentlich vergrößert worden. Auf dem Foto sind die Gebäude nur als Architekturmodelle zu erkennen. Einzelheiten wie Fenster und Türen, die auf den Zweck schließen lassen, sind auf dem Modell nicht vorhanden. Aus diesem Grund sind auch hier an diesem 3D-Modell nur die eigentlichen Baukörper zu erkennen. Da die Halle 2 als Serienbau erstellt werden sollte, habe ich das Modell der Halle 2 entsprechen vervielfältig. Bitte bewegen Sie den Cursor über das Bild um die Gebäude, die 1936 oder früher gebaut wurden, zu erkennen. |
Sowie
in den vorhergehenden Jahren sollte der Turm der Luftaufsicht auch für
zukünftige Kontrollaufgaben genutzt werden. Bild unten links: Auf dem Foto des Modells kann man an der Stirnseite zum Rollfeld hin einen kleinen Turm erkennen. Welchen Zweck dieser Turm haben sollte ist leider nicht bekannt. Bild unten rechts: Noch heute kann man am Verwaltungsflügel sehen, dass bereits alle Vorbereitungen für diesen Turm getroffen waren. Im Gegensatz zur linken Seite, wo sich pro Etage drei Fenster befinden, gibt es auf der rechten Seite nur jeweils ein Fenster. Der Turm sollte also im Rahmen einer innerhalb kürzester Zeit zu erichtenden Zeit gebaut werden. |
Der kleine Turm am Ande des Verwaltungsgebäudes könnte als eine Aussichtsplattform für Flughafenangestellte und Vertreter der ausländischen Fluglinien geplant worden sein. Ähnliche Bauten an anderen Flughäfen der 1930er Jahre sind nicht bekannt. Vor dem Verwaltungsbereich sollten die Flaggenmasten stehen bleiben. Auch die Funkanlage sollte weiter auf dem Dach betrieben werden. Über die Ursache von Krebs durch elektromagnetische Strahlung war damals noch nicht so viel bekannt. |
Für
das Restaurant war eine wesentiche Vergrößerung geplant. Der
kleine Flügel des Restaurants sowie die Zuschauertribüne sollte abgerissen werden
um den gesamte
Restaurantflügel weiter nach Süd-Osten zu verlängern. Da auf dem Foto des Modells keine Einzelheiten zu erkennen sind, habe ich auch hier keine Fenster o. ä. "eingebaut". |
Diese
großen Besucherbalkone sollte, so wie in Berlin Tempelhof, bei
Großveranstaltungen ausreichend Platz bei guter Sicht bieten. Zusätzlich
war die Terasse sehr weiträumig dimensioniert um Gästen des Cafes
ausreichend Platz zu bieten. Ein ähnlicher Gedanke wurde auch in Berlin
mit dem Neubau des Flughafen Tempelhof verfolgt. Dort hätten die Besucher
von der Dachterasse aus das Geschehen auf dem Flugfeld verfolgen können.
Dieser Bereich ist in diesem Foto rot eingezeichnet. |
Der
Anfahrtbereich währe weiter nach Süd-Osten ausgeweitet worden. Jeweils
rechts und links der Anlage wären vielleicht Parkplätze eingerichtet
worden. Bild unten links: Im Süd-Osten der Anlage wurde die Anfahrt durch die Rückseiten der vier Flugzeughallen begrenzt. Der Fluggast bekam einen Vorgeschmack auf den Flug. Bild rechts unten: Im Nord-Westen war neben bzw. südlich der heute noch vorhandenen Flugzeughalle 2 eine weitere Flugzeughalle geplant. Bild unten: Panoramaansicht des Flughafen Köln Butzweilerhof wie er für die 1950er Jahre geplant war. |
Nachdem
es ab 1936 im Durchgang vom Hauptportal zum Rollfeld nur eine Pförtnerloge
gab, war nun ein separates Pförtnerhäuschen
geplant.
Dies war auch deshalb nötig, um den Passagier-verkehr vom Berufsverkehr
der Flughafenange-stellten in der Anfahrt zu entlasten. Auf Grund des ge-
stiegenen Luft- verkehrs wäre wesentlich mehr Personal nötig gewesen. Bisher schliefen die Piloten der letzten bzw. ersten Flüge in kleinen Zimmer über der Empfangshalle. Auf Grund des gestiegen Luftverkehr und dem damit verbundenen Personalzuwachs reichten diese Räumlichkeiten nicht mehr aus. Deshalb war ein Übernachtungshaus für Piloten und Bodenpersonal der Spät- bzw. Frühschicht geplant. |
Der
Betriebshof, der als Lager, Autohof, Feuerwehrgarage und Sozialbereich bereits ab 1936 in
Betrieb war, sollte um einen fünffache größeren Hof ergänzt werden. Auf Grund der Form könnte es sich bei dem einzel stehenden Gebäude in der Einfahrt zu diesem Betriebshof um eine Garage für die Flughafenfahrzeuge gehandelt haben. Der alte Betriebshof wäre beibehalten worden. Die Wohnhäuser für Flughafenangestellte, die sich ungefähr dort befinden, wo hier der südliche Querriegel des neuen Betriebshof steht, wären abgerissen worden. Zwischen der Halle 1 und 2 würde der Bahnanschluss für die Lieferung von Flugzeugtreibstoff weiter in Betrieb geblieben. |
Wie
auf dem Foto zu erkennen ist, sollten die beiden alten Flugzeughallen der
Fliegerstation von 1913 stehen bleiben. Da die beiden Hallen ab 1936, mit
dem Umzug des Flughafens in den Neubau, nun von den Sportflieger genutzt
wurde, sollten die wohl auch bei der Neugestaltung weiter genutzt werden. Auf dem Foto ist auch zu erkennen, dass die ehemalige Kfz-Halle der Fliegerstation (Baujahr 1913) nicht abgerissen werden sollte. Diese Halle war übrigens auch noch auf Plänen der "Air Station Butzweilerhof" bzw. Aerodrome Bickendorf der britischen Royal Air Force zu sehen. Als letztes Überbleibsel der Fliegerstation wurde diese Kfz-Halle also erst in den 1950er Jahren abgerissen. Aber auch die Halle IV im Norden des Flughafens an der Alten Escher Str. sollte beibehalten werden. Nachdem die Luftwaffe ab 1. März 1935 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, fanden hier vorwiegend militärisch-technische Lehrgänge statt. |
Im
Gegensatz zum Butzweilerhof vor dem Krieg waren nach dem Krieg vier
befestigte Rollbahnen geplant die auch für schwere Passagierflugzeuge
wie z.B. die Focke Wulf Fw 200 "Condor" oder entsprechende ausländische
Flugzeugmuster (wenn es dann noch ein Ausland gegeben hätte) geeignet waren. Die Nord-Süd-Bahn hatte im Süd-Osten noch einen Auslaufstreifen, in dem Maschinen durch lockeren Sand o. ä. ausgebremst werden konnten. Außerdem gab es noch zwei kleinere Bahnen in Nord-Süd und West-Ost-Richtung. Die äußeren Enden der Bahnen waren durch so genannte Taxiways miteinander verbunden. Somit konnten Flugzeuge zum bzw. vom Empfangsgebäude rollen, ohne die Rollbahnen nutzen zu müssen. Auf dem gesamten Gelände waren Straßen geplant. Bitte bewegen Sie den Cursor über das Foto um den Ausbauzustand ab 1945 zu sehen. |
Aber
zu diesem Ausbau sollte es nicht mehr kommen. Nachdem
Deutschland den Krieg verloren hatte, besaß Deutschland auch keine eigene
Lufthoheit mehr. Jede Form von Luftfahrt war verboten. Obwohl die britische Royal Air Force zum zweiten Mal auf
dem Butzweilerhof stationert wurde, gab es dort keinen zivilen
Luftverkehr. Das ehemalige Rollfeld wurde mit den unterschiedlichsten
Gebäuden zugebaut. In den 1950er Jahren wurden zwei Rollbahnen gebaut. Der andere Grund, warum der Butzweilerhof nie weiter ausgebaut wurde, war die Nähe zur Stadt. Die immer größeren Passagierflugzeuge wären bei Start und Landung eine zu große Lärmbelästigung für die Bevölkerung gewesen. Aus diesem Grund wurde der Militärflughafen Wahn zum Regierungsflughafen Köln-Bonn ausgebaut. Zum zweiten Mal hatte sich Konrad Adenauer für die Luftfahrt seiner Heimatstadt eingesetzt. Bild rechts: Zum Schluss noch ein Größenvergleich der beiden Kölner Flughäfen Butzweilerhof und Wahn. |