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     Zum Tod von Bernhard Faßbender
 
Bernhard Faßbender
Luftfahrtarchiv Aerocron


Bernhard Faßbender mit der
Kunstflugmeisterin Liesel Bach




Bernhard Fassbender mit Hanno Fischer
Bernhard Fassbender mit dem
Flugzeugkonstrukteur Hanno Fischer

Am Dienstag Morgen den 12. Mai 2015 verstarb Bernhard Faßbender, der Gründer des Luftfahrtarchivs Aerocron, mit 79 Jahren.

Der Geschichte der Kölner Luftfahrt hat er sich bereits sehr früh verschrieben. In diesem Luftfahrtarchiv Aerocron archivierte und erforschte er seit 60 Jahren die Geschichte der Kölner Luftfahrt. Mit fünfzehn Jahren hielt er vor Soldaten der Britischen Royal Air Force seinen ersten Vortrag. In den folgenden Jahren moderierte er mehr als 100 Radio- und Fernsehsendungen zu diesem Thema.

Seine liebste Anekdote war 1965 seine Verhaftung durch die RAF auf dem Butzweilerhof. Dabei wurde er bei seinen Nachforschungen (Frage nach Einheiten und Staffelwappen von RAF-Einheiten auf dem Butzweilerhof VOR 1926) zur Aufarbeitung der Geschichte des Butzweilerhof auf dem Platz von Soldaten der Royal Air Force (RAF) verhaftet, verhört und erst nach 4 Stunden wieder freigelassen. Außerdem wurden seine Vorgesetzten von der RAF befragt. Nach seiner Rückkehr zur Feuerwache, er war Feuerwehrmann, waren die Vorgesetzten aller Hirachieebenen anwesend um den vermeintlichen Spion zu befragen.

Am 14. Mai 1985 stellte Bernhard Faßbender beim Landeskonservator den Antrag, das historische Gebäudeensemble von 1936 des ehemaligen Flughafens unter Denkmalschutz zu stellen. Diesem Antrag wurde statt gegeben. Somit hatte er einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der Flughafengebäude gegeben. Die ganze Geschichte finden Sie hier: "Der Denkmalschutz des Butzweilerhofs" 

Seiner Fachkentniss aber auch Umsicht ist auch die Rettung des Kölner Luftschiffankers zu verdanken. Bei einem Spaziergang fiel ihm ein Betonklotz auf, den ein Bagger gerade zertrümmern wollte. Bernhard Fapbender sah sofort, dass es sich um den Luftschiffanker des ehemaligen Luftschiffhafens handeln mußte. Wie er sich um unser kulturelles Erbe verdient gemacht hat, können Sie hier nachlesen: "Der Kölner Luftschiffanker". Seine letzte Sorge war auch die weitere Verwendung dieses Luftschiffankers.
  

Bei der Feier zu seinem 50. Geburtstag wurde der Plan gefasst, dass Köln ein Luftfahrtmuseum braucht. Diesem Luftfahrtmuseum widmete er sehr viel Zeit aber auch privates Geld. In dieser Zeit veranstaltete das Museum diverse Führungen u. a. für Blinde und auch Kinder aus Tschernobyl. Diese Aktivitäten kann man sich in diesem Kapitel angucken, dass die ehemalige Webseite www.luftfahrtmuseum-butzweilerhof.de zeigt. Dem Museum wurde durch die Bundeswehr (der Butzweilerhof war damals noch militärisches Gelände) nach zehn Jahren die monatliche Miete von 70,- auf ca. 23.000,- DM (inkl. Nebenkosten) herauf gesetzt. Dies war das Ende des Museum. Die Schließung des Museum traf ihn hart. Der Verein versuchte danach einen anderen Platz in Köln zu finden, dies wurde aber von Politik und Verwaltung der Stadt Köln immer wieder verhindert. Dazu bemerkte er mehrmals: "Der Undank Deiner Vaterstadt ist Dir gewiss!" Auf Grund des Umgangs der Stadt Köln mit unserer Stadtgeschichte muss ich oft daran denken.

Sehr gerne erinnerte er sich auch an die Niederholung der Belgischen Flagge auf dem Butzweilerhof im August 1995. Die dabei anwesenden drei belgischen Generäle nahmen die sorgsam zusammen gefaltete Belgische Flagge und übergaben Sie ihm mit dem Dank für jahrelange Freunschaft. Dabei erzählte Herr Faßbender auch immer gerne den Ausspruch eines Angehörigen der Belgischen Heeresflieger zu seinen Führungen auf dem Butz: "Erst war alles geheim und dann kam Faßbender."

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Nach dem Ende des Luftfahrtmuseums schrieb er diverse Bücher zur Geschichte der Luftschiffe in Köln. Dabei lag sein Schwerpunkt auf der Geschichte der Kölner Luftschiffahrt. Zu seinen letzten Arbeiten gehörte die Suche nach einem französischen Clouth-Luftschiff und einer Liste sowie Fotos der Luftschiffe des Kölner Club für Luftschiffahrt.
Auch wenn ihm das Gehen sehr schwer fiel, nahm er an Veranstaltungen zur Geschichte der Kölner Luftfahrt teil. 
In seinen letzten Tagen hat er immer, trotz seiner Krankheit, versucht weitere Informationen über die Geschichte der Kölner Luftfahrt zu finden. Das Lesen fiel ihm schon schwer, da er massive Sehprobleme hatte. Noch am Montag vor seinem Tod versuchte er mir zu sagen, was ihm sehr schwer fiel, dass seine Dateien gesichert werden müssten, was ich natürlich noch machen werde.

Die Idee, meinem Hobby "Kölner Luftfahrt" einen Namen zu geben ("Historisches Luftfahrtarchiv Köln") und auch die Idee eines Logos kamen von ihm. Er zog daraufhin aus seinem Luftfahrtarchiv auch das Programmheft von 1910, auf dem die Flugzeugsilhouette vor dem Dom gezeigt wird. Auch gab er mir immer wieder interessante Hinweise und Dokumente für meine Arbeit. Seinen letzten Hinweis, dass die Deutz Gasmotorenwerke Köln um 1910 auch Flugzeuge gebaut haben, werde ich nachgehen. Mit seinem Luftfahrtarchiv Aerocron hat er mir ein umfangreiches und verantwortungsvolles Erbe hinterlassen.

Überall ist er als stets freundlicher, gutmütiger und sehr hilfsbereiter Mensch bekannt, der Köln und das Leben liebte. 

Mit Bernhard Faßbender verliert Köln einen Heimatforscher, der sich um unsere Kölner Stadtgeschichte sehr verdient gemacht hat. Wir werden ihn vermissen.
                                                                                                                                                                Werner Müller

 
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