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Der Abriss des
Belgischen Towers |
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Nach dem 2. Weltkrieg wurde
die britische Royal Air Force zum zweiten Mal auf dem Butzweilerhof
stationiert. Direkt nach dem Krieg lagen dort noch die Ruinen der ehem.
preussich-en Flugzeughallen 1 und 2, die intakte Flugzeug-halle 3 sowie die
leicht beschädigte Kfz-Halle. Nachdem die alten Hallen des ersten Flughafens
abgerissen waren, begann eine rege Bautätigkeit. Der Butzweilerhof wurde zu
einer dre größten Stützpunkte der RAF in Europa. Der größere südliche Teil
wurde von der RAF belegt.
Im Nordteil wurden ab ca.
1950 die belgischen Heeresflieger stationiert. Um den Flugbetrieb der Briten
und der Belgier zu koordinieren, wurde im nord-westlichen Bereich ein
zweistöckiger Tower erbaut. Von dort aus hatte man eine sehr gute Sicht auf
die westliche Rollbahnen sowie das Rollfeld vor den drei Hallen der belgischen
Heeresflieger. Nach dem Abzug der Belgier 1995 wurden bis auf
den Tower, zwei Hallen und das Offizierskasino die Kasernengebäude
abgerissen und auf dem Gelände der
Studiokomplex Coloneum gebaut. Auf dem südliche Teil der RAF wurde von 1967
bis 2005 die Bundeswehr stationiert. Heute kann man die beiden Grundstücke
noch deutliche durch die Reihe von Pappeln erkennen, die es schon zu
militärischen Zeiten gab.
Anmerkung:
Der
"Turm der Luftaufsicht" des
Flughafen-ensemble von 1936 wird immer wieder als "Tower"
bezeichnet. Da dieser Turm im Jahr 1936 erbaut wurde, ist
die englische Bezeich-nung definitiv falsch. Der einzige
Tower des Butzweilerhofs war der Belgische Tower. |
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Die
erste Segelflugweltmeisterschaft nach dem 2. Weltkrieg wurde 1960 unter der
Schirmherrschaft von Bundeskanzler Konrad Adenauer auf dem Butzweilerhof
durchgeführt. Somit war der Tower auch ein internationales Sportdenkmal.
Lesen Sie dazu
auch das Kapitel auf dieser Webseite:
"Segelflugweltmeisterschaft 1960".
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Nachdem
die Belgische Kaserne abgerissen wurde, entstand im Bereich des Towers der
Haupteingang des Coloneums .Interessant
ist, dass die Architekten der Bürogebäude des Coloneums - vom Haupteingang aus
rechts - eine große Aussparung in dem Büroflügel gelassen haben. Dadurch
konnte man vom Haupteingang aus direkt auf den Belgischen Tower blicken.
Leider konnte ich trotz mehrmaliger Anfrage im Coloneum nicht die Architekten erfahren
die das Coloneum gebaut haben. Es wäre interessant gewesen warum sie diese
große Öffnung gestaltet haben. Mit dieser Ansicht hätte dieses kleine
Schmuckstück einen besonderen Rahmen bekommen. Ein Architekt
der für
die internationale Denkmalschutzorganisation der UNESCO
ICOMOS arbeitet, erklärte, dass es sich um ein besonderes Gebäude
handeln würde. Auf Grund der generellen Neubebauung des
gesamten Areals des Butzweilerhofs hätte man aus diesem Tower ein Cafe mit
Aussichtsterasse oder ein Büdchen machen können. Dem neuen Eigentümer hätte
das Historische Luftfahrtarchiv entsprechendes histurisches Bildmaterial zw.
Ausgestaltung zur
Verfügung gestellt. |
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Im Lauf der Zeit verfiel der Tower immer mehr, auch das
umliegende Gebüsch wuchs schon höher als das Dach. An manchen Tagen stand
die Tür oben auf der Aussichtsterasse auf. Mit großer Wahrscheinlichkeit
waren dafür Jugebndliche verantwortlich, die das Gebäude erkunden wollten.
Wir mir ein Anwohner mitteilte, hat das Personal des Coloneums den Schlüssel
für den Bau und schlossen regelmäßig diese Türe. Die großen Scheiben
waren wegen Vandalismus mit großen grauen Platten geschützt, die aber oben
Lüftungslöcher hatten. Durch diese Löcher konnten aber Tauben ungehindert
eindringen. Um Fußgängern Informationen über dieses Gebäude zu geben,
erstellte ich eine laminierte Grafik mit Texten und Fotos und klebte sie an
die Türe. Aber bereits ca. drei Wochen später war diese Grafik abgerissen.
Bitte klicken Sie mit dem Curso auf die Grafik im Foto um eine
höhere Auflösung zu sehen. |
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Um den Antrag auf Denkmalschutz zu lesen,
klicken Sie bitte auf diese Grafik. |
Der Tower verfiel immer mehr. Um den
Tower zu erhalten, stellte ich am 22. November 2013 einen Antrag auf
Denkmalschutz bei der Oberen Denkmalschutzbehörde. Auf Grund der schlechten
Erfahrung mit dem Stadtkonservator Dr. Werner, der skandalös umfangreiche
Abbrucharbeiten am Flughafenensemble von 1936 genehmigte (lesen Sie dazu
auch "Butzweilerhof
- das Ende"), schickte ich diesen Antrag direkt an den
Landeskonservator - also die Obere
Denkmalbehörde. In diesem Antrag integrierte ich direkt auch einen Antrag
auf Unterschutzstellung des letzten Rest der Rollbahn von 1947, auf der 1960
die Segelflugweltmeisterschaft statt fand. Wie mir der Empfänger erklärte,
könnte er sich erst Anfang 2014 um diesen Antrag kümmern. Allerdings ging er
2014 in Ruhestand. Gehört habe ich nichts mehr. Im Juni 2014 schickte ein Bürger, der auch an Luftfahrt
interessiert ist, meine Ausarbeitung noch einmal an die Obere Denkmalbehörde. Nachdem ich
auch von
diesem Antrag nichts mehr hörte, fragte ich im Oktober noch einmal per Mail nach und wies auf
den schlechten Zustand des Towers hin. Eine Woche später am 20. Oktober
bekam ich die kurze Antwort: "... herzlichen Dank für die Unterlagen und Ihr
Engagement. Ich werde mich mit dem Stadtkonservator diesbezüglich in
Verbindung setzen und absprechen. Mit freundlichen Grüßen ....". Wie
ich später per Telefon erfuhr, wurde mein Antrag von der Oberen nur an die
Untere Denkmalbhörde geschickt. Über eine Aussage der Oberen Denkmalbehörde ist nichts
bekannt. Aber auch von der Untere Denkmalbehörde
bekam ich keine Antwort. Leider ist das eine oft genutzt Taktik der Verwaltung um
unbequeme Anfrage nicht bearbeiten zu müssen. Deshalb rief ich am 17.
März noch einmal die Untere Denkmabehörde an und erinnerte an meinen Antrag.
Im April 2015 wies
ein anderer Bürger, der auch sehr an der Kölner Luftfahrtgeschichte
interessiert ist, die Untere Denkmalbehörde auch noch einmal telefonisch auf den besonderen Wert des Towers hin.
Daraufhin erhielt er am 13. April 2015 eine Email mit der Absage.
Interressant ist, das der Antrag zum Rollfeld überhaupt nicht mehr erwähnt
wird. Die Antwort der Unteren Denkmalbehörde können Sie auf der linken Seite
der unten eingefügten Tabelle nachlesen.
Hier meine Antwort auf die Absage des
Denkmalschutz des Belgischen Towers. Aus Datenschutzgründen habe ich den Namen der Dame weg lassen
müssen. |
Sehr geehrte Frau _ _ _ _
_ _ _ _ - _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
Sie werden bestimmt froh sein zu
hören, dass der Belgische Tower des Butzweilerhofs irgendwann 2017
abgerissen wurde. In den 1950er Jahren wurde am nördlichen Rand des
Militärflugplatzes Butzweilerhof dieser Tower gebaut, um den Flugverkehr der
Belgier und der Britischen Royal Air Force zu koordiniert. Von hier aus
wurde 1960 auch die erste Segelflug-Weltmeisterschaft nach dem 2. Weltkrieg
in Deutschland geleitet, weshalb es sich hier auch um ein internationales
Sportdenkmal handelt. Aus diesem Grund habe ich 2013 den Antrag auf
Denkmalschutz gestellt. Auf Grund des doch sehr schlechten Rufs der Unteren
Denkmalbehörde (Genehmigungen Butzweilerhof, Weigerung Unterschutzstellung
verschiedener historischer Gebäude in Köln sowie die allgemeine
Verwahrlosung historischer Gebäude wie z. B. Rheingassentörchen, Altes
Stadion usw.) habe ich meinen Antrag auf Denkmalschutz direkt an die Obere
Denkmalbehörde geschickt. Wie mir die Mitarbeiterin damals mitteilte, hat
sie dann meinen Antrag direkt an die Untere Denkmalbehörde geschickt. Sie
hat nicht erwähnt, dass sie sich gegen den Denkmalschutz ausgesprochen hat.
Mein Antrag umfasste nicht nur den Belgischen Tower, sondern auch die
daneben liegenden Hallen sowie das letzte Stück der Rollbahn der Britischen
Royal Air Force. Diese beiden Objekte haben Sie in Ihrer Antwort aber nicht
mehr erwähnt. Eine gerne genutzte Taktik der Kölner Verwaltung um unliebsame
Themen vergessen zu machen.
Nachdem Köln zu 90% im Krieg zerstört wurde und nach dem Krieg die zweite
Zerstörung Kölns begann, wirken Leute wie Sie an der dritten Zerstörung
Kölns mit. Es ist sehr schade, dass wir zu wenig Bürger sind um Ihnen da
Einhalt zu gebieten.
Der Ruf der Stadt Köln in Bezug auf Denkmalschutz und Stadtgeschichte ist
daher nicht der Beste.
Zumindest haben Sie es so in die Chronik der Kölner Luftfahrt geschafft –
wenn auch nicht sehr positiv. |
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Argumente der Denkmalschützerin der Unteren
Denkmalbehörde |
Meine Antwort |
Das Baudenkmal des ehemaligen Verkehrsflughafens Butzweilerhof ist
ein einzigartig aus den 1930er Jahren erhaltenes Objekt, das auch
nach der Unterschutzstellung 1988 im Rahmen der Instandsetzung auf
diese Zeit baulich zurückgeführt wurde. |
Was hat das mit
dem Belgischen Tower zu tun? Der Geschichte des Butzweilerhofs ist
sowohl thematisch als auch zeithistorisch sehr vielschichtig.
Während die Gebäude der von 1936 ein ziviler Flughafen des III.
Reichs war, handelte es sich dem Belgischen Tower um ein belgisch
und britisches Militärgebäude in der Bundesrepublik Deutschland ab
den 1950er Jahren. Also ganz verschiedene Zeiten, Nutzungen und auch
Baustil. Auch der Belgische Tower war ein einzigartiges Objekt, dass
auf Grund der eigenen Geschichte als internationales Sportdenkmal
einzuordnen wäre. Auch hätte Köln so ein Sportdenkmal bekommen.
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Alle Veränderungen durch die Nachkriegsnutzung wurden damals mit
Absicht entfernt. |
Sie beziehen
sich auf den Garagenkomplex, der durch die Britisches Royal Air
Force in den 1950er Jahren vor den Betriebshof der Flughafengebäude
von 1936 gebaut und um 2000 abgerissen wurde. Sie versuchen also auf
der einen Seite zu erklären, dass wegen des Denkmalschutz ein
Nachkriegsanbau abgebrochen wurde, während Ihr Chef Dr. Werner, der
Motorworld nicht nur ein Motel im Betriebshof erlaubt, sondern
zusätzlich drei Anbauten genehmigte, die das Aussehen des
Butzweilerhofs extrem verändern. Auch wurden Teile des Betriebshof
abgerissen sowie große Öffnungen in die Fassaden der Gebäude
gebrochen. Was dort genehmigt wurde, hat nichts mehr mit
Denkmalschutz zu tun. Sowohl die Landeskonservatorin Frau Dr. Puffke
als auch der Stadtkonservator Dr. Werner, die so etwas genehmigt
haben, sind als Denkmalpfleger nicht weiter tragbar. Trotzdem
beziehen Sie sich auf den Abriss der Garage der RAF, um den
Denkmalschutz für die ab 1935 erbauten Gebäude hervorzuheben, obwohl
das nicht mit meinem Antrag zu tun hat. Eine wiedersinnige Denkweise
und damit merkwürdige Aussage.
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Aus Sicht der Denkmalpflege konzentriert sich der Denkmalwert auf
das aus der Vorkriegszeit erhaltene, in den 1930er Jahren
konzipierte Objekt. |
Eine skandalöse
und disqualifizierende Aussage für jemanden die sich um Denkmäler
kümmern sollte.
1) Ist die Geschichte der 50er Jahre
weniger wert als die Geschichte der 30er Jahre?
Wenn man sich z.
B. auf die Römische Geschichte konzentriert, sind dann
mittelalterliche Bauten wertlos und können abgerissen werden?
2) Vor einigen
Jahren wurde bekannt, dass sich die Untere Denkmalbehörde auf die
Gebäude der 50er Jahre konzentrieren möchte. Hier hatten Sie auf
Grund der Architektur sowie der Nutzung aber auch der Geschichte ein
einzigartiges Gebäude der 50er Jahre.
Daher ist es
doch sehr merkwürdig, dass Sie hier eine Absage erteilen.
Werden hier
vielleicht die Interessen von Investoren bedient?
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Die am Rande liegenden Relikte aus anderen Zeiten der Nutzung, zu
denen auch der „Belgische Tower“ aus den 1950er Jahren gehört,
werden aufgrund ihrer vereinzelten und zusammenhanglosen Lage nicht
als denkmalwert im Zusammenhang mit dem Verkehrsflughafen
eingestuft. |
Auch hier kann man sehen, dass Sie sich nicht mit der Materie
befasst haben. Sie entscheiden also über den Denkmalwert ohne die
Geschichte zu kennen – sehr interessant.
1) Zuerst einmal geht es beim
Denkmalschutz um die Geschichte und Architektur. Dabei ist es
unerheblich ob die Gebäude zusammen liegen oder nicht.
2) Auf Grund der
Geschichte des Butzweilerhofs hatte auch Lage des Belgischen Towers
ihre logische historische Erklärung.
3) Der Belgische
Tower war mit den direkt daneben liegenden Hallen der Belgischen
Heeresflieger eine zusammenhängende Anlage.
Auch handelte es
sich hier nicht um eine Anlage des Verkehrsflughafens (den es seit
1939 nicht mehr gibt) sondern um einen Teil der militärischen
Luftfahrt und der Luftsportgeschichte ab den 1950er Jahren. Da über
diesen Tower die erste Segelflugweltmeisterschaft nach dem 2.
Weltkrieg koordiniert wurde, handelte es sich hier also auch um ein
internationales Sportdenkmal.
Also noch einmal
zur Erklärung:
Mit den
Gebäuden der 1930er Jahren sowie des Towers und den Hallen hätte man
die Luftfahrtgeschichte des Butzweilerhofs vor UND nach dem 2. Wk
erzählen können.
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Da leider nicht jedes interessante historische Objekt auf der
Grundlage des Denkmalschutzgesetzes NW vor Veränderung oder Abbruch
bewahrt werden kann, ist es selbstverständlich wichtig, die noch
verbliebenen Relikte der Luftfahrtgeschichte des Butzweilerhof zu
dokumentieren. |
Es gibt kaum
noch Relikte der reichen Kölner Luftfahrt. Aber anstatt diese
Relikte zu schützen, verweigern Leute wie Sie den Denkmalschutz.
So verschwinden auch noch die letzten
kümmerlichen Reste.
Haben Sie denn
diesen Tower dokumentiert?
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Das durch Herrn Müller aufgearbeitete und zur Verfügung gestellte
Material wird daher dankbar entgegengenommen. |
Warum soll ich
mein Material Leuten wie Ihnen zur Verfügung stellen, die entgegen
ihrer Stellenbeschreibung sich
nicht für Denkmalschutz und
Geschichte einsetzen?
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Ich
bedaure, Ihnen keine andere Nachricht geben zu können. |
Ich bezweifle,
dass Sie das bedauern. Eher glaube ich, dass Sie froh sind ein Stück
Arbeit weniger zu haben.
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Bild rechts: Der Garagenanbau der RAF, auf
den sich die Mitarbeiterin der Unteren Denkmalbehörde in ihrem zweiten Satz
bezieht, ist hier rechts in den Grafiken zu sehen.
Dieser
Garagenanbau wurde um 1950 an den Betriebshof angebaut und wahrscheinlich um
2001 abgebrochen. |
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Der
ehemalige Standort des Belgischen Twoers auf dem Butzweilerhof. Noch stehen
zwei von drei Hallen.
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