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     Der Rheinlandbefreiungsflug in Köln
 

Start Rheinlandbefreiungsflug durch den Oberpräsidenten des Rheinlands auf dem Flughafen Köln ButzweilerhofNach dem 1. Weltkrieg verlor Deutschland die Lufthoheit. Flugzeugbau war ganz untersagt, Flugzeugmotoren durften nicht mehr benutzt bzw. gebaut werden. Deutschland verlor den Anschluss an die Luftfahrt. Außerdem waren britische Truppen überall einquartiert, was zu einer wesentlichen Verknappung von Wohnraum bei Deutschen führte. Nachdem die letzten britischen Soldaten im Januar 1930 Deutschland verlassen hatten und Deutschland nach über 10 Jahren wieder eine eigene Lufthoheit besaß, wurde dies mit einem Rundflug privater Flieger gefeiert. Dazu kamen Flieger am Wochenende 4. und 5. Juli 1930 aus ganz Deutschland nach Köln. Dieser Rundflug, der im Anschluss an den DLV-Zuverlässigleitsflug statt fand, verlief über eine Strecke von 775 km wobei Köln sowohl der Start als auch der Endpunkt war.

Diese Rheinlandbefreiungsfeier mit Rheinlandbefreiungsflug wurde auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof als Ausgangs- und Endpunkt organisiert. Teilnehmer waren der Deutschen-Luftfahrt-Verband (DLV) in Verbindung mit dem „Kölner Club für Luftfahrt“ (KCfL) unter Mitwirkung des „Niederrheinischen Verein für Luftschifffahrt, Sektion Bonn“, des „Düsseldorfer Aero-Club, des Luftfahrtverein Essen“, des „Aerodynamischen Institut der TH Aachen“ sowie der Stadtverwaltungen und der örtlichen Vereine des Deutschen Luftfahrt-Verbandes der angeflogenen Städte.
Es war die größte deutsche Nachkriegsflugveranstaltung und zugleich das bedeutendste regionale luftsportliche Ereignis des Jahres, das auch zur Demonstration des technischen Zustandes in der Luftfahrt diente.
Eröffnet wurde das Turnier vom Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Hans Fuchs, der auch das Protektorat über die Veranstaltung übernommen hat.
Auch der Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer war an beiden Flugtagen unter den über 180.000 Zuschauern.
An dieser großen Veranstaltung nahmen über 70 Flugzeuge teil.

Zugelassen waren Sport- und Verkehrsflugzeuge mit ihren Führern und Ortern.
Vom KCfL starteten vier Maschinen und zwar:
1. Klemm L 20 B 1, Kz.D-1214 „Dr.Kruse“, (18 PS-Daimler-Motor);
2. Klemm L 25 Ia ,Kz.D-1615 „Ernst Krüger“, (40PS-Salmson-Motor);
3. Klemm L 26 Iia, Kz.D-1798 (80 PS-Siemens-Motor);
4. Klemm L 26 Iia, Kz.D-1801*) (80 PS-Siemens-Motor).
 
Route des RheinlandbefreiungsflugsDie Etappe betrug 750 Kilometer und führte an beiden Tagen über die ehemals besetzten rheinischen Gebiete: über die Städte Köln-Düsseldorf-Essen-München-Gladbach-Krefeld-Düren-Aachen-Trier-Saarbrücken-Kaiserslautern-Speyer-Ludwigshafen-Worms-Mainz-Wiesbaden-Koblenz-Bonn-Köln.
Der Rheinlandbefreiungsflug führte auf der 1. Etappe über die Städte: Köln-Düren-Hangelar-Koblenz-Wiesbaden-Worms-Germersheim-Kusel-Birkenfeld-Trier.
Auf der 2. Etappe ging es über die Städte: Trier-Stadtkyll-Aachen-M.-Gladbach/Rheydt-Krefeld-Essen-Düsseldorf-Köln.

Während des Fluges wurde über vielen Orten Beutel abgeworfen die Begrüßungs-adressen enthielt.

Auf der ersten Etappe wurde die Kölner Klemm L 20 B 1, Kz.D-1214 „Dr.Kruse“, zwischen Worms und Germersheim zerstört.
Der Pilot,dessen Name leider unbekannt ist, wurde dabei verletzt. Diese (erste) Maschine des KCfL machte 1.200 Flüge.

Auf der zweiten Etappe sonderte sich die Klemm L 25 Ia, Kz.D-1615 „Ernst Krüger“ von der Gruppe auf der Strecke Trier-Stadtkyll-Aachen wegen Ölverlust auf der linken Seite ab. Somit wurde nur der 2. Preis im Gruppenflug gewonnen.
Ergebnis für den KCfL:
2. Preis im Gruppenflug mit 100%iger Beendigung des damit verbundenen Zuverlässigkeitsflugs,
5. Platz beider Maschinen im Einzelwettbewerb.

Der Wettbewerb der Ballonfahrer wurde von einem tragischen Unglück überschattet, als am Vormittag der Korb des Ballons „KÖLN“ in einer Gewitterfallbö durchsackte und gegen das Dach eines Bauernhauses schlug. Einer der Insassen, Josef Deussen aus Krefeld, wurde so schwer verletzt, dass er in einem Deutzer Krankenhaus starb.
Über 180.000 Zuschauer bevölkerten den Kölner Flughafen und verfolgen mit großem Interesse die Aktivitäten der Flieger.
Als Höhepunkt des Wettbewerbs fanden auf dem Butzweilerhof die Endausscheidungskämpfe um die Deutsche Meisterschaft im Kunstflug statt. Bewerber waren: Dr. Hans Gullmann, Graf von Schaumburg, Willy Stör, Erwin Aichele, Gerd Achgelis und Gerhard Fieseler sowie Elly Beinhorn.
Diese Wettkämpfe entschied Gerhard Fieseler für sich. Er konnte sich gegen seine prominenten Mitstreitern u. a. Liesel Bach, Elly Beinhorn, Thea Rasche, Willy Stoer und Gerd Achgelis durchsetzen.
Durch die Teilnahme der deutschen Meisterin, Liesel Bach, erhielt der KCfL den Betrag von 1.200 RM.
Aber auch die Deutsche Luft Hansa beteiligte sich auch an dieser Feier. Sie schickte ein Presseflugzeug, eine dreimotorige Rohrbach-Roland, die am 5. Juli von Köln nach Neustadt in der Pfalz und am 6.Juli im Zickzackkurs über mehrere rheinische Städte wieder nach Köln zurückflog.

Gerhard Fieseler kannten den Butzweilerhof noch als preussische Fliegerstation und war oft Gast auf Flugtagen.

Die sechzig Flugzeuge, die in Köln starteten, wurden vom damals größten Verkehrsflugzeug der Lufthansa, der Junkers G 38 begeleitet. Als besonderer Höhepunkt erschien das Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin" am Kölner Himmel über dem Butzweilerhof. Die Besuchermengen waren so begeistert, dass spontan die Nationalhymne "Deutschland, Deutschland über alles..." gesungen wurde. Mit an Bord der "Graf Zeppelin" war Dr. Hugo Eckener. Er wurde in Köln vom damaligen Reichsverkehrsminister v. Guerard begrüßt.

Leider waren auch zwei Tote zu beklagen. Die Maschine D-1214 „Dr. Fr. Kruse" - Daimler L 20 B I - des Kölner Klub für Luftfahrt sackte auf Grund menschlichen Versagens bei Germersheim in einer Kurve durch und stürzte ab. Beide Besatzungsmitglieder starben an der Unglücksstelle. Die Unglücksstelle wurde von Liesel Bach aus der Luft gefunden.

Publikum Rheinlandbefreiungsflug auf dem Flughafen ButzweilerhofDieses Flugereignis fand große Resonanz bei der Kölner Bevölkerung. Wie das Foto rechts zeigt, herrschte auf dem Butzweilerhof ein Riesenbetrieb. Das Eintrittsgeld für die Tribüne kostet damals 7,50 Markt. Das Foto wurde von der Halle II in Richtung der Halle III und der Luft Hansa-Halle gemacht. 
Links im Bild ist noch die Tragfläche der Junkers G 38 zu sehen.

Flugzeugaufstellung auf dem Butzweilerhof zum Rheinlandbefreiungsflug












Links:
Sportflugzeuge haben am Nord-Ost-Rand des Platzes Aufstellung genommen. Im Hintergrund die Luft Hansa-Halle (ex. Riesenflugzeug-halle) daneben die Halle III.
Links im Bild Klemm L 26IIa Kz.: D-1798 die im März 1930 auf den Kölner Club für Luftsport (KCFL) zugelassen wurde.
Rechts im Bild, neben dem Luftpolizisten, die Junkers Ju A40 ce Kz.: D-1868 "Hugo Junkers" des Luftsportvereins Aachen. Diese Maschine wurde erst im Juni 1930 zugelassen.


Picknick auf dem Flughafen Butzweilerhof am Rheinlandbefreiungsflug.Bis zum Eintreffen der "Graf Zeppelin" und der G 38 nutzen die Zuschauer die Zeit für ein Picknick.

Eintrittskarten zum RheinlandbefreiungsflugEintrittskarte zur Tribüne während des Rheinlandbefreiungsflugs














Bitte bewegen Sie den Cursor über das Bild der beiden Damen um die Eintrittskarten zu sehen.
 
Anfahrt von Graf Zeppelin auf den Butzweilerhof anlässlich des Rheinlandbefreiungsfluges

Das Luftschiff LZ 127 "Graf Zepplein" befindet sich im Anflug auf den Butzweilerhof.

Dr. Hugo Eckener an Bord des Luftschiffs LZ 127 beobachtet die Haltemanschaft auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof.



Einer der Höhepunke des Tages war die Landung des Luftschiffs LZ 127 "Graf Zeppelin" auf dem Butzweilerhof. Dieser Gigant der Lüfte hatte einen besonderen Fluggast: Dr. Hugo Eckener. Wenn Sie den Cursor über das Bild auf der linken Seite bewegen, sehen Sie Dr. Eckener der die Landemanschaft beobachtet.












   

Die Junkers G 38 auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof. Im Hintergrund das Luftschiff LZ 127

Nachdem das Luftschiff gelandet war, überflog kurze Zeit später die Junkers G 38 den Flughafen, landete nach einer Ehrenrunde und rollte an den Zuschauern vorbei zu ihrem Stellplatz.
Wie auf einem historischen Film zu sehen ist, winkten Fluggäste und Besucher sich gegenseitig zu.

Bitte bewegen Sie den Cursor über das Bild. In der rechten hinteren Bildecke sind ca. 400 - 500 Besucher zu sehen die vom Rand des Flughafen das Geschehen beobachten. Rechnet man die Besucher in diesem Bildausschitt einmal hoch, ergeben sich Besucherzahlen von ca. 150.000 - 200.000 Besuchern.






  




Junkers F13 D-358


Rechts: Auf der Plattform vor dem Abfertigungsgebäude (Halle 2) steht die Junkers F 13 "Schwarzspecht" mit der Kennnummer D 358. Diese Maschne flog für die DVS GmbH.
Rechts am Bildrand eine Dornier Komet III der Luft Hansa.
Im Hintergrund das Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin".















Abfahrt von LZ 127 Graf Zeppelin vom Rheinlandbefreiungsflug auf dem Butzweilerhof
Abfahrt von LZ 127 Graf Zeppelin vom Rheinlandbefreiungsflug auf dem Butzweilerhof.
 
Das größte Passagierflugzeug der Welt die Junkers G 38 neben dem Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin"
Das größte Passagierflugzeug der Welt die Junkers G 38 neben dem Luftschiff LZ 127 "Graf Zeppelin". Rechts im Bild sieben Luftpolizisten der Flugwache Köln.

Start von LZ 127 "Graf Zeppelin" anlässlich des Rheinlandbefreiungsfluges Köln Butzweilerhof.   Start von LZ 127 in Köln Butzweilerhof
Die "Graf Zeppelin" schwebt an den Zuschauern vorbei.
Länge: 236,6 m, Höhe: 30,5 m
  Die "Graf Zeppelin" startet auf dem Butzweilerhof
 

Die Junkers G 38 auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof anläßlich des Rheinlandbefreiungsfluges.



Die Junkers G 38 Kennnummer: D 2000, das damals größte Passagierflugzeug der Welt, auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof anläßlich des Rheinlandbefreiungs-fluges am 5. und 6. Juli 1930. Links am Bildrand die ehemalige Halle 2 das Abfertigungsgebäude des Flughafen Köln.


Zeppelinpostkarte aus der Graf Zeppelin nach Erfurt.

Hier eine Postkarte die ein Vater seiner Tochter Hanni von Bord der "Graf Zeppelin" schickte.

Mit Luftschiff "Graf Zeppelin"
Henkel
Erfurt
Johannesstr. 11

Fräulein
Hanni Henkel
Köln-Nippes
Krüthstr. 44



Erfurt, 5. Juli 1930
Liebe Hanni!
zum Rheinlandbefreiungsflug vom Luftschiff "Graf Zeppelin" herzliche Grüße

Vati

Rheinlandbefreiungsflug Zeitungsartikel
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