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     Flugvorführungen in Köln
 
Nachdem am 05. Juni 1783 die Gebrüder Montgolfier in Annonay den ersten Ballon aufsteigen ließen, was als Geburtsstunde der Luftfahrt gelten dürfte, war die neue Technik bereits fünf Jahre später auch am Rhein angelangt.

Im Sommer 1788 ließ Georg Haffner, der Landphysiker des Amtes Monheim, in Deutz am Gasthof „zum Wilden Mann“ einen Ballon eigener Bauart (Konstruktion Charlière?) drei Mal aufsteigen. Damals kündigte Georg Haffner, per Zeitungsannonce sein Vorhaben vorher an.
Erst nach Überwindung einiger Bedenken des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten Maximilian Franz und mit Zustimmung der Kölner Ratsherren erteilte der Deutzer Amtmann die Erlaubnis für die Ballonvorführung. Haffner gehört zu den wenigen professionellen Luftfahrern und gehört zu der Gruppe von Schausteller-Aeronauten, die die Ballonfahrt aus echter Begeisterung beruflich betreiben. Dies dürfte eine sehr große Menschenmenge angezogen haben.

1781 kam der Franzose Jean-Pierre auf seiner Tour durch Deutschland auch nach Köln und stellt am 21.Oktober einen Antrag an den Rat der Stadt Köln zwecks Genehmigung für einen Ballonaufstieg. Der Rat der Stadt Köln lehnt das Ansinnen aber ab und erließ ein Startverbot mit der Begründung, es sei vermessen gegen Gottes Barmherzigkeit, Derartiges zu unternehmen.
Deshalb wurde ihm nur gestattet, seinen Ballon öffentlich zur Schau zu stellen.

Am 13. Juni 1788 wurden drei Luftschiffern, die mit einem Ballon aufsteigen wollten, wird ihr Vorhaben untersagt. Sie setzten sich jedoch darüber hinweg und eroberten als erste die Lüfte über Deutz, damals noch Nachbarstadt von Köln. Auch dieses Ereignis dürfte auf großes Interesse bei den Deutzern, Mülheimern und natürlich Kölnern gestoßen sein.

Am 29. Juni 1795 lassen die Franzosen, die ein Jahr vorher das Rheinland besetzten, am Rande der Stadt Köln, vor dem Hahnentor, vermutlich zu Übungszwecken, einen Fesselballon mit einem militärischen Beobachtungsposten aufsteigen. Mit diesem Ballonaufstieg began die bemannte Luftschiffahrt in Köln.

Im April oder Mai 1808 fand in Köln ein Ballonaufstiegsversuche durch die Luftschiffer Sinval und Guerin statt.

Mai 1847 - zwei Ballonstarts fanden in Köln durch den Engländer Charles Green statt. Während seines Aufenthalts stellte er seinen Ballon und einen verbesserter Fallschirm aus. Green ist einer der beliebtesten Ballonfahrer des 19.Jahrhunderts ( * 1785, + 1870), dem 506 Aufstiege gelungen sein sollen.


Bei den hier aufgezeigten Veranstaltungen kann man davon ausgehen, dass sie bei der Kölner, Deutzer und Mülheimer Bevölkerung auf sehr großes Interesse stieß.
 

 
     1909 Erste Internationale Flugwoche in Köln
 
Vom Donnerstag den 30. September 1909 bis Mittwoch den 06.10.1909 fand in Köln die erste Internationale Flugwoche in Köln. Diese erste motorfliegerische Großveranstaltung wird ausschließlich von Louis Blériot und anderen Franzosen wie z. B. Louis Paulhan bestritten. Die Veranstaltung fand auf der Rennbahn Köln-Merheim (heute Weidenpesch) statt und brachte der Bevölkerung zum ersten Mal die neue Aviatik, die Fliegerei, anschaulich näher. An diesem Flugereignis nahmen nur Franzosen teil. Die deutschen Flieger waren noch nicht in der Lage eigene Flugzeug vorzuführen.

Die französischen Piloten ware:
- Louis Blériot - hatte sechs Wochen vorher den Ärmelkanal überflogen
- León Delagrange - französischer Bildhauer des Jugendstils und des Art déco aber auch Luftfahrtpionier
- Louis Paulhan -
- Preveauteau
- Bregi

Der Kölner Automobil- und Flugzeugfabrikant Arthur Delfosse stellte am Freitag den 1. Oktober 1909 einen von ihm gebauten Eindecker mit einem 24 PS-Delfosse-Dreizylindermotor vor. Im Firmenkatalog warb Delfosse mit dem Hinweis: „Eindecker, garantiert fliegend.“
 
Louis Blériot stellte bei dieser Veranstaltung mit einer Geschwindigkeit von 60 km/h in 64 Minuten einen neuen Rekord auf.
Louis Paulhan stieg vier Mal zu kurzen Flügen auf.









Am Dienstag den 05.10.1909 konnten, wegen besseren Wetters, Louis Blériot und Louis Paulhan gemeinsam aufsteigen. Die Piloten Bregi und Léon Delagrange wagten ebenfalls einige kurze Hüpfer. Die Begeisterung in Köln war groß und fand ihren Niederschlag bei der Bereitschaft zur Finanzierung einer „AG zum Betrieb von Luftschiffen“. Bis zum Herbst wurden bereits aus dem Raum Köln-Düren-Aachen 250 000 Mark gezeichnet.
 
 
Bleriot fliegt am Flugtag 1909 Rennbahn Köln-Weidenpesch




Louies Bleriot flog am Flugtag 1909 auf der Rennbahn in Köln-Weidenpesch.
Bleriot in Köln





Natürlich wurde über diesen Flugtag auch in der Kölner Presse berichtet. Immerhin flog Bleriot in einer Höhe von 15m zwei Mal um die Rennbahn, worauf sich die Zuschauer zu begeisterteten Hochrufe hinreißen ließen. Was heute lustig zu lesen ist, war damals eine beachtenswerte Sensation.  
Betreten des Flugfeld verboten Rennbahn Weidenpesch


 
Flugtag in Köln 1909 Kaufhaus Peters Bleriot

Anschließend an die Flugwoche stellte Blériot seine Maschine (12 m lang, 10 m breit, 60 PS-Antoinette-Motor) im Kaufhaus Karl Peters (heute Karstadt) gegen eine bei Einkauf von mindestens 3 Mark vergütbare Besichtigungsgebühr aus.

Der Eintritt kostete für Erwachsene 50 Pf. und 20 Pf. für Militär und Kinder.





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Werbeanzeige zur Ausstellung von Bleriots Flugmaschine im Kaufhaus Peters
  

 

1911 - Erster Flugtag auf dem Butzweilerhof

 
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