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Die
Kontrolltürme von Köln |
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In den Anfängen der Fliegerei war alles noch überschaubar. Es gab nur wenige
Flugzeuge. Diese Flugzeuge erregten größtes Interesse bei den Zuschauern.
Mit zunehmendem Luftverkehr mußten An- und Abflugverfahren organisiert werden. Am Anfang reichten noch ein Fernglas und eine Leuchtpistole um den
unmittelbaren Flugverkehr zu kontrollieren. Im Lauf der Zeit wuchsen aber
die Ansprüche an die Luftkontrolle. Landungen und Starts auf dem
selben Rollfeld bei einer zunehmenden Anzahl von Flügen, aber auch der
Schulbetrieb mit jungen Flugschülern verlangte klare Regeln. Eine
Koordination vom Boden aus war nicht mehr möglich, da das umliegende Flugfeld,
aber auch der nähere Luftraum, nicht ausreichend beobachtet werden konnte. So wurde der Verantwortliche auf einen höheren Punkt gesetzt. Später kamen
Nachtbefeuerung, Drehfeuer, Funkverkehr und Radarantenne dazu. Die Ansprüche und somit der
Platzbedarf stiegen. Mit der Größe der Flugzeuge wuchs auch die Größe der
Kontrolltürme bzw. Tower. |
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Der Anfang - der Scheinwerferturm der Fliegerstation |
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Der Begriff "Scheinwerferturm" läßt darauf schließen, dass von dort oben das Vorfeld mit Scheinwerfern beleuchtet werden konnte. Allerdings ist auf alten Fotos kein Scheinwerfer zu erkennen. Da der Turm hinter den Hallen stand und für das weite Vorfeld ein entsprechend starkter Scheinwerfer nötig war, kommt für diesen Zweck nur ein starker stationärer Scheinwerfer in Frage, der nur mit einer starken stationären Stromversorgung betrieben werden kann. Dies schließt den Gebrauch eines Akku bzw. Batterie gespeißten Scheinwerfers aus. Auf Grund der Lage des Scheinwerferturms hinter der Halle 2 ist eine Beleuchtung des unmittelbaren Vorfelds nicht möglich. Deshalb wurde der Turm ab 1925 (?) an die nord-westliche Seite der Halle 2 verlegt und stand somit unmittelbar am Vorfeld. Eine Nachtbefeuerung wurde erst 1929 eingeführt. |
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Am Beginn der zivilen Luftfahrt - der "Verkehrsturm" auf dem Butzweilerhof |
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Schon
relativ kurz nach der Inbetriebnahme des Flughafens wurde ein neuer Turm, der nun "Verkehrsturm" genannt wurde, von der südlichen Rückwand der Halle
2, an die nord-westliche Ecke der Halle 2 direkt der Baracke der Luftpolizei
gebaut. Ab 1927 wurde der Flughafen Butzweilerhof mit einer Nachtbefeuerung ausgestattet. Der Verkehrsturm wurde weiter ausgerüstet und erhielt ein Drehfeuer um weiter entfernten Flugzeugen nachts den Standort des Flughafens anzuzeigen. Außerdem wurde eine große Uhr an der Außenseite des Turms angebracht. 1929 wurde der obere Teil des Verkehrsturms komplett umbaut um auch im Winter den Luftpolizisten einen geschützten, wetterunabhängigen bzw. trockenen Arbeitsplatz zu garantieren. Direkt neben dem Verkehrsturm stand die Baracke der Luftpolizei. Auf dem Bild oben links von 1926 ist die Baracke im Hintergrund zu sehen. Die Nachtaufnahme zeigt das Drehfeuer in Betrieb. Der Turm wurde wahrscheinlich um 1936 / 37 abgebaut. Unten: Wahrscheinlich letztes Foto des Verkehrsturm. Im Hintergrund der Turm der Kirche St. Dionysius in Köln-Longerich. Aufgenommen 1936 oder Frühjahr 1937 Bitte bewegen Sie den Cursor für eine Beschreibung der Gebäude über das Foto. |
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Der "Turm der Luftaufsicht" oder auch "Polizeiturm" |
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Im Anbau links befand sich im oberen Bereich der Technikbereich mit Umkleideräumen, Duschen, Aufenthaltsräumen sowie der technischen Buchführung. Von hier verlief eine breite Treppe in die Halle 1. Auch
Im untere Bereich des Anbaus waren die Fahrzeuge der Luftpolizei untergebracht. Der Turm selber besaß Büros für die Flugabfertigung. An der Außenseite befand sich ein großer roter Pfeil mit dem Gastpiloten die Fluganmeldung angezeigt wurde.. Um im kommenden Krieg zumindest bei Nahtreffern die Zerstörung der großen Glasfenster zu vermeiden, wurden die Glasfenster sowie der Glasaufbau demontiert und am Westfriedhof eingelagert. Am Dienstag den 24.10.1939 kam es zu einem Brand in diesem Lager. Die Ursache ist unbekannt, es handelte sich aber definitiv nicht um Kriegseinwirkungen. Durch Feuer und Löschwasser zersprangen die Glasscheiben. Der Turm sollte erst 86 Jahre später im Jahr 2007 seine alte Pracht zurück erhalten. Links: Während des Krieges war auf dem Turm ein Luftbeobachterposten eingerichtet, über den die umliegenden Flakeinheiten (Kaliber 2 cm und 3,7 cm) gegen Tiefflieger eingewiesen wurden. Unten: Seitenansicht eines 3D-Modells des Turms der Luftaufsicht mit Technikbereich des Flughafen Köln Butzweilerhof. 360 Grad-Blick vom Dach des Turms der Luftaufsicht. Bitte klicken Sie für eine größere Ansicht auf das Foto. |
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Die militärische "Flugleitung" des Fliegerhorst Ostheim |
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Nachdem auf dem westlichen Areal, das ehemals die Firma Maddaus besaß, Einfamilienhäuser gebaut werden sollte, wurde dieser Bereich des Flughafens abgerissen. Wie so oft in Köln, verschwand auch hier wieder ein Stück Kölner Stadtgeschichte damit ein paar Leute Geld verdienen. |
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Der Belgische Tower |
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Der bisherige Turm der Luftaufsicht von 1936 (roter Punkt) stand zu weit hinten in der Kaserne Butzweilerhof. Das ehemalige Flughafenensemble wurde immer weiter mit anderen Gebäuden bebaut. Die neuen Rollbahnen (lindgrün) wurden deshalb weiter im Westen planiert. Aus diesem Grund mußte im nördlichen Bereich 1953 ein neuer Tower (hellgrün) mit Rundum-verglasung gebaut werden. Von diesem Tower wurde 1960 die VIII. Segelflugweltmeisterschaft koordiniert.
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Die Luftaufsichtsbaracke der Sportflieger
vom Butzweilerhof |
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Bereits
vor dem 2. Weltkrieg besaß Köln einen Luftsport der u. a. mit
Liesel Bach auf internationalem Niveau flog.
Nach dem Krieg bestand bis 1953 ein Flugverbot für Deutsche. Trotzdem fanden sich ab Januar 1950 die Sportflieger im Eiscafe Gemma Giovanni Vanoletti (Schildergasse 98) zusammen. Der Kölner Luftsport entwickelte sich wieder zu altem Niveau. Höhepunkt des Kölner Luftsports war 1960 die VIII. Segelflug-Weltmeisterschaft auf dem Butz. Als Erinnerung an diese Weltmeisterschaft fand in den folgenden Jahren die Kölner Segelflugwoche statt. Dieser Segelflugbetrieb Aber der Platz weckte das Interesse der Stadtentwicklung die das Areal als Industriestandort verplante - wozu auch die persönlichen wirtschaftlichen Interessen eines Ratsmitgliedes gehörte. Der Form halber ein Bürgeranhörungsverfahren durchgeführt, das aber von Beginn an entschieden war. Wie ein Ratsmitglied erklärte, fand das Bürgeranhörungsverfahren nur statt, damit die "Form gewahrt wurde". Somit endete am 4. August 1980 die Ära des Luftsports auf dem Butzweilerhof. Der Kölner Klub für Luftsport ging nach Bonn- Hangelar. Köln verlor den gesamten Luftsport. Die Luftaufsichtsbaracke wurde am 17. Oktober 1980 angeblich nach Norddeutschland verkauft. |
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Die Tower des Flughafens Köln-Bonn |
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Nachdem
die Britische Militärverwaltung die Erlaubnis gab die RAF-Base Wahn zum zivilen
Flughafen Köln-Bonn auszubauen, stellte sich die Frage nach einem
entsprechende Gebäude um den zukünftigen Luftverkehr koordinieren zu können.
Bild links: Der erste Tower wurde zusammen mit dem ersten Flughafen Köln-Wahn, dem Blumenflughafen, gebaut. Auffällig ist die Ähnlichkeit mit dem Turm der Luftaufsicht aus dem Jahr 1936 vom Butzweilerhof. Auf einem quadratischen Gebäude befindet sich ein Glasaufbau mit einer Art umlaufender Terasse bzw. Balkon. Der große Platzbedarf läßt vermuten, dass in diesem Gebäude auch Büros der Flugsicherung untergebracht waren. Auf Grund der steigenden Bürokratie erhielt dieser Tower in den späteren Jahren einen Anbau. Der Tower des "Blumenflughafen" Köln war von 1957 bis 1968 in Betrieb und wurde im Oktober 1981 abgerissen. Von diesem Gebäude sind heute keine Rest mehr vorhanden. Auf Grund des steigenden Wachstums des Luftverkehrs genügte das Gebäude des alten Blumenflughafens bald nicht mehr den den modernen Anforderungen. Aus diesem Grund wurde weiter im Norden ein neuer Tower gebaut. Dieser Tower war von 1968 bis 1994 in Betrieb. Links: Der bisher letzte Tower am Flughafen Köln/Bonn wurde 1994 in Betrieb genommen. In der Raumnutzung der zukünftigen Türme der Luftaufsicht bzw. jetzt auch Tower zeigt sich das durch den EInsatz von Computern Personal eingespart werden konnte, womit auch der Platzbedarf geringer ausfiel. Die Flugsicherung befand sich nun in dem angrenzenden Gebäude. Auf dem Tower befanden sich nur noch die Vorfeldlotsen die den Flugverkehr auf dem Rollfeld koordinierten. Bilder der beiden Tower mit freundlicher Genehmigung des Flughafen Köln/Bonn GmbH |
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Luftrettungszentrum Kalkberg Der neuste Kontroll"turm" entsteht auf dem Kalkberg in Köln-Buchforst. Hier wird bis 2015 das Luftrettungszentrum Kalkberg erbaut. Wie auf dem Bild hier zu sehen ist, befindet sich zwischen den beiden Hangars ein Raum zur Überwachung bzw. Koordinierung des nahen umliegenden Flugverkehrs für Helikopter. Im Besonderen wird natürlich das An- und Abflugverfahren der hier stationierten Rettungshubschrauber koordiniert. Dieser Kontrollraum befindet sich in einer Höhe von ca. 81 m NHN und dürfte somit die höchste Luftraumkontrolleinrichtung im Köln und Umland sein. |
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