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Mein Opa – heute ein Star im Sea War Museum

 
Ausstellung Sea War Museum Tyborg Ernst Fegert Elisabeth BliesenerEin Platz für die Ewigkeit für Opa, ein unvergesslicher Tag für die Enkelin im Sea War Museum Thyborøn.

Eine Sternsignalpistole machte Dich unsterblich und die Einsicht, dass sie gefährlich für alle ist, sie hätte das Ende der christlichen Seefahrt für Euch einleiten können. Du hast hoch gepokert, wohlwissend, dass Du selbst auf einem Pulverfass gesessen hast. Du hast mit deinem eigenen Leben gespielt, hast es sogar in die Waagschale geworfen, Du musst Dein Pokerface aufgesetzt haben, denn die norwegischen Seeleute sind vor Dir eingeknickt. Was mag in dem Moment in Dir vorgegangen sein? Ich mache nur meinen Dienst, ich tue nur meine Pflicht? Sicherlich nicht. Das Adrenalin in Deinem Körper hatte Dich gepuscht. Ihr wart drei Mann gegen elf, Ihr wart fremd auf dem Großsegler, kein leichtes und ungefährliches Unterfangen. Unentschlossenheit und Zögerlichkeit konntest Du Dir nicht leisten, da musste Entschlossenheit, Charakterstärke gezeigt werden. Die geringste Schwäche wäre vom Gegner ausgenutzt worden. Ich schätze, Du hattest ein gesundes Selbstbewusstsein und Du wusstest, was Du konntest, auf was Du Dich da einlässt. Du konntest ein Schiff navigieren, aber die Gewässer waren vermint. Die Einnahme eines Schiffes ist die eine, es nach Hause zu bringen, eine andere. Das Wetter machte Dir auch noch einen Strich durch die  Rechnung, es zog Nebel auf und es herrschte Flaute, eine brenzlige Situation, nicht nur für Dich, für jeden Seemann.  Du hast auch das gemeistert und es fällt schwer, die Übernahme der Prise höher zu werten als das fremde Schiff durch alle Gefahren zu lenken, durch Feindangriffe, Minenfelder, ja gar an den eigenen Leuten gefahrlos vorbeizukommen, stellte eine Herausforderung dar, wie wir wissen.
 
Opa, ich habe Dich leider nie kennenlernen dürfen, Dich hätte ich gerne als lebendiges Vorbild gehabt. Du bist für mich ein Held, Du hast Zivilcourage gezeigt, hast Verantwortung übernommen, hast angemessene Mittel zur Durchsetzung Deiner Vorhaben eingesetzt. Ich weiß, dass ich nicht allein mit dieser Meinung dastehe, die Menschen hinter dem Sea War Museum Thyborøn, Gert Normann Anderson und Knud Jakobsen, sehen das genauso und sie haben Dir gerne einen Platz als Gedenken in ihrem Haus eingeräumt.
 
Gert Normann TyborgIch möchte mich bei Gert Normann, dem Ausrichter  und Knud, der mich ermunterte und unterstützte wo er konnte, dem eigentlichen Motor dieser Ausstellung,  herzlich bedanken, dass sie ohne wenn und aber diese Ausstellung auf die Beine stellten und sie damit meinem Großvater einen Platz in der Geschichte einräumen, den er zweifellos verdient hat.
 
Mein Mann und ich waren von Gert Normann in seinem Gästehaus eingeladen worden, eine sehr noble Geste, für die ich mich bedanken möchte. Im Rahmen des Programms war eine Begehung des Memorialparks, der neben dem Sea War Museum im Dünengelände liegt, eingeplant. Eine wirklich beeindruckende Gedenkstätte und sein Vorhaben, jedem umgekommenen Soldaten, ob Engländer oder Deutschem während der zweitägigen Skagerrakschlacht, immerhin fast 9000 Mann, mit einer weißen Figur einen Namen und damit ein Gesicht zu geben, kann ich nur unterstützen.
 
Das ist ein Jahrhundertunternehmen, ringt mir aber Respekt ab, weil ein neutraler Däne diese Aufgabe für frühere Gegner eingerichtet hat und beiden damit die Hand reicht und bewusst macht, dass alle in einem Krieg verlieren, in jedem Krieg, es gibt keine Sieger im Angesicht  der vielen Gefallenen. Ich würde gerne auf diesem Wege für Spenden werben, die Figuren sind in der überwiegenden Zahl von Gert  Normann Anderson finanziert worden, wir sollten ihm aber nicht die Last alleine überlassen, es sind auch unsere Toten, die nie ein Grab außer der Nordsee hatten.
 
Ich bin gerne Mittlerin, schreiben Sie mich gerne an.
 
Sea War Museum in Tyborg


Der Tag in Deinem Museum und mit Euch beiden, Dir Gert Normann und Dir, Knud, werden meinem Mann und mir in bleibender Erinnerung bleiben. Wenn wir es irgend einrichten können, kommen wir im nächsten Jahr wieder zum Gedenktag. Herzlichen Dank!

          Elisabeth


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